Predigt

Jona V - „Wenn Gott deine Feinde liebt“

Sonntag, 13. April 2025 - Winston Tjong-Ayong

  • 1 Jona ärgerte sich sehr darüber. Voller Zorn 2 betete er zu Jahwe: "Ach, Jahwe! Genau das habe ich mir gedacht, als ich noch zu Hause war! Deshalb wollte ich ja nach Tarschisch fliehen. Ich wusste doch, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist, dass du große Geduld hast und deine Güte keine Grenzen kennt, und dass du einer bist, dem das angedrohte Unheil leidtut. 3 Nimm jetzt mein Leben von mir, Jahwe! Denn es wäre besser für mich, zu sterben, als weiterzuleben.“ 4 Aber Jahwe fragte: "Ist es recht von dir, so zornig zu sein?“ 5 Da verließ Jona die Stadt und baute sich östlich davon eine Laubhütte. Er setzte sich in ihren Schatten, um zu sehen, was mit der Stadt passieren würde. 6 Da ließ Jahwe-Gott eine Rizinusstaude über Jona emporwachsen. Sie sollte ihm Schatten spenden und ihn so von seinem Missmut befreien. Jona freute sich riesig über die Staude. 7 Aber als am nächsten Tag die Morgenröte heraufzog, schickte Gott einen Wurm, der die Rizinusstaude annagte, sodass sie verdorrte. 8 Als dann die Sonne aufging, ließ Gott einen heißen Ostwind kommen. Dazu stach die Sonne auf Jonas Kopf, sodass er fast ohnmächtig wurde. Da wünschte er sich den Tod und sagte: "Es wäre besser für mich, zu sterben, als weiterzuleben!“ 9 Aber Gott fragte Jona: "Ist es recht von dir, wegen dieser Staude zornig zu sein?" – "Ja", erwiderte Jona, "mit vollem Recht bin ich zornig und wünsche mir den Tod!“ 10 Da sagte Jahwe: "Dir tut es leid um die Rizinusstaude, um die du keine Mühe gehabt und die du nicht großgezogen hast. Sie ist in einer Nacht entstanden und in einer Nacht zugrunde gegangen. 11 Und mir sollte nicht diese große Stadt Ninive leidtun, in der mehr als 120.000 Menschen leben, die rechts und links nicht unterscheiden können, und dazu noch das viele Vieh?"
    Jona 4, 1-11 NeÜ

    Dies ist das Wort des Herrn!
    Ehre sei Gott!

Recap: Was bisher geschah…

Zusammenfassung der letzten Woche. Die Geschichte is um Gottes Charakter zu offenbaren an sein Volk.

      • 1.🏃‍♂️ Der Prophet läuft davon
        Jona bekommt einen klaren Auftrag von Gott – aber er will nicht. Statt nach Ninive geht er in die entgegengesetzte Richtung. Er flieht vor Gott, weil er nicht will, dass Gott gnädig ist zu seinen Feinden.
      • 2. 😴 Geistlich und körperlich schläft er ein
        Auf dem Schiff nach Tarshisch versinkt Jona in tiefen Schlaf – nicht nur körperlich, sondern auch geistlich. Er zieht sich zurück, während um ihn herum Chaos herrscht. Seine geistliche Apathie bringt andere Menschen in Gefahr.
      • 3.🐋 Gottes schwere Gnade holt ihn ein
        Im Bauch des großen Fisches – an seinem absoluten Tiefpunkt – begegnet ihm Gott. Was wie Gottes Strafe aussieht, wird zur „schweren Gnade“. Dort beginnt Jona zu beten und kehrt um. Die Tiefe wird zum Wendepunkt.
      • 4.💡 Gottes Gericht führt zur Gnade
        Jona predigt widerwillig in Ninive – fünf Worte reichen. Und was passiert? Die ganze Stadt kehrt um! Gottes Gericht wird durch seine Liebe aufgehalten. Statt Zerstörung zeigt Gott Barmherzigkeit – und vergibt.

Einführung: Corrie ten Boom/ Gordon Wilson und die Kraft der Vergebung

Nach dem Zweiten Weltkrieg reiste Corrie ten Boom als evangelistische Rednerin durch Europa. Sie hatte das Konzentrationslager Ravensbrück überlebt – aber ihre Schwester Betsie war dort gestorben. Die beiden hatten jüdische Menschen im eigenen Haus versteckt und wurden verraten.

Jahre später, nach einem Vortrag in einer Kirche in Deutschland, kam ein Mann auf sie zu.

Ein ehemaliger Wärter aus Ravensbrück.

Einer der grausamsten.

„Fräulein,“ sagte er, „ich bin Christ geworden. Ich weiß, Gott hat mir vergeben. Aber ich möchte Sie auch bitten: Werden Sie mir vergeben?“

Er streckte die Hand aus. Corrie erstarrte. Alles in ihr schrie: Nein!

Die Erinnerungen, die Angst, der Schmerz – alles kam hoch.

Doch sie wusste: Jesus hat sie selbst geliebt und vergeben, als sie es nicht verdient hatte.

Also rang sie sich durch.

Sie betete: „Jesus, hilf mir, deine Liebe weiterzugeben.“

Und dann, fast mechanisch, hob sie ihre Hand – und berührte seine.

In dem Moment beschrieb sie ein Wunder:

„Ein Strom durchfuhr meine Schulter, meinen Arm, in seine Hand. Und dann geschah etwas Unglaubliches: Mein Herz wurde mit Liebe erfüllt – mit Liebe für diesen Feind.“

Corrie sagte später:

„Vergebung ist keine Emotion. Vergebung ist ein Akt des Willens. Und der Wille kann handeln – egal, wie man sich fühlt.“

Gordon Wilson

Nordirland, 1987.

Der Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten, zwischen irischen Republikanern und britischen Loyalisten, spitzt sich zu. Es ist der 8. November – „Remembrance Day“, der britische Gedenktag für gefallene Soldaten.

Gordon Wilson, ein einfacher Christ und Vater, steht mit seiner Tochter Marie am Denkmal im nordirischen Enniskillen, als plötzlich eine Bombe explodiert. Die IRA hatte sie gelegt. Trümmer stürzen ein, Menschen werden unter den Trümmern begraben – auch Gordon und seine Tochter.

Stundenlang liegen sie unter der eingestürzten Mauer. Schwer verletzt, hält Gordon die Hand seiner Tochter. Ihre letzten Worte:

„Daddy, I love you very much.“

Marie stirbt noch in derselben Nacht.

Zwei Tage später spricht Gordon Wilson im Fernsehen. Doch was er sagt, schockiert alle – und verändert viele.

„Ich vergebe den Männern, die das getan haben. Ich werde keinen Hass in meinem Herzen tragen. Bitterkeit bringt meine Tochter nicht zurück. Ich werde heute Abend für sie beten.“

Er wird verspottet. Menschen sagen: „Was bist du für ein Vater, der so etwas vergibt?“

Und doch bleibt er dabei – und geht sogar einen Schritt weiter:

Ein Jahr später lädt er öffentlich Vertreter der IRA ein, um mit ihnen zu sprechen – über Vergebung.

Sein Glaube an Jesus bringt Versöhnung an einen der dunkelsten Orte Europas.

Diese Geschichte ist nicht bequem.

Sie stellt uns Fragen, auf die wir nicht leicht antworten können: Kann man so lieben? Kann man so vergeben? Und was, wenn Gott uns bittet, das zu tun?

Wende der Geschichte

  • 10 Gott sah ihr Tun, er sah, dass sie umkehrten und sich von ihrem bösen Treiben abwandten. Da tat es ihm leid, sie zu vernichten, und er führte die Drohung nicht aus.
     
    Jona 3, 10 NeÜ

Jonas Reaktion: Wenn Gnade dich wütend macht (Verse 1-3)

  • 1 Jona ärgerte sich sehr darüber. Voller Zorn 2 betete er zu Jahwe: "Ach, Jahwe! Genau das habe ich mir gedacht, als ich noch zu Hause war! Deshalb wollte ich ja nach Tarschisch fliehen. Ich wusste doch, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist, dass du große Geduld hast und deine Güte keine Grenzen kennt, und dass du einer bist, dem das angedrohte Unheil leidtut. 3 Nimm jetzt mein Leben von mir, Jahwe! Denn es wäre besser für mich, zu sterben, als weiterzuleben.“

Jonas Reaktion ist heftig: Er ist wütend, weil Gott den Menschen in Ninive vergeben hat!

Er sagt: „Genau davor hatte ich Angst! Ich wusste, dass du gnädig bist – deshalb bin ich weggelaufen.“

Er wirft Gott seine Barmherzigkeit wie einen Vorwurf vor. Dabei zitiert er sogar Worte, die Gott selbst einmal gesagt hat 

  • Jahwe, Jahwe, Gott: barmherzig und gnädig, langmütig und reich an Güte und Treue..
    2. Mose 34,6 NeÜ

Diese Bibelstelle ist eine der wichtigsten Selbstbeschreibungen Gottes in der ganzen Bibel. 

Nachdem das Volk Israel sich am Berg Sinai ein goldenes Kalb gemacht und gegen Gott gesündigt hatte, hätte Gott sie verstoßen können. Aber durch Moses Fürbitte vergibt Gott – und offenbart dabei, wer er wirklich ist! 

Diese Worte werden später immer wieder im Alten Testament zitiert – auch von Jona. Doch bei Jona ist es ironisch: Er wirft Gott genau diese Gnade vor. 

Dabei verdankt Jona selbst seine Existenz und Rettung dieser göttlichen Barmherzigkeit.

Jona hält es nicht aus, dass Gott seinen Feinden liebt und vergibt.

Er ist aus vielen Gründen wütend – nicht nur, weil Gott gnädig ist, sondern auch, weil Gott ihm einen Streich gespielt hat. Einen richtig, richtig genialen Streich. Und Gott benutzt dabei seine eigene fünf-Wörter-Predigt von letzter Woche:

עוֹד אַרְבָּעִים יוֹם וְנִינְוֵה נֶהְפָּכֶת

ʿôd arbaʿîm yôm wə-Ninwêh nehpākhat

Noch vierzig Tage und-Ninive wird-umgekehrt.

Das doppeldeutige Wort-Streich Gottes in Jonas Predigt

In Jona 3,4 predigt Jona in Hebräisch genau fünf Wörter:

„Noch 40 Tage, und Ninive wird umgekehrt (נֶהְפָּכֶת / nehpākhat) werden.“

Das letzte Wort ist ein Wortspiel! Es kann nämlich zwei Dinge bedeuten:

    • überworfen“, also zerstört (wie bei Sodom und Gomorra),
    • oder verwandelt, verändert – also durch Umkehr und Gnade gerettet.

Jona hatte gehofft: Zerstörung.
Aber Gott meinte: Veränderung.

Jona hat Gottes Wort gepredigt – aber er wollte, dass es Gericht bringt. Gott aber hat es anders gemeint – und sein Wort hat gewirkt: Die Stadt wurde wirklich „umgekehrt“ – aber durch Buße und Gnade. Das macht Jona so wütend.

Wie würdest du selbst in so einer Situation reagieren? 

Wahrscheinlich im erste Linie, ähnlich wie Jona – und das ist verständlich. Aber Gott lässt Jona nicht einfach in seinem Ärger sitzen. Im restlichen Kapitel 4 versucht Gott dreimal, Jona liebevoll herauszufordern und ihm seine Gnade neu zu zeigen.

Gottes erste Frage: Ist dein Zorn richtig? (Vers 4)

  • 4 Aber Jahwe fragte: "Ist es recht von dir, so zornig zu sein?“

Gott stellt Jona eine ehrliche Frage: „Hast du wirklich Recht, dich so aufzuregen?“
Aber Jona antwortet nicht. Er blockt das Gespräch ab, schweigt trotzig – so wie ein Kind, das beleidigt ist, weil es nicht bekommt, was es will. Jona zeigt Gott die kalte Schulter.

Jona zieht sich zurück und wartet auf das Gericht (Vers 5)

  • 5 Da verließ Jona die Stadt und baute sich östlich davon eine Laubhütte. Er setzte sich in ihren Schatten, um zu sehen, was mit der Stadt passieren würde.

Jona hofft immer noch, dass Gott vielleicht doch Gericht bringt. Er baut sich ein Zelt und wartet auf das Spektakel. Vielleicht wird die Stadt ja wieder böse. Vielleicht wird Gott es sich anders überlegen.


Jona will nicht mit Gottes Gnade leben – er will lieber auf das Verderben schauen.

Gottes Lektion mit Pflanze, Wurm und Wind (Verse 6-8)

  • 6 Da ließ Jahwe-Gott eine Rizinusstaude über Jona emporwachsen. Sie sollte ihm Schatten spenden und ihn so von seinem Missmut befreien. Jona freute sich riesig über die Staude. 7 Aber als am nächsten Tag die Morgenröte heraufzog, schickte Gott einen Wurm, der die Rizinusstaude annagte, sodass sie verdorrte. 8 Als dann die Sonne aufging, ließ Gott einen heißen Ostwind kommen. Dazu stach die Sonne auf Jonas Kopf, sodass er fast ohnmächtig wurde. Da wünschte er sich den Tod und sagte: "Es wäre besser für mich, zu sterben, als weiterzuleben!“

Gott benutzt jetzt eine kleine Geschichte aus Jonas Alltag, um ihm etwas Wichtiges zu zeigen:

  • Die Pflanze bringt Jona Freude.
  • Der Wurm zerstört sie.
  • Der Wind bringt ihm Schmerz.

Jona ist völlig aufgebracht – wegen einer Pflanze. Aber: Er hatte nichts für diese Pflanze getan. Sie war ein Geschenk.
Gott zeigt ihm: Du regst dich über eine Kleinigkeit auf – und gleichzeitig hast du kein Mitleid mit einer ganzen Stadt voller Menschen!

Gottes zweite Frage: Wegen einer Pflanze? (Vers 9)

  • 9 Aber Gott fragte Jona: "Ist es recht von dir, wegen dieser Staude zornig zu sein?" – "Ja", erwiderte Jona, "mit vollem Recht bin ich zornig und wünsche mir den Tod!“

Jonas Reaktion ist übertrieben. Er hat seine Freude und seine Wut nicht unter Kontrolle. Gott fragt: Ist das wirklich gerecht? Die eigentliche Antwort sollte „Nein“ sein.
Aber Jona antwortet: „Ja! Ich habe jedes Recht, wütend zu sein.“
Er bleibt in seinem Trotz. Aber Gott gibt nicht auf.

Gottes Herz für Menschen (und Tiere) (Verse 10-11)

  • 10 Da sagte Jahwe: "Dir tut es leid um die Rizinusstaude, um die du keine Mühe gehabt und die du nicht großgezogen hast. Sie ist in einer Nacht entstanden und in einer Nacht zugrunde gegangen. 11 Und mir sollte nicht diese große Stadt Ninive leidtun, in der mehr als 120.000 Menschen leben, die rechts und links nicht unterscheiden können, und dazu noch das viele Vieh?"

Gott stellt Jona gegenüber:

  • Du weinst um eine Pflanze.
    • Ich weine um Menschen und Tiere.
  • Du willst dein Recht.
    • Ich will retten.

„die rechts und links nicht unterscheiden können“ meint: Die Menschen sind verloren, verwirrt, moralisch orientierungslos.
Aber sie sind trotzdem wertvoll. Gott will sie nicht vernichten, sondern retten.

Der Skandal der Gnade ist, dass Gottes Barmherzigkeit so weit reicht – weiter, als wir es manchmal ertragen können.

Es ist leicht, sich über Gottes Gnade zu freuen, wenn sie mir selbst gilt.

Aber schwierig wird es, wenn ich merke: Gott ist genauso gnädig zu den Menschen, die mir wehgetan haben.

Dann fühlt es sich plötzlich ungerecht an.

Doch genau damit ringt auch Jona – und das macht ihn so menschlich und nachvollziehbar.

Für Corrie ten Boom war es schwer zu vergeben. Es fühlte sich nicht gerecht an, dass der Mann, der ihre Schwester im KZ so sehr verletzt hatte, nun Vergebung bekommen sollte. Es schien, als käme er zu leicht davon.

Und wir
bewundern Gordon Wilson dass er diejenige die für den Tod seiner Tochter Marie vergeben konnte, oder wir können es gar nicht verstehen.

Aber diese Herausforderung ist nicht nur in alte Geschichten – sie ist ganz aktuell. Stell dir vor, du bist ein Israeli, dessen Familie am 7. Oktober getötet oder entführt wurde. Wie sollte man da vergeben?

Oder du bist ein palästinensischer Christ, und deine Kinder wurden bei einem israelischen Luftangriff getötet – obwohl du selbst nichts mit dem Krieg zu tun hast. Wie kann man da vergeben?

Oder denk an die Ukraine: Russische Soldaten marschieren ein, töten Zivilisten, entführen Kinder und erzählen ihnen, dass ihr eigenes Land der Feind ist.

Wie würden wir reagieren, wenn einer dieser Täter plötzlich Christ wird? Können wir uns freuen – oder wünschen wir ihm eher die Hölle?

Und genau hier trifft uns das Buch Jona.

Wir regen uns über Jona auf, weil er Gottes Gnade nicht versteht – und merken plötzlich: Wir sind wie Jona.

Auch wir müssen uns entscheiden, ob wir Gottes Barmherzigkeit nur für uns selbst wollen – oder ob wir bereit sind, dass sie auch unsere Feinde erreicht.

Wie würdest du selbst in so einer Situation reagieren? Wenn Gott deine Feinde liebt?

Zum Schluss:

  • Gibt es Menschen in deinem Leben, denen du Gottes Gnade nicht gönnst - und was mach das mit deinem Herzen?
    Wie reagierst du, wenn Gott ihm trotzdem gnädig ist?

    Diese Frage lädt zur ehrlichen Selbstprüfung ein: Wo kämpfe ich innerlich mit Gottes Barmherzigkeit – besonders, wenn sie anderen gilt?
  1. Wen hat Gott vielleicht in dein Leben gestellt – nicht als Hindernis, sondern als Einladung, seine Gnade tiefer zu verstehen und weiterzugeben?

    Diese Frage macht Mut, schwierige Beziehungen als geistliche Wachstumschancen zu sehen – statt sie nur als Last zu erleben.

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Jona III - „Schwere Gnade“

Sonntag, 30. März 2025 - Winston Tjong-Ayong

  • 1 Doch Jahwe hatte einen großen Fisch kommen lassen, der Jona verschlang. Drei Tage und drei Nächte lang war Jona im Bauch des Fisches. 2 Von dort aus betete er zu Jahwe, seinem Gott:

    3 "In meiner Not rief ich zu Jahwe, und er hörte auf mich. /
    Aus dem Bauch des Todes schrie ich um Hilfe, und du hörtest mein Rufen.
     4 In die Tiefe hattest du mich geworfen, / ins Herz der Meere, /
    die Strömung schloss mich ein. /
    All deine Wogen und Wellen gingen über mich hin.
    5 Ich dachte: 'Jetzt bin ich aus deiner Nähe verstoßen, /
    deinen heiligen Tempel werde ich nie wieder sehen.
    6 Das Wasser umgibt mein Leben, die Tiefe schließt mich ein. /
    Seetang schlingt sich mir um den Kopf.
    7 Bis zu den Wurzeln der Berge sinke ich hinab. /
    Hinter mir schließen sich für immer die Riegel der Erde.'

    Aber du hast mich lebendig aus der Grube gezogen, Jahwe, mein Gott.

    8 Als mir die Sinne schwanden, dachte ich an dich. /
    Mein Gebet kam zu dir in deinen heiligen Tempel.
    9 Wer die Nichtse aus Nichts verehrt, stößt deine Gnade zurück.
    10 Ich aber will dir opfern und dich mit lauter Stimme loben. /
    Was ich gelobte, will ich erfüllen. Die Rettung ist bei Jahwe!“

    11 Da befahl Jahwe dem Fisch, Jona an Land zu bringen. Dort spie der ihn dann aus. 
    Jona 2, 1-11 NeÜ

    Dies ist das Wort des Herrn!
    Ehre sei Gott!

Recap letzte Woche

Zusammenfassung der letzten Woche.

Jona ist eine komisch-satirische Geschichte über einen rebellischen, religiösen Heuchler, der vor seinem eigenen Gott davonläuft.

Seine Sünde und Selbstsucht wirken wie ein Sturm, der nicht nur sein eigenes Lebensschiff zum Kentern bringt, sondern auch das Leben derer erschüttert, die in seiner Nähe sind. Er wird zum Werkzeug der Zerstörung – nicht weil Gott ihn verwirft, sondern weil er sich selbst von Gottes Wegen entfernt.

Wir haben die Geschichte vor zwei Wochen dort beendet, wo Jona über Bord geworfen wurde und „hinunter“ in die Tiefen des Meeres sank.

Wäre es ein Buch mit nur einem Kapitel, dann wäre es eine traurige Geschichte mit einem tragischen Ende gewesen: der Tod Jonas.

Aber die Geschichte von Jona nimmt heute eine überraschende Wendung.

Gerade als er den Tiefpunkt erreicht und von den Folgen seines törichten Verhaltens verschlungen wird, verwandelt der Gott Israels dieses bizarre Werkzeug des Todes – einen großen Fisch – in ein Werkzeug der Gnade!

Er bekommt eine neue Chance. Gott öffnet ihm die Augen.

Beispiel: Adrián Simancas Jaimes, ein 19-jähriger Computertechniker venezolanischer Herkunft, hatte im Februar 2025 ein außergewöhnliches Erlebnis vor der Küste von Punta Arenas in Chile. Beim Kajakfahren mit seinem Vater wurde er kurzzeitig von einem Buckelwal erfasst und anschließend wieder ausgespuckt. Dieses seltene Ereignis wurde auf Video festgehalten und verbreitete sich rasch in den sozialen Medien.

Jona 2,1: „1 Doch Jahwe hatte einen großen Fisch kommen lassen, der Jona verschlang. Drei Tage und drei Nächte lang war Jona im Bauch des Fisches. “

Was macht Jona im Bauch des Fisches?

Er schreibt ein wunderschönes hebräisches Gedicht – ein Gebet an Gott.

Was will der Autor uns mit dieser Geschichte sagen?

Kontext ist König

Der Kontext des Buches ist entscheidend.

Beispiel:

Du sitzt in einem Café und hörst, wie eine Frau am Nebentisch sagt: „Ich werde ihn umbringen, ich weiß, ich bring ihn um!“

Was denkst du?

        • Plant sie einen Mord?
        • Hat sie sich gerade mit ihrem Mann gestritten und meint es nicht wörtlich?
        • Ist sie genervt vom Hund, der auf den Teppich gemacht hat?
        • Hat sie schlicht keine Ahnung von Tieren?
        • Oder ist sie eine Schriftstellerin, die gerade eine Romanfigur aus ihrer Geschichte streichen will?

Gleiche Worte – fünf völlig unterschiedliche Bedeutungen.

Um herauszufinden, was sie meint, musst du den Kontext kennen.

Genauso müssen wir auch bei der Bibel auf den Kontext achten.

Bekanntes Thema in der Bibel!

Im Buch Jona geht es um einen Propheten.

In der Bibel sehen wir immer wieder, wie das Volk Gottes vom Weg abkommt.

Gott sendet seine Propheten, um sein Volk zur Umkehr zu rufen – mit einer klaren Botschaft:

„Kehrt um von euren bösen Wegen, sonst kommt mein Gericht.“

Doch auch immer wieder: „Meine Gnade ist größer. Ich will euch zurückholen.“

Das sehen wir in vielen prophetischen Büchern, z. B. in Hosea, Jeremia und den Psalmen:

Hosea 8, 1–4; 8 NeÜ:

„Das Signalhorn an den Mund! / Wie ein Adler stürzt sich der Feind auf das Haus des HERRN, / weil sie meinen Bund übertreten / und mein Gesetz nicht achten. Sie schreien zu mir: ‘Mein Gott! Wir kennen dich doch, wir sind doch Israel!’ Doch Israel hat das Gute verworfen. So wird der Feind über sie herfallen. Sie setzen Könige ein – aber ohne meinen Willen.
Israel ist verschlungen worden. / Es ist wie ein Gefäß, das niemand mehr mag.“

Jeremia 51,34 NeÜ:

„Nebukadnezzar, der König von Babel, hat mich gefressen, verschlungen, / mich wie ein leeres Gefäß weggestoßen. Wie ein Drache hat er mich verschlungen, / seinen Bauch gefüllt mit meinen Köstlichkeiten – und mich dann fortgeworfen.“

Psalm 124,2–3;5 NeÜ:

„Wäre der HERR nicht bei uns gewesen, / als Menschen sich gegen uns erhoben, dann hätten sie uns lebendig verschlungen.
Wasser hätte uns überströmt, ein reißender Bach hätte uns fortgerissen.“

Diese Bilder – vom Verschlungenwerden, vom Ertrinken in Fluten, vom Bauch eines Drachen – sind wiederkehrende Metaphern für die Situation Israels in Sünde und Gericht.

Und genau diese prophetischen Gleichnisse werden im Buch Jona zu einer erzählten Geschichte.

Was bedeutet das für uns heute?

Auch wir landen manchmal in einem Schlamassel, den wir selbst verursacht haben.

Wir werden – bildlich gesprochen – vom „Meeresungeheuerverschlungen und finden uns in schwierigen Zeiten wieder.

Und dann, genau wie Jona, fangen wir an zu beten.

Wir rufen zu Gott, wir bereuen.

Jona betet zu Gott, aus dem Bauch des Fisches.

Sein Gebet ist ein Ausdruck von Reue und Hoffnung zugleich.

Aber was ist, wenn du im Bauch des Ungeheuers landest und es nicht deine Schuld war?

So wie Daniel, der ins babylonische Exil musste – nicht wegen eigener Schuld, sondern wegen der Sünde seiner Väter.

Was machst du dann, wenn du gefangen bist – obwohl du nichts falsch gemacht hast?

Lasst uns gemeinsam durch Jonas Gebet gehen – und es benutzen, um unsere eigene Geschichte vor Gott zu bringen.


Jona 2 – Das Gebet im Bauch des Fisches (frei formuliert)

  1. In meiner Not schrie ich zu dir, HERR,
    und du hast mich gehört.
    Aus dem tiefsten Abgrund, aus dem Reich des Todes,
    rief ich um Hilfe –
    und du hast meinen Schrei gehört.


    Punkt 1:
    Wir alle kennen Momente, in denen wir aus unserer Not heraus zu Gott schreien. Jona tut genau das – und Gott hört ihn.
    Er ruft aus dem tiefsten Abgrund – dem Scheol, dem biblischen Bild für das Totenreich.
    Wie der Psalmist sagt:

    „Selbst wenn ich durch das Tal des Todes gehe, du bist bei mir.“ (Psalm 23)
  2. Du hast mich ins offene Meer geworfen,
    mitten in die Tiefe,
    die Strömung umgab mich,
    all deine Wellen und Wogen schlugen über mir zusammen.
  3. Ich dachte: Ich bin verloren,
    aus deiner Nähe verstoßen –
    werde ich je wieder auf deinen heiligen Tempel blicken?


    Punkt 2-3:
    Moment mal – warfen ihn nicht die Seeleute ins Meer?
    Doch Jona erkennt hier etwas Tieferes: Gottes Hand ist in diesen Umständen spürbar.

    So wie bei Josef, den seine Brüder in eine Grube werfen und nach Ägypten verkaufen – Menschen handeln böse, und doch wirkt Gott im Hintergrund an etwas Gutem.

    Gott ist vielleicht nicht der Autor jeder Krise, aber er gebraucht sogar schwierige Situationen, um uns zu formen und zu leiten.

    Das ist, was Sheldon Vanauken in seinem Buch „A Severe Mercy“ beschreibt:

    Gottes schwere Gnade – eine Gnade, die uns nicht verschont, sondern verwandelt.

    Warum empfinden wir das als „schwer“?
    Weil wir oft glauben, Gott würde uns vor Leid bewahren und uns ein bequemes, sicheres Leben geben.
    Aber der Gott, der Abraham bittet, seinen Sohn zu opfern, oder der einen Sturm schickt, um Jona zur Umkehr zu bringen, ist oft anders, als wir ihn uns wünschen.

    Wenn du glaubst, Gottes Ziel sei es, dir ein bequemes, nettes Leben zu schenken, dann wirst du enttäuscht.

    Gottes Ziel ist nicht dein Komfort, sondern dein Charaktergeformt in das Ebenbild Christi.

    „Es waren die schweren Zeiten von Depression und geistlicher Bankrotterklärung, die mich zu Gott gebracht haben.“ - Ayaan Hirsi Ali
  4. Das Wasser stand mir bis zum Hals,
    die Tiefe zog mich
    hinab,
    Seetang schlang sich um meinen Kopf.
  5. Ich sank hinunter bis zu den Wurzeln der Berge,
    die Erde schloss sich für immer über mir.
    Aber du, HERR, mein Gott –
    du hast mein Leben aus der Grube gezogen!


    Punkt 4–5:
    Jona ist ganz unten angekommen.
    Er beschreibt es wie ein lebendiges Begräbnis.
    Aber genau dort, am Tiefpunkt, geschieht die Wende:

    „Doch du, o HERR, hast mein Leben gerettet.“
    Gnade findet uns oft am untersten Punkt.
  6. Als mir der Atem ausging,
    dachte ich an dich, HERR.
    Mein Gebet
    stieg zu dir,
    zu deinem heiligen Tempel.


    Punkt 6:
    Er ist noch immer im Bauch des Fisches – doch sein Blick richtet sich (nach oben) zum Tempel Gottes.
    Er betet mitten im Leiden – wie Paulus und Silas in Apostelgeschichte 16, die im Gefängnis Loblieder singen.

    Gott formt uns oft gerade durch seine schwere Gnade.
    Unsere Gebete, unsere Lieder – mitten im Dunkel – sind echte Opfer.
  7. Wer sich an falsche Götter klammert,
    verpasst die
    Gnade, die du schenken willst.

    Punkt 7:
    Wer seine eigenen Wege geht, verpasst das, was Gott ihm eigentlich schenken will:

    Gnade. Leben. Gegenwart.
  8. Ich aber will dir mit Dank opfern,
    ich will erfüllen, was ich dir versprochen habe.
    Denn:
    Rettung (יְשׁוּעָה yešû’â) kommt vom HERRN!

    Punkt 8:
    Hier ist Umkehr und Hingabe:’
      • Dankopfer: bei Gott sein, loben.
      • Gelübde erfüllen: tun, was Gott gesagt hat.

      Schlüsselgedanke: Jeschua יְשׁוּעָה yešû‘â – Rettung kommt vom HERRN (Yahweh).

Zum Schluss:

Bist du im Bauch des Ungeheuers?

Steckt dein Leben gerade in Dunkelheit, Enge, Orientierungslosigkeit?

Dann frage dich:

Spricht Gott gerade durch seine schwere Gnade zu dir?

Vielleicht will er dich nicht zerstören – sondern retten, umkehren, neu ausrichten.

Denn Rettung kommt vom HERRN.

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Jona II - „Am Steuer Eingeschlafen“

Sonntag, 16. März 2025 - Winston Tjong-Ayong

Bring auch den Feinden Gottes Wort!
Wie Jona sich zuerst weigert, den Assyrern Gottes Gericht anzudrohen und sich dann ärgert, dass Gott diesen Feinden Israels gnädig ist. (Vorwort der NeÜ)

  • 1 Das Wort Jahwes kam zu Jona Ben-Amittai: 2 "Los, geh nach Ninive, der großen Stadt, und ruf mein Urteil gegen sie aus! Denn ihre Bosheit stieg auf bis zu mir.“ 3 Aber Jona ging los, um Jahwe zu entkommen. Er wollte nach Tarschisch fliehen. Deshalb lief er nach Jafo hinunter und fand auch ein Schiff, das nach Tarschisch segeln wollte. Er bezahlte die Überfahrt und ging an Bord, um so weit wie möglich von Jahwe wegzukommen. 4 Aber Jahwe schleuderte einen gewaltigen Sturm über das Meer. Das Unwetter war so schwer, dass das Schiff auseinanderzubrechen drohte. 5 Die Seeleute hatten große Angst, und jeder schrie zu seinem Gott um Hilfe. Um die Gefahr für das Schiff zu verringern, warfen sie die Ladung über Bord. Jona war unter Deck in einen entlegenen Raum gestiegen, hatte sich hingelegt und schlief fest. 6 Der Kapitän kam zu ihm herunter und sagte: "Wie? Du schläfst? Steh auf und ruf deinen Gott an! Vielleicht besinnt sich dieser Gott auf uns, dass wir nicht umkommen.“ 7 Dann sagten sie zueinander: "Kommt, lasst uns Lose werfen, damit wir herausbekommen, wer an diesem Unglück Schuld ist!" Sie taten es, und das Los fiel auf Jona. 8 Da fragten sie ihn: "Sag uns: Warum sind wir in diese Gefahr geraten? Was treibst du eigentlich für Geschäfte? Wo kommst du her, aus welchem Land? Zu welchem Volk gehörst du?“ 9 Jona erwiderte: "Ich bin ein Hebräer und fürchte Jahwe, den Gott des Himmels, der Land und Meer geschaffen hat.“ 10 Da bekamen die Männer große Angst und sagten zu ihm: "Wie konntest du das nur tun?" Er hatte ihnen nämlich erzählt, dass er auf der Flucht vor Jahwe war. 11 "Und was sollen wir nun mit dir machen, damit das Meer uns in Ruhe lässt?", fragten sie ihn. Inzwischen war es noch stürmischer geworden. 12 Jona sagte: "Werft mich ins Meer, dann wird es euch in Ruhe lassen. Ich weiß, dass dieser Sturm nur meinetwegen über euch gekommen ist.“ 13 Die Männer ruderten mit aller Kraft, um das Land zu erreichen. Aber sie schafften es nicht, weil das Meer immer heftiger gegen sie anstürmte. 14 Da riefen sie Jahwe an und sagten: "Ach, Jahwe! Lass uns doch nicht umkommen wegen dieses Mannes und rechne uns seinen Tod nicht als Blutschuld an! Denn du, Jahwe, hast getan, was du wolltest.“ 15 Dann packten sie Jona und warfen ihn über Bord. Sofort wurde das Meer ruhig. 16 Da bekamen die Männer große Angst vor Jahwe. Sie brachten ihm ein Schlachtopfer und legten Gelübde ab.  (Jona 1, 1-16 NeÜ)

    Dies ist das Wort des Herrn!
    Ehre sei Gott!

Letzte Woche Einführung in das Buch Jona

Zusammenfassung der letzten Woche. Jona ist eine Geschichte über einen Propheten. Eine komische Satire.

Jona repräsentiert das Bundesvolk Gottes – er ist aber eine schreckliche Person. Alles in der Geschichte steht auf dem Kopf (umgedreht). Niemand verhält sich so, wie es seinem Stereotyp entspricht.

Alles zielt darauf ab, die schlimmsten Tendenzen zu kritisieren, die sich in den Herzen und Köpfen des Volkes Gottes bilden. Z. B. geistliche Trägheit

• Stolz

• Hartherzigkeit

• Verurteilendes Denken

• Gruppendenken („Wir gegen die anderen“)

• Engstirnigkeit

• Die Unfähigkeit, sich zu verändern und Gottes Gnade anzunehmen

Mach dich auf Schmerz gefasst!

Beispiel: Kennst du das Gefühl, Dinge zu tun, ohne darüber nachzudenken? Etwas passiert und du denkst: Wie bin ich hierhergekommen? Ich habe keine Erinnerung an die letzten 5 Minuten ... Persönliches Beispiel. Ich lege Brot in den Ofen und vergesse dann, den Ofen einzuschalten, während ich darauf warte, dass das Brot gebacken wird.

Als du Christ wurdest, wurdest du von Gott wachgeküss! Du hast die Liebe Gottes gespürt und eine Veränderung in deinem Leben erlebt. Aber dann, aufgrund schlechter Entscheidungen, verschwindet diese Liebe nach und nach. Und du fragst dich dann: Wie bin ich hierher gekommen? Was ist mit mir passiert, dass das passieren konnte? 

Es ist ein langsamer Prozess schlechter Entscheidungen. Am Steuer einschlafen.

Am 21. Mai 2005 hielt David Foster Wallace seine mitreißende und sofort berühmt gewordene Abschlussrede am Canyon College mit dem Titel „This is Water“. Sie begann mit folgender Erzählung:

This is water.

Zwei junge Fische schwimmen durchs Wasser, als ihnen ein älterer Fisch entgegenkommt. Er nickt ihnen zu und sagt: „Morgen, Jungs! Wie ist das Wasser?“ Die beiden jungen Fische schwimmen weiter, bis schließlich einer den anderen anschaut und fragt: „Was zum Teufel ist Wasser?“ - David Foster Wallace

Der Punkt ist, wie Wallace es ausdrückt, dass „Die offensichtlichsten und wichtigsten Realitäten sind oft die, die am schwersten zu erkennen und zu benennen sind.“ 

Dasselbe gilt für geistliche Trägheit. Wenn wir im Leben „am Steuer einschlafen“, machen wir einfach weiter, tun unsere alltäglichen Dinge – aber wir nehmen nicht bewusst wahr, was eigentlich mit uns und unserem Leben passiert. So schleichen sich schlechte Gewohnheiten ein, und das Ironische daran ist, dass wir nicht einmal merken, wie schädlich sie für uns sind und welchen zerstörerischen Einfluss sie haben.

Jona Kapitel 1 ist ein Porträt der geistliche Trägheit. Schau mal, wie Jona einschläft:

  • Das Wort Jahwes kam zu Jona (Taube) Ben-Amittai (Treue):
  • 2 „Steh auf, geh nach Ninive, der großen Stadt, und ruf mein Urteil gegen sie aus! Denn ihre Bosheit stieg auf bis zu mir.“
  • 3 Aber Jona ging los, um vor der Gegenwart Jahwehs zu entkommen. Er wollte nach Tarschisch fliehen. Deshalb lief er nach Jafo hinunter und fand auch ein Schiff, das nach Tarschisch segeln wollte. Er bezahlte die Überfahrt und ging hinunter in das Schiff, um mit ihnen nach Tarschisch zu fahren, weg von der Gegenwart Jahwehs

Jona läuft weg, geht nach Joppe hinunter, geht in ein Schiff hinunter, um vor der Gegenwart Jahwehs zu fliehen

Karte: Er sollte eigentlich nach Osten nach Ninive fahren, aber er fährt so weit wie möglich nach Westen (Timbuktu, Ende der Welt)

  • 4 Aber Jahwe schleuderte einen gewaltigen Sturm über das Meer. Das Unwetter war so schwer, dass das Schiff auseinanderzubrechen drohte (sich Gedanken machte).
  • 5 Die Seeleute hatten große Angst, und jeder schrie zu seinem Gott um Hilfe. Um die Gefahr für das Schiff zu verringern, warfen sie die Ladung über Bord. Jona war unter Deck in einen entlegenen Raum gestiegen, hatte sich hinuntergelegt und schlief fest.

Gott geht Jona mit strenger Barmherzigkeit hinterher. 

Es ist Gottes Mission, Menschen zu retten und zu erreichen, deshalb geht er Jona hinterher.

Was machen die Seeleute? Die Seeleute sind hellwach und rufen ihre Götter an. (Schreien laut!)

Was macht Jona? Er geht unter Deck, legt sich hin und fällt in einen tiefen Schlaf. 

Jonas Abstieg in geistliche Trägheit:
Nach unten
nach Joppe, nach unten in ein Schiff, nach unten in die Tiefen des Schiffes, legte sich hin und schlief.

Jona fällt in einen Zustand des buchstäblichen und geistlichen Schlummers. 

Was ist Jonas Versagen (Sünde)? Wieso kam Jona auf diesen Punkt?

  • Gott ruft ihn dazu auf, an Gottes Plan der Gnade teilzunehmen, die Menschen erreicht, aber er rennt stattdessen davon, weil er diese Menschen (die Menschen von Ninive) hasst. Diese Sünde lässt ihn wie betrunken schlafen. Er wird sich der wachsenden Trennung zwischen ihm und Gott immer weniger bewusst.
  • Wir haben einige Probleme in unserem Leben (und auch in der Gemeinde), weil einige Menschen, die wach sein sollten, am Schlafen sind.
  • Leiter haben sich zurückgelehnt und sind eingeschlafen, weil sie zufrieden sind mit ihre Vision vom guten Leben! (Bespiel: unsere Gottesdiensten sind voll. Aber es gibt eine Welt die verloren geht./ Wir beten schon genug., etc. )
  • Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen: 
    • 25 Während aber die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging davon. (Matt. 13, 25)
    • Merken wir wenn der Feind uns etwas vorspielt? 

Um ihn herum tobt ein Sturm, aber Jona ist sich dessen nicht bewusst. Und alle um ihn herum leiden unter seinem Ungehorsam und seiner Sünde. 

Dies ist ein starkes Bild für die Natur der Sünde, die betäubende Wirkung der Sünde und die Folgen für unser Leben!

Die heutige kulturelle moralische Weltanschauung ist sehr auf den Einzelnen ausgerichtet: Deine moralischen Entscheidungen und dein moralischer Kompass liegen bei dir. Ich kann tun, was ich will. Solange ich niemandem wehtue und solange alle zustimmen, ist es moralisch zulässig. Es ist deine private Entscheidung. Wenn es für dich richtig ist, ist es für dich richtig!

Aber die heiligen Schriften zeigen dies auf: Die moralischen Entscheidungen, die wir treffen, haben Auswirkungen auf andere. Jona missachtete Gottes Gebot und brachte  den Seeleuten Leid und den Bewohnern von Ninive keine Rettung.

Das ist die Tragödie, wenn man am Steuer einschläft!

  • 6 Der Kapitän kam zu ihm herunter und sagte: „Wie? Du schläfst? (Was meinst du, du Schläfer?) Steh auf, rufe deinen Gott an! Vielleicht denkt der Gott an uns, damit wir nicht untergehen.“

Der Kapitän weckt Jona auf! Steh auf und rufe deinen Gott an.

Ironisch: Der Prophet Gottes muss von einem Ungläubigen daran erinnert werden, zu beten! 

  • 7 Dann sagten sie zueinander: "Kommt, lasst uns Lose werfen, damit wir herausbekommen, wer an diesem Unglück Schuld ist!" Sie taten es, und das Los fiel auf Jona.
  • 8 Da fragten sie ihn: "Sag uns: Warum sind wir in diese Gefahr geraten? (Auf wessen Schuld ist dieses Unheil über uns gekommen?) Was treibst du eigentlich für Geschäfte? Wo kommst du her, aus welchem Land? Zu welchem Volk gehörst du?“
  • 9 Jona erwiderte: "Ich bin ein Hebräer und fürchte Jahwe, den Gott des Himmels, der Land und Meer geschaffen hat.“

Ich fürchte Jahwe? Nicht wirklich!! Er redet zwar darüber, aber er handelt nicht danach! Er predigt Wasser und trinkt Wein. 

Und er flieht auf einem Schiff vor dem Gott, der das Meer und das Land gemacht hat? Das ist dumm! Alles Zeichen das Jona „schlummert“.

  • 10 Da bekamen die Männer große Angst und sagten zu ihm: "Wie konntest du das nur tun?" Er hatte ihnen nämlich erzählt, dass er auf der Flucht vor der Gegenwart Jahwehs war.

Wahrscheinlich hatte er ihnen bereits im Hafen gesagt, dass er vor seinem Gott davonläuft!

Tragisch und ironisch: Menschen, die außerhalb das Volk Gottes stehen, sehen deutlich den tiefen Widerspruch zwischen dem, was sie angeblich glauben, und ihrem tatsächlichen Verhalten.

  • 11 "Und was sollen wir nun mit dir machen, damit das Meer uns in Ruhe lässt?", fragten sie ihn. Inzwischen war es noch stürmischer geworden.
  • 12 Jona sagte: "Werft mich ins Meer, dann wird es euch in Ruhe lassen. Ich weiß, dass dieser große Sturm nur meinetwegen über euch gekommen ist.“

Jona gibt zu, dass es seine Schuld ist. Also schlägt er vor, ihn loszuwerden, ihn quase zu töten. Warum? Weil er eingesehen hat das es falsch ist wegzulaufen? Oder weil er immer noch wegläuft? Jona stirbt lieber, als für Gott (nach Ninive) zu gehen!

  • 13 Die Männer ruderten mit aller Kraft, um das Land zu erreichen. Aber sie schafften es nicht, weil das Meer immer heftiger gegen sie anstürmte. 

Zuerst wollen sie das nicht tun und versuchen, wieder an Land zu kommen. Aber der Strom wird immer schlimmer.

  • 14 Da riefen sie Jahwe an und sagten: "Ach, Jahwe! Lass uns doch nicht umkommen wegen dieses Mannes und rechne uns seinen Tod nicht als Blutschuld an! Denn du, Jahwe, hast getan, was du wolltest.“ 

Das Herz der Seeleute ändert sich. Sie rufen Jahwe an. Dies ist das erste Gebet, das Jahwe im Buch, gebetet wird, und es stammt nicht von Jona (wie wir vermuten würden).

  • 15 Dann packten sie Jona und warfen ihn über Bord. Sofort wurde das Meer ruhig.
  • 16 Da bekamen die Männer große Angst vor Jahwe. Sie brachten ihm ein Schlachtopfer und legten Gelübde ab.

Sie kehren an Land zurück und werden hingebungsvolle Anhänger Jahwes. Durch dieses Ereignis kommen sie zum Glauben und werden sie Nachfolger des Herrn!

Gott ist immer noch in der Lage, Menschen - ohne uns - zu sich zu bringen. Aber das ist kein Freibrief, sich wie Jona zu verhalten. 

Das ist geistliche Trägheit! Geistlicher Schlaf!

Leider ist das ein Problem, das wir auch in der Kirche haben!

Menschen, die seit Jahren mit dem Herrn unterwegs sind, aber immer noch „Milch“ trinken. Menschen, die reden, aber nicht handeln. Die sich seitdem sie zum Glauben gekommen sind gar nicht verändert haben. Noch immer ihre Vision vom guten Leben verfolgen. 

Das ist die Tragödie, wenn man am Steuer einschläft!

„Wenn das “Wie” der geistlichen Formung, also die Art, wie ich die Bibel lese, bete oder den Sabbat halte, das “Warum” überholt – also das Ziel, das diese geistliche Übungen in mir bewirken sollen –, dann verlieren diese Übungen ihre Kraft, mich zu formen. Schlimmer noch: sie können mich sogar verformen. Ich werde starr statt frei, angespannt statt friedvoll, ärgerlich statt sanftmütig und abstoßend statt einladend. Es ist, als würde ich meine geistliche Verfassung mit dem falschen Instrument messen. Ich denke, ich sei gesund, werde aber Tag für Tag kränker. - Tyler Staton

  • 1 Jahwe hatte einen großen Fisch kommen lassen, der Jona verschlang. Drei Tage und drei Nächte land war Jona im Bauch des Fisches. (Jona 2, 1 NeÜ)

In gewisser Weise stirbt Jona ...

Jona ist am Boden. Tiefer kann er nicht fallen. 

Im Bauch des Fisches erwacht er (nächste Predigt)

Aber der Moment des Todes wird zu seinem Moment der Neugeburt und des Lebens!

Riecht ihr hier das Evangelium?

Deshalb nutzt Jesus diesen Teil der Geschichte, um sich selbst zu beschreiben, und was weiter passieren wird. 

  • 38 Daraufhin sagten einige der Gesetzeslehrer und Pharisäer zu ihm: "Rabbi, wir wollen ein Zeichen von dir sehen!" 39 "Diese verdorbene Generation, die von Gott nichts wissen will, verlangt nach einem Zeichen!", antwortete Jesus. "Doch es wird ihr keins gegeben werden, nur das des Propheten Jona. 40 Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des großen Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein.

Wie wacht man geistlich auf?

Jona tut nichts, um geistlich aufzuwachen. Etwas wird mit ihm getan! Gottes Gnade geschieht ihm!

Wenn er am Ende seiner selbst angelangt ist, begegnet ihm Gott mit seiner Gnade.

Bist du geistlich am schlafen? Leidest du an geistlicher Trägheit?

Der gleiche Geist der Jesus vom Toten erweckt hat kann dich erwecken!

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Jona I - "Lauf um dein Leben, oder davon?"

Sonntag, 9. März 2025 - Winston Tjong-Ayong

Bring auch den Feinden Gottes Wort!
Wie Jona sich zuerst weigert, den Assyrern Gottes Gericht anzudrohen und sich dann ärgert, dass Gott diesen Feinden Israels gnädig ist. (Vorwort der NeÜ)

  • 1 Das Wort Jahwes kam zu Jona Ben-Amittai: 2 "Los, geh nach Ninive, der großen Stadt, und ruf mein Urteil gegen sie aus! Denn ihre Bosheit stieg auf bis zu mir.“ 3 Aber Jona ging los, um Jahwe zu entkommen. Er wollte nach Tarschisch fliehen. Deshalb lief er nach Jafo hinunter und fand auch ein Schiff, das nach Tarschisch segeln wollte. Er bezahlte die Überfahrt und ging an Bord, um so weit wie möglich von Jahwe wegzukommen. (Jona 1, 1-3 NeÜ)

    Dies ist das Wort des Herrn!
    Ehre sei Gott!

Die bekannte, aber oft missverstandene Geschichte

Wie viele von euch kennen die Geschichte von Jona? Zeigt mal eure Hände.

Diese Vertrautheit kann ein Problem sein, weil die meisten von uns Jona als Kindergeschichte über Jona und einen Wal kennen, der ihn verschluckt hat.

Es ist ein Unterschied, ob man das Buch Jona kennt oder ob man das Buch gelesen und sich damit beschäftigt hat..

Doch das Buch Jona ist viel mehr: Es ist eine der brillantesten Erzählungen der gesamten Bibel, eine ironische, humorvolle und tiefgründige Erzählung, die uns den Charakter Gottes offenbart und uns auf Jesus hinführt!

Das Buch Jona ist Teil der heiligen Schriften. Sein Zweck besteht darin, uns den Charakter Gottes und Jesus zu offenbaren. Denn die Bibel ist eine einheitliche Geschichte ist, die zu Jesus führt.

Jona – Ein Spiegel für uns, Gottes Volk

Jona steht für Gottes Bundesvolk, durch das Gott sein Werk in dieser Welt vollbringen will. Aber Gott zeigt durch die Hauptfigur des Buches, die nicht der Gute in der Geschichte ist, auf dich, den Leser, und zeigt, dass du gemeint bist. 

Wenn du es sorgfältig liest, siehst du, dass diese Geschichte über den widerspenstigen Jona eigentlich von dir handelt.

Die Geschichte entlarvt einige problematische Haltungen, die sich unter Gottes Volk entwickeln können:

• Stolz

• Hartherzigkeit

• Verurteilendes Denken

• Gruppendenken („Wir gegen die anderen“)

• Engstirnigkeit

• Die Unfähigkeit, sich zu verändern und Gottes Gnade anzunehmen

Eine kleine Warnung vorab: Diese Erkenntnisse könnten weh tun. Aber deshalb bist du hier, weil du den Schmerz magst  – weil ihr euch herausfordern lassen wollt.

Jona - ein literarisches Meisterwerk!

Heute wollen wir uns die Hintergrund Information ansehen die wir brauchen um die Zusammenhänge zu verstehen, von der der Autor annimmt, dass wir sie kennen sollten.

Vers 1: „Das Wort Jahwes kam zu Jona Ben-Amittai“

Das Buch beginnt wie ein typisches prophetisches Buch: „Das Wort Jahwes kam zu …“ So beginnen viele Prophetenbücher in der Bibel. Propheten sprechen im Auftrag Gottes – sie sind seine Boten.

Doch das Buch Jona ist anders. Während andere prophetische Gedichte oder Botschaften enthalten, ist das Buch Jona eine narrative Erzählung. Es geht nicht um die Worte eines Propheten, sondern um eine Geschichte über einen Propheten. Das ist kein Zufall – der Autor versucht uns bewusst mit diesen Satz auf die falsche Fährte zu locken.

Wie soll man das Buch Jona verstehen?

Die Bibel besteht aus verschiedenen literarischen Stilen. Prophetische Dichtungen liest man anders als Psalmen oder erzählende Geschichten.

Es gibt zwei theologische Hauptansichten darüber, wie das Buch Jona zu verstehen ist:

      1. Historische Erzählung: Der Autor gibt eine überlieferte Geschichte über eine reale Person namens Jona weiter.
      2. Erzählte Parabel: Jona basiert auf einer historischen Figur, aber der Autor möchte, dass wir die Geschichte als lehrreiche Gleichnis lesen – ähnlich wie Jesus in seinen Gleichnissen eine Figur namens Lazarus (höchstwahrscheinlich eine historische Figur) verwendet, um eine tiefere Wahrheit zu vermitteln. (Lukas 16,19-31)

Wie soll man das Buch Jona verstehen? Wir sollen statt unsere moderne Denkweise auf eine alte Geschichte zu übertragen, dem Autor erlauben, uns zu zeigen, welche Art von Geschichte er erzählt!

Unabhängig davon, ob man Jona als historische Erzählung oder als lehrreiche Parabel sieht – alle sind sich einig, dass es ein literarisches Meisterwerk ist.

Was sonst noch auffällt:

      • Keine Daten: Anders als viele andere biblische Bücher nennt Jona keine Jahreszahlen oder historische Ereignisse.
      • Kaum Namen: Abgesehen von Jona selbst wird niemand namentlich erwähnt. Selbst der König von Ninive, einer der mächtigsten Herrscher seiner Zeit (vergleichbar mit einem heutigen US-Präsidenten), bleibt namenlos.
        Das ist ungewöhnlich, denn in anderen biblischen Geschichten – etwa über David, Salomo oder in den Evangelien über Jesus – werden Namen, Daten und historische Bezüge klar genannt, um den geschichtlichen Hintergrund zu betonen.
      • Satire, wie in „Die heute-show“ – Die Geschichte ist voller Humor, Ironie und Übertreibungen, um eine tiefere Wahrheit zu vermitteln.
          • Was ist eine Satire?
            • In Satiren werden bekannte Personen oder typische Charaktere in absurde, übertriebene Situationen gesetzt.
            • Die Figuren werden überzeichnet, und ihre Fehler erscheinen dadurch besonders offensichtlich und lächerlich.
          • Wie funktioniert Satire?
          • Es geht nicht darum, einfach eine Geschichte zu erzählen, sondern eine kritische Botschaft zu vermitteln.
          • Satiren halten dem Leser einen Spiegel vor – oft auf humorvolle Weise.
          • Während man über die „lächerlichen“ Charaktere lacht, merkt man plötzlich: Eigentlich geht es um mich!
        • Buch Jona als Satire!
          • Im Buch Jona passiert etwas Ungewöhnliches: Die Rollen sind genau umgekehrt, als man es erwarten würde.
            • Jona, der Prophet und Mann Gottes - widerspenstig!
            • Jona soll Gottes Auftrag ausführen – aber er läuft sofort davon!
            • Gott „zwingt“ ihn zurück (Sturm und Fisch), damit er in Ninive predigt.
            • Dort hält Jona eine extrem kurze Predigt (nur fünf Worte auf hebräisch!) – und trotzdem geschieht ein Wunder: Die Menschen kehren um.
                • „Noch vierzig Tage, dann ist Ninive völlig zerstört!“
            • Doch anstatt sich zu freuen, wird Jona so wütend, dass er sterben will. Er beschwert sich sogar darüber, dass Gott zu gnädig ist!
          • Die bösen Figuren der Geschichte - reumütig:
            • Die heidnischen Seeleute (Kapitel 1) – Sie handeln respektvoll, beten schließlich zu Gott und kehren um.
            • Die Menschen in Ninive – samt ihrem König – Eigentlich für ihre Grausamkeit bekannt, kehren sich sofort um  und tun genau das, was Gott will.
            • Am Ende sind also die vermeintlich bösen“ Menschen die Guten, die Gott gehorchen – und der „Mann Gottes“ ist derjenige, der sich weigert, mitzumachen.
          • Buch Jona als Comic-Buch – Ein weiteres Merkmal ist, dass alles im Buch Jona gigantisch übertrieben dargestellt wird – damit es witzig wirkt.
            • Das hebräische Wort für „groß“ oder „riesig“ ist „גָּדוֹל g̱âḏôl“, und es kommt in diesen wenigen Kapiteln 15 Mal vor!
                • Der Sturm ist riesig.
                • Das Schiff ist riesig.
                • Der Fisch ist riesig.
                • Die Stadt ist riesig. 
                  • Die Stadt Ninive wird als so groß beschrieben, dass man drei Tage braucht, um hindurchzulaufen. Jeder damalige Leser hätte gelacht, weil das völlig übertrieben ist. Ninive war in Wirklichkeit etwa zwölf Kilometer im Umfang – schon riesig für die damalige Zeit, aber keine 75 Kilometer breite Mega-Metropole.
                • Jona selbst hat riesige Emotionen – von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt.
            • Der Name Jona bedeutet „Taube“. Sein Vater heißt Amittai, was „Treue“ bedeutet.
              • Das ist eigentlich lustig, denn:
                  • Jona verhält sich überhaupt nicht wie eine sanfte Taube.
                  • Und er ist die untreueste Person in der ganzen Geschichte!

Was will der Autor damit erreichen?

Diese Übertreibungen sind kein Zufall. Der Autor zieht uns mit dieser skurrilen Geschichte hinein, wir lachen über den störrischen Jona und seine absurden Reaktionen. Wir denken: „Was für ein Idiot!“ Doch am Ende der Geschichte hält uns das Buch den Spiegel vor und wir merken: „Oh… das bin ja ich.“ 😅

Jona bereits in der Bibel erwähnt.

(Weitere Hintergrund Information)

Jona ist die ideale Hauptperson für diese Geschichte, weil er bereits in der Bibel erwähnt wird – in 2. Könige 14, 23-27. 

  • 23 -  Im 15. Regierungsjahr von Amazja Ben-Joasch, dem König von Juda, wurde Jerobeam Ben-Joasch König von Israel. Er regierte 41 Jahre in Samaria 24 und tat, was Jahwe verabscheute. Er hörte nicht mit dem sündhaften Gottesdienst auf, zu dem Jerobeam Ben-Nebat Israel verführt hatte. 25 Doch es gelang ihm, die Gebiete zurückzuerobern, die zu Israel gehörten, von Lebo-Hamat bis hinunter zum Meer der Araba. Damit erfüllte sich, was Jahwe, der Gott Israels, durch seinen Diener Jona Ben-Amittai aus Gat-Hefer angekündigt hatte. 26 Denn Jahwe hatte das bittere Elend Israels gesehen, dass sie allesamt am Ende waren und dass niemand da war, der ihnen half. 27 Jahwe hatte es nicht im Sinn, den Namen Israels in der Welt verschwinden zu lassen. Darum half er ihnen durch Jerobeam Ben-Joasch.

Hier prophezeite Jona positiv über diesen schlechten König. Er sagte voraus, dass Israel seine Gebiete erweitern würde. 

Und jetzt – als Kontrast – soll Jona eine Botschaft an Israels schlimmste Feinde bringen.

Ninive war die Hauptstadt des Assyrischen Reiches, eines der brutalsten und gewalttätigsten Imperien der Antike.

      • Die Assyrer waren für ihre extreme Grausamkeit und Unterdrückung bekannt.
      • Sie vernichteten 10 der 12 Stämme Israels und löschten sie praktisch aus.
      • Für Israel waren die Assyrer die schlimmsten Feinde – und ausgerechnet zu ihnen soll Jona gehen und Gottes Botschaft verkünden.

Das erklärt, warum Jona so absolut keine Lust hatte, nach Ninive zu gehen!

Warum läuft Jona davon?

      • Vers 3: Aber Jona ging los, um Jahwe zu entkommen. Er wollte nach Tarschisch fliehen. Deshalb lief er nach Jafo hinunter und fand auch ein Schiff, das nach Tarschisch segeln wollte. Er bezahlte die Überfahrt und ging an Bord, um so weit wie möglich von Jahwe wegzukommen.

Jona wollte nicht nach Ninive und lief vor Gott davon. Sein Ziel? Tarschisch. (Karte)

          • Er ging nach Jafo, einem Hafen,
          • fand ein Schiff, das nach Tarschisch fuhr,
          • bezahlte sogar das Ticket (also kein blinder Passagier – ein ehrlicher Flüchtling).

War er vielleicht einfach nur ängstlich? Hatte er Angst um sein Leben?

Stellt euch vor, ein Jude müsste im Dritten Reich zu Hitler gehen, um gegen die Taten der Nazis zu predigen!

Aber nein, das ist nicht der Grund, warum Jona flieht.

Der wahre Grund für Jonas Flucht

In Kapitel 4, 1-3 wird es klar. Jona ist wütend auf Gott und betet voller Zorn:

"Ach, Jahwe! Genau das habe ich mir gedacht, als ich noch zu Hause war! Deshalb wollte ich ja nach Tarschisch fliehen. Ich wusste doch, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist, dass du große Geduld hast und deine Güte keine Grenzen kennt, und dass du einer bist, dem das angedrohte Unheil leidtut.

3 Nimm jetzt mein Leben von mir, Jahwe! Denn es wäre besser für mich, zu sterben, als weiterzuleben."

Jona wusste genau, dass Gott den Menschen in Ninive vergeben würde, wenn sie bereuen. Er wollte einfach kein gutes Ende für seine Feinde!

Als Prophet aus dem Norden Israels konnte er nicht ertragen, derjenige zu sein, der Gottes Gnade zu den schlimmsten Feinden Israels bringt. In seinem eigenen Land hätte ihn das als Verräter dastehen lassen.

Jona’s Vision und eigene Vorstellung vom „guten Leben“

Jona hatte eine ganz klare Vorstellung davon, was ein gutes Leben ist. Ninive und die Assyrer gehörten nicht dazu. Gottes Plan störte seinen Plan.

Gottes Vison war es die Menschen, die Menschen die er liebte zu retten.


Aber wegen seine eigene Vorstellung konnte er an folgendes nicht teilhaben:

        • Eine gewaltige Bewegung der Gnade Gottes
        • Eine Erweckung einer ganzen Nation

Jona verpasst es völlig, weil er an seiner eigenen Vision vom guten Leben festhält.

Das bringt uns zur Kernfrage des Buches Jona:

      • Habe ich meine eigene Vision vom „guten Leben“ – und lasse ich mich nur auf Gott ein, wenn er in meine Vorstellung passt?
      • Bin ich bereit, meine Pläne loszulassen und Jesus nachzufolgen – auch wenn es anders kommt, als ich will?

Jona flieht/läuft um sein Leben, doch in Wahrheit lief er vor dem Leben davon. Er hatte die Möglichkeit, Teil von etwas Großem zu sein – einer Erweckung einer ganzen Nation – aber er verpasste es, weil er seine Vision nicht aufgeben wollte.

Jesu Einladung

Als Jesus uns einlädt, ihm nachzufolgen, bittet er uns, unsere eigene Vorstellung vom guten Leben aufzugeben und seine Vision anzunehmen. Das ist Jüngerschaft!

Die entscheidende Frage ist:

Bin ich bereit, meine eigene Vision loszulassen und Jesus in Gehorsam zu folgen?

Christsein heutzutage oft:

        • „Ja, Jesus, ich folge dir – aber nur, wenn es in meine Pläne passt.“
        • „Wenn dein Ruf mit meinem Wunschbild vom Leben übereinstimmt – dann ja. Wenn nicht – eher nicht.“

Christ sein – oder noch mehr: Ein Jünger Jesu sein – bedeutet, meine eigene Vision sterben zu lassen und Jesus nachzufolgen.

Deshalb wird bei Taufen gefragt:

„Widersagst du dem Teufel, dem Fleisch und der Welt?“

„Gibst du dein Leben Jesus ganz hin?“

Gottes Vision für das gute Leben annehmen

Für manche bedeutet das, bestimmte Verhaltensweisen aufzugeben.

Für andere bedeutet es, neue Wege einzuschlagen. Jesus dein Leben anzuvertrauen.

Das ist der Weg des Lebens.     Das ist der Weg Jesu!

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn,

empfangen durch den Heiligen Geist,

geboren von der Jungfrau Maria,

gelitten unter Pontius Pilatus,

gekreuzigt, gestorben und begraben,

hinabgestiegen in das Reich des Todes,

am dritten Tage auferstanden von den Toten,

aufgefahren in den Himmel;

er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;

von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,

die heilige katholische Kirche,

Gemeinschaft der Heiligen,

Vergebung der Sünden,

Auferstehung der Toten

und das ewige Leben. Amen.

  1. Widersagst du dem Teufel?
  2. Widersagst du der Welt?
  3. Widersagst du dem Fleisch?
  4. Gibst du dein Leben Jesus ganz hin?

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Die sieben Todsünden – Wollust

Sonntag, 23. Februar 2025 - Winston Tjong-Ayong

Eine junge katholische Pastor der noch nicht in öffentliche Gottesdienste gesprochen hat, hat man gebeten zu predigen auf eine Trauung. Deswegen ging er zu eine ältere Kollege um Rat zu holen wie er das machen sollte. Der ältere Pastor sagte: Nimm eine zentrale Gedanke für deine Predigt und gehe dann näher darauf ein. Und wenn du das Gefühl hast das die Aufmerksamkeit nachlässt, dann schockiere dein Publikum mit folgende Aussage: „Die glücklichste Jahre meines Lebens habe ich in die Armen eines anderen Mannes Frau.“ Und wenn du die Aufmerksamkeit wieder hast sagst du: „ Jawohl, das waren die Jahre die ich ein meine Mutters Arme verbracht habe!“

Der junge Pastor bedankte der ältere Pastor und ging hin um seine Predigt vorzubereiten.

In dem Gottesdienst als er ungefähr 10 Minuten am predigen war, und merkte das die Aufmerksamkeit ein wenig nachliess sagte er: „Ich muss etwas beichten: Die glücklichste Jahre meines Lebens habe in die Armen eines anderen Mannes sein Frau verbracht!“ Es funktioniert sehr gut denn die ganze Gemeinde schaute ihm total geschockt an. Nach eine lange Zeit der Stille, während er ganz rot ins Gesicht wurde, sagte er: „Aber ich weiss nicht mehr welche Frau das war!“

  •  27 "Ihr wisst, dass es heißt: 'Du sollst die Ehe nicht brechen!’  28 Ich aber sage euch: Wer die Frau eines anderen begehrlich ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. 29 Wenn du durch dein rechtes Auge verführt wirst, dann reiß es aus und wirf es weg! Es ist besser für dich, du verlierst eins deiner Glieder, als dass du mit unversehrtem Körper in die Hölle kommst. 30 Und wenn dich deine rechte Hand zur Sünde verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg. Es ist besser für dich, du verlierst eins deiner Glieder, als dass du mit unversehrtem Körper in die Hölle kommst. 31 Es heißt: 'Wer sich von seiner Frau trennen will, muss ihr einen Scheidebrief ausstellen.’ 32 Ich aber sage euch: Jeder, der sich von seiner Frau trennt – es sei denn, sie ist ihm sexuell untreu geworden –, treibt sie in den Ehebruch. Und wer eine geschiedene Frau heiratet, begeht auch Ehebruch.“ (Matt. 5, 27-32 NeÜ)
  • Dies ist das Wort des Herrn! Gott sei Dank!

John Ince war eine der zentralen Figuren der sex-positiven Bewegung. Er hat 20 Jahre lang an einem Buch mit dem Titel „The Politics of Lust“ geforscht. 

Die zentrale Idee dieses Buches ist das Konzept der Erotophobie, also die Angst vor sexueller Begierde. Ince behauptet, dass die Angst vor sexueller Begierde eines der grundsätzlichen Probleme in der Menschheitsgeschichte ist. Sie sei der Mechanismus, durch den patriarchale Beziehungen zwischen Männern, Frauen, Erwachsenen und Kindern aufrechterhalten werden, und sie sorge für ein Klima der Angst und Zurückhaltung in der gesamten Gesellschaft.

Zitat:

Ein Mann, der seine eigenen sexuellen Impulse stark ablehnt, wird immer dazu neigen, auch Frauen abzulehnen, die solche schambesetzten Gefühle in ihm auslösen. 

Aus diesem Grund sprachen sich laut Ince, die frühen Kirchenväter gegen Frauen im geistlichen Dienst und gegen Sexualität aus.

Tertullian, einer der Kirchenväter, forderte seine Anhänger zur Keuschheit auf. Erwartungsgemäß betrachtete er Frauen als das „Tor des Teufels“. Je stärker also jemand unter Erotophobie leidet, desto wahrscheinlicher wird er Mitglieder des anderen Geschlechts als Bedrohung wahrnehmen.

Jeder stellt sich die Frage: Wie bauen wir eine gute Gesellschaft, in der das menschliche Herz in all seiner Fülle aufblüht?

John Ince gibt darauf seine Antwort: Indem wir sexuelle Einschränkungen abschaffen.

Nun, John Ince, die sexuelle Revolution hat gesiegt! Wir leben heute in einer Gesellschaft, in der diese Vision umgesetzt wurde. Wir sind frei von sexueller Repression. Jeder kann tun und lassen, was er möchte! Im Westen sind wir die sexuell freizügigste Gesellschaft in der Geschichte. Pornografie ist völlig normalisiert, Sex ist mit einem einfachen Wischen auf dem Smartphone verfügbar. Die sexuellen Grenzen, die über Jahrhunderte bestanden haben, sind verschwunden.

Also, wie geht es uns damit?

Louise Perry hat ein Buch geschrieben: The Case Against the Sexual Revolution (Das Plädoyer gegen die sexuelle Revolution).


„Die Porno-Generation hat weniger Sex – und der Sex, den sie hat, ist zudem schlechter: weniger intim, weniger befriedigend und weniger bedeutungsvoll.“- Louise Perry

Das ist die Ernüchterung über unsere sexuelle Freiheit.

Das sexuelle Versagen der Kirche

Die Kirche befindet sich derzeit in einer sehr gefährlichen Position. Wir haben kaum noch moralische Autorität, um anderen den Finger zu zeigen – angesichts der sexuellen Skandale, die innerhalb der Kirche selbst geschehen sind.

In Matthäus 7 heißt es: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet.“ 

Das bedeutet nicht, dass wir gar nicht urteilen sollen. Aber Jesus sagt: 

„Bevor du den Splitter im Auge deines Bruders siehst, zieh zuerst den Balken aus deinem eigenen Auge, denn er verzerrt deine Sicht.“

Und die traurige Realität ist: In jeder religiösen Tradition und Denomination hat es entsetzliche sexuelle Skandale und moralisches Versagen auf höchster Ebene gegeben – sei es durch 

  • Pastoren, die eine Affäre haben, 

Es gibt nichts neues unter die Sonne und auch Wollust ist eine alte Sünde, aber die neue Medien (das Internet) haben diese Sünde epidemische Formen annehmen lassen in unsere Zeit! Dies in der Form von Internet Pornographie.

Einige Statistiken von 2007

  • Jede Sekunde wird 89$ für Internet-Pornografie ausgegeben
  • 28% der Betrachter solcher Inhalte sind Frauen
  • 70% der Pornografie wird zwischen 9 Uhr morgens und 5 Uhr Abends konsumiert (während der Arbeitszeit)
  • Es gibt 372'000'000 pornographische Webseiten
  • 89% dieser pornographischen Inhalte stammen aus den USA
  • An erster Stelle der Begriffe, die in Suchmaschinen eingegeben werden, steht das Wort „Sex“. Benutzer suchten häufiger nach „Sex“ als nach anderen Begriffen wie „Spiele“, „Reisen“, „Musik“, „Witze“ „Autos“, „Wetter“, „Gesundheit“ und „Beruf“ zusammen. Die Studie fand außerdem heraus, dass das am vierthäufigsten gesuchte Thema „Pornographie/Porno“ war.
  • 7. August 2006: 50 % aller christlichen Männer und 20 % aller christlichen Frauen sind von Pornographie abhängig. 60 % Prozent der Frauen, die bei der Befragung antworteten, gaben zu, bedeutende Kämpfe mit Lust zu haben, 40 % gaben zu, im vergangenen Jahr sexuell gesündigt zu haben, und 20 % der zur Kirche gehenden weiblichen Befragten kämpfen mit dem beständigen Anschauen von Pornographie.

•Studie des Leibniz-Instituts (2023):

•Katholische und protestantische Christen in Deutschland nutzen Online-Pornografie genauso häufig wie nicht-religiöse Menschen.

•Muslime und orthodoxe Christen konsumieren seltener Pornografie.

 

•Eine Umfrage aus dem Jahr 2012 zeigt, dass etwa ein Drittel der Männer und jede zehnte Frau in christlichen Gemeinden möglicherweise von Pornografie abhängig sind.

•Pornografie-Konsum ist auch unter Christen weit verbreitet.

•Das Thema betrifft nicht nur Menschen außerhalb der Kirche, sondern auch innerhalb christlicher Gemeinschaften.

Was ist Wollust?

  • "Ihr wisst, dass es heißt: 'Du sollst die Ehe nicht brechen!’  28 Ich aber sage euch: Wer die Frau eines anderen begehrlich (ἐπιθυμέω epithymeō) ansieht (βλέπω blepō), hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. (Matt. 5, 28)

epithymeō bedeutet nicht unbedingt „schlechte Lust“.

In vielen Bibelstellen wird es für gute Dinge verwendet.

Aber in diesem speziellen Fall bedeutet es, „ein starkes Verlangen nach etwas zu haben, das gegen Gottes Willen ist.“

Wollust ist eine unersättliche Vergnügungssucht, die fleischliche Verlangen zufrieden zu stellen, indem man versucht ein legitimes Verlangen auf einen nicht legitimen Weg zu befriedigen

In dem 10. Gebot steht geschrieben: “Du sollst nicht die Frau deines Nächsten begehren.”
Jesus greift diese Idee aus dem Gebot auf, wenn er darüber spricht, eine Frau nicht begehrlich anzusehen.

blepō bedeutet nicht einfach, einen kurzen Blick auf etwas zu werfen oder etwas flüchtig anzusehen.

Es beschreibt ein bewusstes und absichtliches Schauen mit der Absicht zu begehren – ein andauerndes, begehrliches Betrachten.

Der Pastor nannte es den selbstzentrierten Willen zum Vergnügen.

Wir leben in solch eine blepō Gesellschaft! (Lied: I know what I want and I want it now!)

Beispiel: Der Netflix-Autostart ist eine der größten bahnbrechenden Entwicklungen in der Geschichte von Netflix – der automatische Start der nächsten Folge.

Diese Funktion wurde bewusst eingeführt, um Menschen süchtig zu machen und sie dazu zu bringen, immer länger weiterzuschauen.

  1. Lust verzerrt Beziehungen.

    Wir benutzen eine sehr unglückliche Redewendung, wenn wir von einem lüsternen Mann sagen, dass er „eine Frau will“, während er durch die Straßen streift. Genau genommen will er gar keine Frau. Er sucht ein Vergnügen, für das eine Frau nur das notwendige Mittel zum Zweck ist. Echte Liebe hingegen bringt einen Mann dazu, nicht einfach irgendeine Frau zu wollen, sondern genau diese eine bestimmte Frau. Auf eine geheimnisvolle, aber unbestreitbare Weise begehrt der Liebende die Geliebte selbst – nicht nur das Vergnügen, das sie ihm geben kann. - C.S. Lewis
  2. Lust normalisiert sexuelle Sünde.

    Die Geschichte, die Philip Yancey in Rumours of Another World erzählt, ist ein starkes Beispiel für den kulturellen Unterschied im Umgang mit Sexualität.
    Der Arzt, der in einer wirtschaftlich stark benachteiligten Region Afrikas arbeitete, war mit grundlegenden menschlichen Problemen wie Krankheit, Mangelernährung und fehlender Bildung konfrontiert. Als er dann für einen Urlaub in die westliche Welt zurückkehrte, erlebte er einen regelrechten „Kulturschock“ – alles schien sich um Sex zu drehen. Er bemerkte sofort, dass Sexualisierung im Westen allgegenwärtig war: in Geschäften, in Filmen, in Zeitschriften, sogar schon auf dem Flug zurück. Werbung, Unterhaltung und Medien waren von der Idee geprägt, besser auszusehen, attraktiver zu sein und die beste sexuelle Erfahrung zu haben. Das Erstaunlichste war für ihn aber der Kontrast zu dem Ort, aus dem er kam: Dort waren die meisten Menschen
    unbekleidet, aber nicht sexualisiert. In der westlichen Welt hingegen waren alle angezogen, aber die Sexualisierung durchdrang alles.
  3. Lust entmenschlicht Menschen.

    Lust entmenschlicht den anderen. Genau genommen muss Lust den anderen entmenschlichen, sonst funktioniert sie nicht. Lust verliert ihre Macht, wenn man die andere Person als echten Menschen wahrnimmt. Deshalb haben exotische Tänzerinnen immer Fantasienamen. Ihr echter Name wird nie genannt – denn das würde die Illusion zerstören. Ein Mann, der eine Tänzerin anstarrt, will nicht wissen, wie sie wirklich heißt oder wer sie ist.
    Stell dir vor, jemand würde in so einem Club aufstehen und die Tänzerin mit ihrer echten Geschichte vorstellen: „Das ist ‚Chantal Rose‘, aber ihr wirklicher Name ist Maria Walinsky. Sie hat vier Geschwister. Ihre Eltern ließen sich scheiden, als sie fünf Jahre alt war. Ihre Mutter ist Alkoholikerin. Sie war zweimal verheiratet. Ihr letzter Mann hat sie geschlagen. Sie hat zwei Kinder und kämpft ums Überleben. Sie liebt Hunde und träumt davon, eines Tages Zahnarzthelferin zu werden.“ Wenn die Menschen im Raum das hören würden, würden sie plötzlich nicht mehr nur einen Körper sehen, sondern eine Frau mit einer echten Geschichte – mit Schmerz, Hoffnungen und Träumen. Das würde die Lust sofort zerstören. Lust will keine echten Menschen mit Bedürfnissen und Schwächen. Sie will Dämmerlicht, Alkoholnebel und Lügen – denn nur so kann sie die Realität ausblenden. - Peter Yonker

Jesus Umgang mit Frauen

Wenn wir uns das Leben von Jesus ansehen und wie er mit Frauen umging, erkennen wir, dass er sie ganz anders behandelte als die Männer seiner Zeit.

Damals wurden Frauen oft als minderwertig betrachtet, aber Jesus brachte eine radikale Veränderung.

  • Frauen durften zu seinen Füßen sitzen und von ihm lernen – etwas, das in der damaligen Gesellschaft ungewöhnlich war.
  • Er schaute nicht auf sie herab, sondern begegnete ihnen mit Respekt und Wertschätzung.
  • Er vertraute Frauen als Ersten die Nachricht von seiner Auferstehung an – ein starkes Zeichen dafür, wie sehr er ihnen vertraute.
  • In seiner Gemeinde gab es sogar Frauen in führenden Rollen, was für die damalige Zeit revolutionär war.

Jesus zeigte, dass Frauen genauso wertvoll sind wie Männer und eine wichtige Rolle im Reich Gottes spielen.

Wir sollen die Schuld dieser Sünde nicht auf andere schieben. Nach dem Sinn: „Schau mal wie diese Frau sich angezogen hat! Es ist ihr Schuld das ich jetzt sie lüstern anschaue!“ Oder: „ Er ist immer so nett zu mir, er bestätigt mich so in mein Frau sein! Das was mir Zuhause fehlt, schenkt er mich! Es ist sein Schuld dass ich jetzt Lust auf ihm habe!“ 

Die Bibel sagt hier das es deine Begierden sind. Es ist deine Verantwortung!

Jesus‘ Worte was Lust angeht:

  •  27 "Ihr wisst, dass es heißt: 'Du sollst die Ehe nicht brechen!’  28 Ich aber sage euch: Wer die Frau eines anderen begehrlich ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. 29 Wenn du durch dein rechtes Auge verführt wirst, dann reiß es aus und wirf es weg! Es ist besser für dich, du verlierst eins deiner Glieder, als dass du mit unversehrtem Körper in die Hölle kommst. 30 Und wenn dich deine rechte Hand zur Sünde verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg. Es ist besser für dich, du verlierst eins deiner Glieder, als dass du mit unversehrtem Körper in die Hölle kommst. 31 Es heißt: 'Wer sich von seiner Frau trennen will, muss ihr einen Scheidebrief ausstellen.’ 32 Ich aber sage euch: Jeder, der sich von seiner Frau trennt – es sei denn, sie ist ihm sexuell untreu geworden –, treibt sie in den Ehebruch. Und wer eine geschiedene Frau heiratet, begeht auch Ehebruch.“ (Matt. 5, 27-32 NeÜ)

Jesus sagt hier in anderen Worte: Was dich zu Lust treibt: Verbanne es aus deinem Leben! Fliehe davon! Was schaust du dir an? Wie schaust du den andern Geschlecht an? Welche Freunde hast du?

Du bist was du isst!

Wir sind das was wir in uns reinlassen! Wen du Müll isst, wird Müll wieder raus kommen! Dieses Gesetzt gilt wenn es um Gesundheit geht, in einer Ehe gilt es auch (was du in deiner Ehe investierst, kommt auch wieder raus), für deine Arbeit gilt es auch (je mehr du arbeitest, studierst, etc. Je mehr raus kommt als endprodukt)

Und so ist es auch bei diese Sünde: Lust! Je mehr Müll wir in uns reinstopfen, je mehr Müll kommt auch wieder raus! 

Lust zerstört 

  • Es zerstört dein Sicht auf Sexualität!
  • Es zerstört deine Beziehungen! (Der andere wird zum Objekt deiner Fantasien!) Man schaut nicht mehr auf der Mensch, sondern auf die Hülle!
  • Es macht süchtig, denn es befriedigt nie!
  • Du wirst unfähig echte Intimität zu leben und zu geniessen.

Gottes Antwort auf Wollust ist Selbstbeherrschung!

Selbstbeherrschung ist ein Teil des Fruchtes des Heiligen Geistes! 

Zeugnis von Thomas Phieler: Geiler Bock oder Mann Gottes?

Wie man mit Lust umgeht

Was sollen wir tun? (Jetzt wird es Praktisch)

  1. Fliehe um dein Leben!
    Flieht vor den sexuellen Sünden! Jede andere Sünde, die ein Mensch begeht, betrifft nicht seinen Leib. Wer aber sexuell zügellos lebt, sündigt gegen den eigenen Leib. 19 Wisst ihr denn nicht, dass euer Körper ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott bekommen habt? Ist euch nicht klar, dass ihr euch nicht selbst gehört? 20 Denn Gott hat einen hohen Preis für euch bezahlt. Ehrt ihn also auch mit eurem Leib! (1. Kor. 6, 18-20 NeÜ)

Josef flieht auch als Potifar sein Frau ihm versucht zu verführen! Es gibt diese Linie die nicht überschritten werden soll. Versuche nicht so nah wie möglich an diese Linie zu verweilen ohne dich zu verbrennen, sondern bleibe  so weit wie möglich! Die Entscheidung zu fliehen sollst du fest in deinem Herzen machen, denn wenn das nicht so ist wirst du wenn die Versuchung kommt nicht standhalten können. 

Stelle dir die Frage: Was würde Jesus tun in so einer Situation! WWJD?

 

Sei dir bewusst dass es Perioden im Leben gibt wo wir anfälliger/angreifbarer für diese Sünde sind.  König David blieb Zuhause in einer Zeit wo er eigentlich auf der Arbeit sein musste.

Stress auf der Arbeit, Zeiten wo du keine Aufmerksamkeit bekommt von dein Mann, während Schwangerschaften, wenn die Kinder noch klein sind, weil du Ledig bist und verlangst ein Partner zu haben, usw. In diese Zeiten kann der Versuchung an der verbotene Quelle trinken zu wollen großer sein.

Finde jemanden gegenüber du Rechenschaft ablegen kannst! Jemand der dir die unangenehme Fragen stellen darf! Ein Vertrauensperson. Installiere Software auf dein Computer die dich Transparent macht in dass was du dir anschaust. Beispiel Covenant Eyes oder x3watch.

 

  1. Weglaufen allein ist nicht genug!
    Wir sollen nicht nur weglaufen von, sondern hinlaufen zu unsere himmlischen Vater die mit offenen Armen auf uns wartet! Zu der Liebe und Frieden Gottes!

    Flieh die Begierden der Jugend! Jage aber nach der Gerechtigkeit, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden mit allen, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen. 2 Tim. 2, 22 (LUTH)

Wir sollen die Leere mit Gottes Intimität erfüllen!

Übrigens, Brüder, alles, was wahr, alles, was ehrbar, alles, was gerecht, alles, was rein, alles, was liebenswert, alles, was wohllautend ist, wenn es irgendeine Tugend und wenn es irgendein Lob gibt, das erwägt! Phill. 4, 8

 

Für die verheiratet sind: Geniesse die Frau/der Mann deiner Jugend! Arbeite an dein Sexualleben! Es soll erfüllt sein von Intimität, Nähe, Geborgenheit! Gib es den Platz die es bekommen soll!  (Peter Scazerro’s Geistliche Übung)

Entzieht euch einander nicht, es sei denn nach Übereinkunft eine Zeit lang, damit ihr euch dem Gebet widmet und dann wieder zusammen seid, damit der Satan euch nicht versuche, weil ihr euch nicht enthalten könnt.

1 Kor 7, 5 (RELB)

Geistliche Übungen um Wollust zu bekämpfen:

  • Gebet und Bibellesen: Bitte Gott um Hilfe und erneuere dein Denken (Römer 12,2).
  • Fasten: Hilft, sich auf Gott statt auf körperliche Begierden zu konzentrieren.
  • Keuschheit: Eine bewusste und tugendhafte Selbstbeherrschung in Bezug auf Sexualität.
    In der Ehe bedeutet Keuschheit Treue. Als Unverheirateter bedeutet es Enthaltsamkeit.

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Die sieben Todsünden – Trägheit

Sonntag, 16. Februar 2025 - Talitha Tjong-Ayong

Faulheit (ACENDIA) - Trägheit des Herzens 

- Aktuelle Predigtreihe: 7 Todsünden 

  • Ich glaube, dass Gott uns in tiefe Reife bringen möchte 

„1 Der Geist Gottes, des HERRN, ruht auf mir, denn der HERR hat mich gesalbt, um den Armen eine gute Botschaft zu verkünden. Er hat mich gesandt, um die zu heilen, die ein gebrochenes Herz haben, und zu verkündigen, dass die Gefangenen freigelassen und die Gefesselten befreit werden.[1] 2 Er hat mich gesandt, um ein Gnadenjahr des HERRN und einen Tag der Rache unseres Gottes auszurufen und alle Trauernden zu trösten. 3 Er hat mich gesandt, um es den Trauernden zu ermöglichen, dass ihnen ein Kopfschmuck anstelle von Asche, Freudenöl anstelle von Trauerkleidern und Lobgesang anstelle eines betrübten Geistes gegeben werde; und dass man sie »Eichen der Gerechtigkeit« und »Pflanzung zur Verherrlichung des HERRN« nennen kann.“ Jesaja 61:1 

3. Mose 25. 1x jede 50 Jahre. Alle Gebundenen wurden im gleichen Jahr auf einmal freigesetzt. 

In Lukas 4:16 Jesus sagt mit mir kommt dieses Gnadenjahr und wird fleisch!

  • Ich glaube, dass Gott uns in diesem Jahr Zyklen hinausnehmen möchte mit denen wir schon jahrelang kämpfen. 
  • Reflektiere heute morgen mal die letzten 5 Jahre!! Warum sind immer noch die gleichen Muster da? 

- Lasst uns das system nach dem wir leben hinterfragen! 

  • Dieser Tempel in dem du wohnst ist nicht einfach nur ein „Christlicher Tempel“ nein es ist der WOHNORT GOTTES 
  • Wir wurden für SEINE Herrlichkeit und SEINEN Willen geschaffen, aber so viel von dieser Welt schleicht immer wieder in unser Leben hinein
  • Diese kleinen Füchse, Götzen, Hindernisse rauben uns davon die Gegenwart Gottes in seiner Fülle zu erleben
  • In Johannes steht „Der Feind kommt um zu töten, zu stehlen und zu zerstören.“ Er schleicht umher wie ein brüllender Löwe. 
  • Als Christen laufen wir manchmal mit einer Augenbinde umher. 
  • Wir schreien hier oft nach Erweckung aber ich glaube Gott möchte ine Erweckung der geistlichen Reife!! 
  • Letzte Woche war der Superbowl, der Favorit hat verloren und der underdog hat wirklich ein grandioses Spiel gespielt. 
  • „Tastaturkrieger“ 
  • Sprüche 14:23 : „Bei aller Arbeit liegt Gewinn, aber Lippenbekenntnisse führen nur zu Mangel.“

WIE WIRD DIESES JAHR FÜR DICH AUSSEHEN? 

Mein Thema heute geht um „ACENDIA“ Faulheit, Feigheit -> Trägheit des Herzens 

- Wie können wir in einer Gesellschaft in der alle überarbeitet sind und scheinbar „burn-out“ jahr für jahr das Trendwort des Jahres bleibt über Faulheit sprechen! Wir sind doch nicht Faul! Ich bin doch nicht Faul…

  • Ich würde behaupten grade weil wir ständig mit den falschen Dingen beschäftigen sind wir weder als Gesellschaft noch als Kirche vor Acendia geschützt! 

- Wir sind faul/träge wenn wir die Zeiten und Gelegenheiten die Gott uns schenkt

nicht nutzen! Diese Kostbare Gaben; unsere Zeit und unsere Bestimmung, gehen

verloren, wenn wir sie auf bedeutungslose und egoistische Aktivitäten verschwenden.

- Faulheit bringt uns dazu die Sachen die Ewigkeitswert haben zu vernachlässigen

und uns uns nur mit zeitlichem Vergnügen zu beschäftigen! -> Unterlassungssünde

Wir werden gleichgültig!

Die Sünde der Faulheit ist auch die Sünde der Gleichgültigkeit!

„5 Das ist die Botschaft, die er uns gegeben hat, damit wir sie euch weitersagen: Gott ist Licht; in ihm ist keine Finsternis. 6 Deshalb lügen wir, wenn wir sagen, dass wir mit Gott Gemeinschaft haben, aber weiter in der Finsternis leben. Wenn wir das tun, leben wir nicht in der Wahrheit.“ 1. Johannes 1:5-6

  • Wir können nicht sagen, dass wir in Gemeinschaft mit Gott leben aber uns dann weiterhin mit der Finternis beschäftigen. 

Geistlich Faul sein! Aus „nur noch ein bisschen“ wird ein Götze 

  • „Christentum ist gemeinsam Kaffee trinken und paar Lobpreislieder singen“ IN WELCHER BIBEL? SAGT WELCHER GOTT?

„2 Er sagte zu ihnen: »Die Ernte ist groß, doch es sind nur wenig Arbeiter da. Bittet deshalb den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter auf sein Erntefeld schickt.“ Matthäus 9:37 & LUKAS 10:2

Wer sind wohl diese Arbeiter???

Faulheit sagt: „Irgendwann werde ich in meine Bestimmung kommen aber nutzt nicht

das „heute“ das wir von Gott bekommen haben um dort hin zu kommen.

  • Wir leben oft nur für den Moment der Bekehrung aber da fängt das leben für uns als Christen erst an 
  • Was denkt Gott wirklich über Fleiß und Arbeit? 

-> Website 

  1. Faulheit raubt uns an Kraft —> David 
  2. Faulheit raubt uns an Frucht 

Was ist die Antwort?

 16 Doch wenn sich jemand dem Herrn zuwendet, wird der Schleier weggenommen. 17 Der Herr aber ist der Geist, und wo immer der Geist des Herrn ist, ist Freiheit. 18 Von uns allen wurde der Schleier weggenommen, sodass wir die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel sehen können. Und der Geist des Herrn wirkt in uns, sodass wir ihm immer ähnlicher werden und immer stärker seine Herrlichkeit widerspiegeln.[3] 

Wie sehen deine Zyklen aus?

Sünde

Selbstverdammnis

Ablehnung 

Menschenfuhrcht 

Bist du nicht müde? 

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Die sieben Todsünden – Zorn

Sonntag, 2. Februar 2025

Der kleine Tobi fragt seinen Vater: "Du Paps, was ist der Unterschied zwischen Ärger und Jähzorn?" Darauf der Vater: : "Das kann ich Dir ganz leicht erklären!" Der Vater holt ein Telefon und wählt irgendein Nummer. Am anderen Ende meldet sich ein fremder Mann mit Schmidt. Der Vater: "Guten Abend, Entschuldung die Späte Störung, ich hätte gerne mal ihren Sohn, Karl-Heinz gesprochen?" Darauf Herr Schmidt: "Sie sind falsch verbunden, ich habe keinen Sohn der Karl-Heinz heißt."  Der Vater nimmt das Telefon und wählt die gleiche Nummer noch mal. "Schmidt?" Hallo, gib mir mal Karl-Heinz!" sagte der Vater. "Ich habe ihnen doch eben gesagt, dass ich keinen Sohn habe der Karl-Heinz heißt! Hören sie endlich auf hier anzurufen!" Der Vater legt auf und sagt, "siehst du mein Sohn, das war Ärger."
Da fragt Tobi: „Und was ist den Jähzorn?"  „Das zeige ich dir jetzt!“ Der Vater nimmt das Telefon und wählt die selbe Nummer noch mal. Der Mann am anderen Ende meldet sich verärgert: Wer ist da??!! Der Vater fragt: "Hallo,  hier ist Karl-Heinz, hat jemand für mich angerufen?“

  • 21 "Ihr habt gehört, dass zu den Vorfahren gesagt worden ist: 'Du sollst keinen Mord begehen. Wer mordet, soll vor Gericht gestellt werden.’ 22 Ich aber sage euch: Schon wer auf seinen Bruder zornig ist, gehört vor Gericht. Wer aber zu seinem Bruder 'Schwachkopf' sagt, der gehört vor den Hohen Rat. Und wer zu ihm sagt: 'Du Idiot!', gehört ins Feuer der Hölle.“ (Matt. 5, 21-22 NeÜ)


„Letzten Sonntag hat Sora auf eine wirklich großartige Weise über Neid gepredigt – die Todsünde des Neids. Und als ich da so saß und ihm zuhörte, wurde mir eines völlig klar: Ich habe überhaupt kein Problem mit Neid. Wirklich nicht. Gar nicht.

Meine ganz objektive, völlig demütige und absolut uneitle Einschätzung sagt mir nur eines: So toll war seine Predigt jetzt auch wieder nicht. Ich meine, was er kann, kann ich auch, vielleicht sogar etwas besser! Und warum musste er solch unglaublich gute Beispiele nennen??

Aber ich werde euch heute zeigen dass euer Pastor von Demut geprägt ist  – hier folgt meiner genau so spektakulären, überragenden und selbstverständlich absolut neidfreien Predigt über Zorn!“😊

Erstaunlich zu sehen wie normale Menschen in plötzlich ganz anders werden wenn sie zum Beispiel im Auto sitzen. Beispiel Cartoon Autofahrer wird ein Monstrum!

Meine persönliche Erfahrung mit Zorn

Wenn mich jemand fragen würde, ob ich ein zorniger Mensch bin, würde ich spontan sagen: „Nein, eigentlich nicht.“ Aber dann habe ich den Enneagramm-Persönlichkeitstest gemacht – und plötzlich wurde mir einiges klar.

Im Enneagramm gibt es drei dreier Gruppen:

      • Die Bauch-/Wut-Gruppe (Typ 8, 9 und 1)
      • Die Herz-/Gefühls-Gruppe (Typ 2, 3 und 4)
      • Die Kopf-/Angst-Gruppe (Typ 5, 6 und 7)

Zu meinem Erstaunen stellte ich fest, dass ich als Typ 9 zur Wut-Gruppe gehöre. Das passte für mich erst mal überhaupt nicht, denn ich halte mich ja nicht für einen wütenden Menschen. Doch dann las ich, dass sich Wut je nach Typ unterschiedlich zeigt:

      • Typ 8 zeigt Wut ganz offen nach außen.
      • Typ 1 richtet Wut gegen sich selbst.
      • Typ 9? Der tut so, als gäbe es sie nicht. Er verdrängt sie, vergisst sie oder versteckt sie.

Als ich das las, dachte ich: „Mist, das trifft mich total!“

Ein konkretes Beispiel fiel mir sofort ein:

„Mein Vater hatte einige Jahre in den Niederlanden gelebt. Irgendwann kam er auf Urlaub nach Suriname und wohnte bei meiner Oma, die mich erzogen hat. Ich war damals dort, und es kam zu einer scheinbar kleinen, harmlosen Situation.

Meine Hausschuhe lagen irgendwo herum. Mein Vater sagte: „Winston, kannst du bitte deine Hausschuhe wegstellen? Sie stehen im Weg.“

Ich antwortete: „Ja, mache ich gleich.“ – und habe es einfach vergessen.

Ein bisschen später fragte er nochmal: „Kannst du jetzt bitte deine Hausschuhe wegräumen?“

Ich wieder: „Ja, gleich.“ – und wieder nicht gemacht.

Beim dritten Mal wurde er richtig sauer und sagte in einem scharfen Ton: „Winston, nimm jetzt sofort diese Hausschuhe und stell sie weg!“

Ich weiß noch genau, was ich getan habe: Ich habe es sofort gemacht. Keine Widerrede. Ganz ruhig. Aber innerlich? Ich habe gekocht! Ich war so wütend, und gleichzeitig schossen mir Gedanken durch den Kopf wie:

„Wer bist du eigentlich? Du hast dich jahrelang nicht um mich gekümmert, hast mich hier alleine gelassen, dein eigenes Leben gelebt – und jetzt kommst du her und spielst plötzlich den großen Vater, der mir Befehle gibt?“

Ich war schockiert darüber, wie viel Wut plötzlich in mir hochkam.

Und genau da habe ich verstanden:

Auch ich habe ein echtes Problem mit Zorn.“

Zorn ist überall um uns herum.

  1. Zorn in der Gesellschaft:
    Gewalt nimmt immer mehr zu. Die Spannungen sind hoch, und es fühlt sich an, als ob alles kurz davor ist, überzukochen.

    Ende 2023 habe ich darüber gesprochen, dass wir uns von einem Zeitalter der Angst in ein Zeitalter des Zorns bewegen. Der christliche Marktforscher und Pastor Mark Sayers hat vorausgesagt, dass sich diese Entwicklung 2024 und darüber hinaus noch verstärken wird – das gesellschaftliche Klima wird zunehmend aggressiver.

    Wir haben bereits während der Covid-Pandemie erlebt, wie Angst und Unsicherheit die Menschen geprägt haben. Die wirtschaftliche Krise, der Klimawandel und die aktuellen Kriege haben besonders die junge Generation verunsichert. Doch jetzt scheint sich die Stimmung zu wandeln: Aus Angst wird Protest, aus Unsicherheit wird Zorn.

    Beispiel: Die beiden Anschläge in Magdeburg und Aschaffenburg, die von Ausländern verübt wurden, haben in Deutschland große Wut ausgelöst. Besonders auf politischer Ebene wird die Debatte über die Migrationspolitik zunehmend heftiger, emotionaler und von Zorn geprägt. Ein Beispiel dafür ist die hitzige Diskussion im Bundestag.

    Ein anderes deutliches Beispiel für die Folgen von Zorn sind die beiden großen Kriege, die uns aktuell betreffen.

    Wir sehen, dass zwei slawische Brüdervölker, die Russen und Ukrainer, in einen Krieg verwickelt sind – angetrieben von Hass und Zorn. Ebenso erleben wir, wie zwei abrahamische Brüdervölker, die Palästinenser und die Juden, in einem brutalen Konflikt stehen, ebenfalls aus tief verwurzeltem Hass und Zorn heraus. Diese Kriege zeigen, wie zerstörerisch ungezügelte Wut sein kann, wenn sie nicht durch Versöhnung und Frieden überwunden wird.
  2. Zorn Zuhause:
    Hier wird Zorn besonders zerstörerisch, weil er von der Öffentlichkeit in den privaten Bereich übergeht. In vielen Familien und Ehen wird Zorn oft als „normal“ angesehen. Oft sind es die Eltern, deren Wut Narben bei ihren Kindern hinterlässt. Zorn kann schnell zu emotionalem oder körperlichem Missbrauch führen.

    Menschen reagieren unterschiedlich auf diese Emotion Zorn!
      • Es gibt die Nashorn Typen die einfach Rot sehen wenn sie verärgert sind!  Sie senken den Kopf und greifen an. Diese Art mit Zorn umzugehen kann viele Verletzungen bewirken. 
      • Dann gibt es die Igel Typen. Die ziehen sich zurück, werden still und lassen ihre Stachel sehen und sagen damit: Fass mich nicht an! Auch diese Art mit Wut und Zorn umzugehen ist falsch. Denn es ist schon wichtig für uns Menschen unsere Zorn zu äußern.
      • 4 Auch Abel brachte ihm eine Opfergabe, das Beste von den erstgeborenen Lämmern seiner Herde. Jahwe sah freundlich auf Abel und sein Opfer. 5 Aber auf Kain und seine Opfergabe achtete er nicht. Da geriet Kain in heftigen Zorn und senkte finster sein Gesicht. 6 Jahwe fragte ihn: "Warum bist du so zornig? / Was soll dein finsterer Blick? 7 Hast du Gutes im Sinn, / dann heb den Kopf hoch! / Wenn aber nicht, / dann liegt die Sünde schon vor der Tür / und sie hat Verlangen nach dir. / Aber du musst es sein, der über sie herrscht!“
      • Gott sagt zu Kain: Warum bist du zornig? Was ist der Grund deines Zorns? (Wahrscheinlich Neid!) Aber Kain senkt sein Gesicht und leugnet sein Zorn. Er weigert sich mit diese Sünde aus einander zu setzen.
        Gott warnt ihm dass wenn er dass einfach so weiter gehen lässt, und nichts dagegen  unternimmt die Sünde vor der Tür lagert und dass es ihm übernehmen wird, so dass sein Verlangen danach ausgehen wird. (Es wird unkontrollierbar)
        Mit Zorn muss man sich aus einander setzen; es geht nicht einfach von selbst weg!
  1. Zorn in der Kirche:
    Verletzungen entstehen oft durch das Leben in der Gemeinde. Manchmal verletzen wir einander unbewusst, manchmal bewusst, und manchmal sind wir selbst die Leidtragenden.
    Ein Beispiel für unkontrollierten Wutausbruch habe ich zum ersten Mal in Idar-Oberstein erlebt. Ich habe z.B. Heuchelei in Suriname und den Niederlanden gesehen, aber das war das erste Mal, dass ich so etwas in Deutschland erlebt habe.
    Geschwister gegen Geschwister wegen Meinungsunterschiede.
  • 21 "Ihr habt gehört, dass zu den Vorfahren gesagt worden ist: 'Du sollst keinen Mord begehen. Wer mordet, soll vor Gericht gestellt werden.’ 22 Ich aber sage euch: Schon wer auf seinen Bruder zornig ist, gehört vor Gericht. Wer aber zu seinem Bruder 'Schwachkopf' sagt, der gehört vor den Hohen Rat. Und wer zu ihm sagt: 'Du Idiot!', gehört ins Feuer der Hölle.“ (Matt. 5, 21-22 NeÜ)

Jesus stellt Zorn auf eine Ebene mit töten (Mord)! Denn wenn unseren Zorn den freien Lauf lassen wird es in Mord enden. Die Emotionen die zur Mord führen sind Hass und Zorn! Genau wie die Emotion die zu Ehebruch und Sexuelles Fehlverhalten führt Lust ist! 

Was macht dich wütend/zornig? Was macht dass du dich ärgerst?

Oft ist kommen diese Gefühle des genervt sein hoch wenn du das Gefühl hast das dir Unrecht angetan worden ist!  Wenn etwas dich frustriert!

Die Bibel lehrt:

  • 26 Wenn ihr zornig seid, dann versündigt euch nicht. Die Sonne darf über eurem Zorn nicht untergehen! 27 Gebt dem Teufel keinen Raum in euch! (Epheser 4, 26-27 NeÜ)

Gibt es eine Form von Zorn, die gerecht ist?

Zorn ist nicht grundsätzlich falsch. Jeder Mensch hat ein natürliches Empfinden für Gerechtigkeit, und es ist ganz normal, Ärger zu verspüren, wenn uns oder anderen Unrecht geschieht. Dieses Gerechtigkeitsempfinden ist von Gott gegeben – denn auch Gott ist zornig über Ungerechtigkeit!

„Es gibt großes Leid in unserer Welt, und unsere Wut macht uns darauf aufmerksam, dass etwas nicht in Ordnung ist und verändert werden muss. Wir werden wütend, wenn wir sehen, dass Schwache ausgebeutet, Menschen, die uns am Herzen liegen, verletzt oder Werte, die wir schätzen, zerstört werden. Der Wunsch nach Gerechtigkeit ist berechtigt – tatsächlich wünscht sich Gott selbst die Beseitigung des Bösen noch mehr als wir.“

„Doch das Problem beginnt, wenn unser Wunsch nach Gerechtigkeit in Gewalt und Verachtung umschlägt. Dann teilen wir nicht mehr Gottes Perspektive. Statt Teil der Lösung zu sein, werden wir Teil des Problems – wir geraten in den Zorn. Dante bezeichnete Zorn als eine Liebe zur Gerechtigkeit, die ins Rachsüchtige und Verbitterte pervertiert wurde. Der einfache Weg, auf Ungerechtigkeit zu reagieren, ist es, zurückzuschlagen. Doch das erfordert weder Intelligenz noch innere Güte. Sobald wir zuschlagen, schreien, Waffen ziehen oder noch Schlimmeres tun, erschaffen wir nur noch mehr Wunden in Gottes guter Welt.“ - Jeffrey Cook im Buch „Sieben“

Ein Beispiel dafür sehen wir bei Jesus, der wütend wurde, als der Tempel – ein Ort des Gebets – zu einem Marktplatz gemacht wurde.

Doch der entscheidende Punkt ist: Wie gehen wir mit unserem Zorn um?

Wir müssen lernen, unseren Ärger auf eine gesunde Weise zu äußern, ohne dabei zu sündigen oder anderen zu schaden.

  • Eine freundliche Antwort wendet Zorn ab, aber ein kränkendes Wort heizt ihn an. (Spr. 15, 1 NGÜ)
  • Ihr wisst doch, meine geliebten Brüder: Jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn! Jak. 1, 19 (RELB)

Dies sollen für uns geistliche Übungen sein, die uns helfen werden richtig mit Zorn umzugehen.

Zorn zerstört!

Viele sind nie so mit Zorn umgegangen sowie die Bibel das lernt! Wenn wir nicht sofort mit unseren Zorn dealen macht es vieles in uns kaputt und entsteht Bitterkeit!

Dadurch schleppen sie viel tiefliegender Zorn mit sich herum. 

Vielleicht gibt es ein Wut im Bauch gegen deine Eltern über Sachen die in der Vergangenheit passiert sind. Enttäuschung und Verletzung und innerliche Ärger weil deine Kinder nicht das gemacht haben was du gewollt hast.

Es gibt dadurch Zorn die aus bestimmte Zeitabschnitten deines Lebens stammt. Die Bibel sagt uns in diese Bibelstelle in Eph. 4., sinngemäß, das wir keinen Zorn von einen Zeitabschnitt mit in der andere Zeitabschnitt deines Lebens mitbringen sollen. Lasst den Zorn von heute nicht in dein morgigen Tag hinein. Und auch die von Gestern nicht in heute hinein.

Da wo du verletzt worden bist als Kind oder wo irgendetwas dich wütend gemacht hat. Nehme es nicht mit in deine Pubertät. Und das was dir an Böses und Ärger widerfahren ist als Teenager, nimm es nicht mit in dein Leben als Erwachsene. Den Zorn die entstanden ist in deine erste Beziehung, nehme es nicht mit in der nächste Beziehung.

Trevor Noah fragte Will Smith nachdem er Chris Rock während die Oscars ins Gesicht geschlagen hat, was in jener Nacht passiert sei. Seine Antwort war wirklich interessant. Er sagte:

„Es waren viele Dinge auf einmal. Es war der kleine Junge in mir, der mitansehen musste, wie sein Vater seine Mutter schlug. All das ist in diesem Moment einfach hochgekommen. Aber das ist nicht der Mensch, der ich sein will. Es gibt viele Feinheiten und komplexe Hintergründe dazu. Aber am Ende des Tages habe ich einfach die Kontrolle verloren. Ich habe in dieser Nacht etwas durchgemacht. Das war eine Wut, die sich über eine sehr lange Zeit aufgestaut hatte.“- Will Smith

Vergebung bricht die Kraft des Zorns

Vergebung bricht die Kraft des Zorns. Wir sollen mit Vergebung auf Zorn reagieren. So wie Christus uns vergeben hat sollen wir unsere Mitmenschen vergeben!

Zum Schluss 3 praktischen Tips mit Zorn um zu gehen:

  1. Erkenne deinen Zorn: Schau zurück in dein Leben und überlege, welche Menschen oder Situationen dich noch immer innerlich wütend machen. Schaue nach, wo du dein Zorn einfach Raum gegeben hast und es zu einen bitteren Wurzel geworden ist in dein Leben.
  2. Verstehe die Ursache: Frage dich, welche Verletzung dahintersteckt und wie du darauf reagiert hast – mit Rückzug wie ein Igel oder mit Angriff wie ein Nashorn? Was empfindest du das dir weggenommen worden ist? Welche Schuld ist dadurch entstanden.
  3. Lass los durch Vergebung: Sprich den anderen von diese Schuld frei! Dies ist in erste Linie eine Entscheidung und nicht ein Gefühl! Räume auf mit den Zorn die sich alle Jahre aufgestaut hat! Schmeisse den Teufels Einfluss aus deinem Leben raus! 

Lasse nicht zu dass die Verletzungen von heute in dein morgigen Tag hinein kommen.

Zettel machen und den Groll die sich aufgestaut hat, beim Namen nennen! Und dann bewusst Vergebung aussprechen! Diese Zettel entweder verbrennen oder durchspülen.

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Die sieben Todsünden – Völlerei

Sonntag, 19. Januar 2025

  • 18 Und betrinkt euch nicht, denn das führt zu einem zügellosen und verschwenderischen Leben, sondern lasst euch vom Geist Gottes erfüllen! (Epheser 5, 18 NeÜ)

    Das ist das Wort des Herrn! - Gott sei Dank!

Der schwedische König Adolf Friedrich aus dem 17. Jahrhundert hat sich nicht wegen seiner königlichen oder politischen Taten einen Platz in den Geschichtsbüchern gesichert, sondern wegen seines Umgangs mit Essen. Er war bekannt dafür, extravagante Dinnerpartys mit importierten Zutaten aus der ganzen Welt zu veranstalten – lange bevor es Top Chef, Michelin-Sterne oder den Begriff „Foodie“ gab.

König Adolf veranstaltete sein letztes großes Fest am Fetten Dienstag des Jahres 1771, dem Tag vor Aschermittwoch, an dem viele Menschen all das genießen, worauf sie ab dem nächsten Tag verzichten wollen.

Er gönnte sich ein Festmahl aus Kaviar, Hummer, Sauerkraut, geräuchertem Hering und spülte das Ganze mit reichlich Champagner herunter – doch das war erst der Anfang. Zum Dessert verlangte er sein Lieblingsgericht, Semla, ein traditionelles schwedisches Hefegebäck, gefüllt mit Mandelpaste und Schlagsahne, das oft mit heißer Milch serviert wird. Adolf aß nicht nur eine Portion, sondern 14. Einige Stunden später brach er zusammen und verstarb. Seine offiziell dokumentierte Todesursache: Verdauungsprobleme.

Dann gibt es die Geschichte des irischen Extremisten Bobby Sands, der eine zentrale Figur in den „Troubles“ war, einer Zeit des politischen Konflikts zwischen Nordirland und dem Vereinigten Königreich. 1981 wurde er wegen dessen verhaftet, was er und andere in Belfast als Freiheitskampf bezeichneten, während andere es als Terrorismus ansahen. Während seiner Zeit im Gefängnis trat er in einen weithin publizierten Hungerstreik. Am 1. März 1981 verweigerte er jegliche Nahrung, bis er nicht mehr wie ein Krimineller behandelt wurde. Seine Botschaft war: „Ich esse nicht, bis sich etwas ändert. Und wenn dies nötig ist, um Aufmerksamkeit zu bekommen, dann sei es so.“

Bobby Sands starb am 5. Mai 1981 im Alter von nur 27 Jahren im Gefängnis an selbstverursachtem Hungertod, 66 Tage nach Beginn seines Hungerstreiks.

Ein Mann wird dafür erinnert, dass er sich zu Tode gegessen hat, ein anderer dafür, dass er sich zu Tode gehungert hat.

Wir befinden uns in der Predigtreihe „Die sieben Todsünden“ und möchten gemeinsam unsere Seele prüfen, um zu erkennen, inwieweit diese lebensgefährlichen Sünden unser Leben durchdrungen und beeinflusst haben.

Die sieben Todsünden sind:

1.Superbia: Hochmut (Stolz, Eitelkeit, Übermut)

2.Gula: Völlerei (Maßlosigkeit, Fraßsucht, Unmäßigkeit)

3.Invidia: Neid (Missgunst, Eifersucht)

4.Ira: Zorn (Wut, Vergeltung, Rachsucht)

5.Luxuria: Wollust (Unkeuschheit)

6. Averitia: Geiz (Habgier, Habsucht)

7.Acedia: Trägheit des Herzens (Faulheit, Feigheit, Überdruss)

Letzte Woche haben wir uns Hochmut angeschaut und heute schauen wir uns die Sünde Gula (Völlerei, Maßlosigkeit, Fraßsucht, Unmäßigkeit) an. 

Was ist Völlerei?

„Es ist ein unersättliches und übermäßiges Verlangen nach etwas. Es wird niemals wirklich satt.“

  • Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit mehr Menschen an den Folgen von Übergewicht und Fettleibigkeit als an Unterernährung.
  • Beispielsweise wurde 2020 berichtet, dass etwa 1,9 Milliarden Erwachsene übergewichtig sind, von denen über 650 Millionen fettleibig sind. Die durch Übergewicht und Fettleibigkeit verursachten Todesfälle übersteigen die Todesfälle durch Unterernährung, insbesondere in den meisten Industrieländern.

Womit füllst du dich?

  • Was lässt du in deinen Kopf, deinen Körper, deinen Alltag und dein Leben, von dem du glaubst, dass es deine tiefsten Bedürfnisse erfüllt – vielleicht sogar in viel zu großem Maß?
  • Macht es dich mehr zu der Person, die du sein möchtest?
  • Erfüllt es dich wirklich, oder stellst du fest, dass der Nutzen jedes Mal abnimmt, wenn du dein Leben, deinen Zeitplan oder deinen Körper mit dieser Sache füllst?

Der Wüstenvater Evagrius Ponticus definierte Völlerei ursprünglich immer im Zusammenhang mit Essen:

„Völlerei ist die Besessenheit von Nahrung, unabhängig davon, ob man tatsächlich zu viel davon isst.“ - Evagrius Ponticus

„Wenn du dich der Begierde nach Essen hingibst, wird nichts dein Verlangen stillen können, denn die Lust nach Essen ist ein Feuer, das ständig brennt.“ - Evagrius Ponticus

Erweiterung der Definition:

Heute geht es bei Völlerei nicht mehr nur um Essen, sondern um alles, was wir im Übermaß konsumieren:

    • Medien: Netflix-Binges, ständiges Scrollen auf Social Media.
    • Erlebnisse: Das Streben nach immer neuen Abenteuern.
    • Vergnügungen: Übermäßiger Konsum von Alkohol, Sport.
  • „Auch Dünne leiden genauso leicht und oft an Völlerei wie Übergewichtige. Denn Völlerei ist in erster Linie Exzess. Es ist das dritte Auto, obwohl eines reichen würde, das dritte Getränk, obwohl das erste genug war, oder das dritte Hobby, weil die anderen beiden nicht befriedigend genug sind. Alkoholiker und Drogensüchtige sind Völler, aber genauso auch manche Internetsurfer, Kartenspieler und Geschäftsleute. Es geht um eine ausgehungerte Seele. Der Völler verkauft ihre Seele für den nächsten Kick, das nächste Auto, eine weitere Runde belangloser Vergnügungen, eine verbotene Frucht.“ - Jeff Cook

Basierend auf dieser Definition: 

Womit füllst du dich?

Wo suchst du nach Freude und Vergnügen?

Vier Lügen der Völlerei:

  1. Diese Welt kann dauerhafte Freude geben:
    • „Unser Streben nach solchen Dingen zieht uns in einen eskalierenden und sinnlosen Kreislauf, in dem wir versuchen, geistlichen Hunger zu vermeiden, indem wir uns körperlich verwöhnen.“ - Rebecca DeYoung
    • „Alles Mühen des Menschen ist für seinen Mund, und doch ist sein Verlangen nie gestillt.“ Prediger 6,7 NeÜ
  1. Wir sollen Vergnügen und Bequemlichkeit über alles andere stellen:
    • „Die Wüstenväter waren überzeugt, dass Herausforderungen im geistlichen Leben normal, notwendig und sogar hilfreich sind. Die gefallene Welt bringt diese Kämpfe mit sich, wie Krankheiten, seelische Belastungen oder den Verlust eines geliebten Menschen. Auch die Nachfolge Jesu fordert uns heraus, zum Beispiel durch Selbstaufopferung. Gläubige müssen sich bewusst entscheiden, diesen Kämpfen zu begegnen. Wir können ihnen nicht ausweichen, und sollten es auch nicht versuchen. Stattdessen sollten wir sie als Teil unserer Berufung zur Nachfolge annehmen. Das Ziel unseres Lebens in dieser Welt ist nicht Bequemlichkeit, Wohlstand oder Erfolg, sondern Nähe zu Gott, die Entwicklung eines reifen Charakters und ein positiver Einfluss auf die Welt.“ - Gerald Sittser
    • „Wenn wir aber Kinder sind, dann sind wir auch Erben, Erben Gottes und Miterben mit Christus, die jetzt mit ihm leiden, um dann auch an seiner Herrlichkeit teilzuhaben.“ Römer 8,17 NeÜ
  1. Nur noch eins mehr schadet nicht.
    • Aber leider wissen wir, dass zu viel von einer guten Sache tatsächlich schaden kann.
          • Zu viel Essen, Sport oder Diäten
          • Zu viele Videospiele – all das kann den Körper auslaugen. 
          • Zu viele Reisen oder Erlebnisse leeren dein Bankkonto. 
          • Zu viele Termine im Kalender oder Projekte, die du annimmst, erschöpfen dich mental und emotional. 

Alles hat seinen Preis, denn wenn du mehr von einer Sache hast, bleibt weniger Zeit oder Raum für andere Dinge oder Menschen.
Beispiele:

          • Manche sagen, sie haben keine Zeit, die Bibel zu lesen, weil sie ins Fitnessstudio müssen.
          • Wenn dein Kalender übervoll ist, fehlt dir die emotionale Energie, um für Menschen in Not da zu sein.

Zu viel von allem kann schaden – sei es Essen, Arbeit oder sogar Hobbys.“

    • 1. Mose 3: Gott gab Adam und Eva alle Bäume im Garten, außer einem. Er stellte ihnen alles Notwendige zur Verfügung, setzte aber auch eine Grenze und einen klaren Rahmen.
    • „Sich zu weigern, von der verbotenen Frucht zu essen, war der wichtigste Ausdruck ihrer Liebe zu Gott. Enthaltsamkeit war ein Zeichen von Treue und Hingabe. Adam und Eva brauchten die Frucht, die in der Mitte des Gartens hing, nicht. Es war überflüssig. Sie entschieden sich dafür, sie zu nehmen, um sich ein zusätzliches Maß an Befriedigung zu verschaffen. Das Essen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse war ein Akt der Völlerei. Adam und Eva nahmen weit mehr, als sie brauchten. Sie glaubten, mit Gottes Schöpfung tun zu können, was sie wollten, um ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu befriedigen.“Jeffrey Cook
    • Gott setzte diese Grenze aus gutem Grund. Enthaltsamkeit war tatsächlich ein Ausdruck des Vertrauens in Gott und Seine weisen Entscheidungen.
  1. Der Herr allein reicht nicht aus oder ist nicht erfüllend genug.
  • Beispiel: Genau das war auch die Problem von Adam und Eva.
    • Sie hatten seine Gegenwart, als er im Garten wandelte.
    • Sie hatten genug zu essen, aber sie sagten, es sei einfach nicht genug.
  • Doch es gibt einen, der wirklich erfüllen kann, dessen Freude niemals endet – und das ist der Herr.
    • „Habe deine Lust am HERRN; der wird dir geben, was dein Herz wünscht.“ Psalm 37,4 LUT

Warnung: Zwei Wege

Völlerei vs. Geist erfüllt

  • Der Weg der Völlerei: erfüllt sein von den Dingen dieser Welt.
  • Der Weg des Geistes: erfüllt sein vom Heiligen Geist Gottes.

Epheser 5, 18 und 4. Mose 11

  • 18 Und betrinkt euch nicht, denn das führt zu einem zügellosen und verschwenderischen Leben, sondern lasst euch vom Geist Gottes erfüllen! Epheser 5, 18 NeÜ

Ein unkluges und leichtsinniges Leben zeigt sich darin, dass man sich mit Wein oder anderen Dingen füllt. Ein Leben, das Christus ehrt, ist dagegen weise, erkennt Gottes Willen und lässt sich vom Heiligen Geist erfüllen.

In 4. Mose 11 wird der Unterschied zwischen Maßlosigkeit und einem Leben im Geist deutlich. Die Israeliten befinden sich in der Wüste auf dem Weg ins verheißene Land. Gott versorgt sie täglich mit Manna, einem Wunderbrot vom Himmel. Aber sie wollten mehr. Sie beginnen zu murren und sehnten sich nach Fleisch und erinnerten sich an das Essen, das sie in Ägypten hatten – das „freie Fleisch“.

Gottes Antwort auf ihr Verlangen erfolgt in zwei Arten:

  1. Er gibt den Menschen, wonach sie verlangen: Er sendet Unmengen von Wachteln, genug für einen ganzen Monat, bis es ihnen zum Hals heraus kam. Die Wachteln fallen jedoch nicht ins Lager, sondern eine Tagesreise entfernt. Diejenigen, die gierig sind, verlassen das Lager und damit Gottes Gegenwart, um das Fleisch zu holen. Sie essen gierig, doch während sie das Fleisch noch in den Zähnen haben, bricht Gottes Zorn aus, und viele sterben. Der Ort wird „Grab der Gier“ genannt.
  2. Erfüllung durch den Geist Gottes: Gott befiehlt Mose, 70 Älteste zu versammeln. Er nimmt etwas von dem Geist, den er auf Mose gelegt hat, und gibt ihn den Ältesten. Der Geist wirkt so kraftvoll, dass sogar zwei Männer außerhalb der Gruppe erfüllt werden und anfangen, prophetisch zu reden.

Das ist also eine Geschichte über Verlangen und Begierde, aber mit zwei unterschiedlichen Reaktionen:

  • Erfüllt durch den Geist oder erfüllt durch „Fleisch“.
  • Sich Gott nähern oder sich von seiner Gegenwart entfernen.

Beispiel von Jesus

Feiern und Fasten

Jesus’ Umgang mit Gaben Gottes:

  • Jesus wusste, die Gaben Gottes wertzuschätzen, ohne in Exzess, Kontrolle oder Besessenheit zu verfallen.
  • Er lebte sowohl Zeiten des Fastens als auch des Feierns – immer mit seiner Mission im Blick.

Fasten als Antwort auf Versuchungen:

  • Nach seiner Taufe fastete Jesus 40 Tage in der Wüste.
  • Er widerstand der Versuchung Satans, Steine in Brot zu verwandeln, und betonte, dass der Mensch nicht nur vom Brot lebt, sondern von jedem Wort Gottes.

Jesus’ Feiern:

  • Sein erstes Wunder war das Verwandeln von Wasser in Wein bei einer Hochzeit.
  • Seine bekannteste Wunder sind die Vermehrung von Brot, um 5.000 und 4.000 Menschen zu speisen.
  • Jesus nahm an Festmählern teil, aß und trank mit Zöllnern und Sündern, und viele Evangeliumsgeschichten spielen bei Mahlzeiten.

Fasten und Feiern im Einklang mit dem Geist:

  • Jesus fastete an bestimmten Feiertagen, wie es die Schrift gebot.
  • Er wusste, wie man in Balance feiert und fastet, geführt vom Geist Gottes.

Lehre von Jesus’ Leben:

  • Essen darf gefeiert und genossen werden, und Jesus vermittelt uns durch das Essen eine grundlegende Wahrheit über die Errettung. Er bricht das Brot mit seinen Jüngern, trinkt den Wein und feiert das Abendmahl als Symbol für seinen Tod und sein Opfer am Kreuz. 
  • „Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen und mit ihm essen und er mit mir.“ - Offenbarung 3,20

Völlerei bekämpfen

Selbstbeherrschung, Dankbarkeit und Feiern

Wir bekämpfen Völlerei durch geistliche Übungen.

Die geistliche Übung der Selbstbeherrschung

Selbstbeherrschung üben indem wir bewusst Grenzen setzen. Was meine ich mit Grenzen? Die Wüstenväter empfahlen die geistliche Disziplin des Fastens, um Völlerei zu bekämpfen. Doch wenn deine Völlerei nichts mit Essen zu tun hat, wird Fasten dir nicht helfen.

Wir müssen uns stattdessen fragen: Was ist diese ungesunde Besessenheit?

Wonach suchen wir Kontrolle und von was versuchen wir, Befriedigung zu erhalten? Worauf sollen wir verzichten?

Die geistliche Übung der Dankbarkeit

  • „Der Gerechte hat genug, um seinen Hunger zu stillen, aber der Bauch der Gottlosen leidet Mangel.“- Sprüche 13,25

Der Gerechte zeigt Zufriedenheit mit dem, was der Herr bereitgestellt hat, mit dem, was er gegeben hat – dem täglichen Brot, dem Manna, das vom Himmel kommt. Der Gerechte murrt nicht wie die Israeliten, sondern vertraut und hat Glauben an das, was Gott gegeben hat. Deshalb müssen wir Dankbarkeit in unserem Leben kultivieren.

  • 11 Ich sage das nicht, weil ich unbedingt etwas gebraucht hätte; denn ich habe gelernt, mit dem zufrieden zu sein, was ich habe. 12 Ich kann in Armut leben und mit Überfluss umgehen. Ich bin in alles eingeweiht. Ich weiß, wie es ist, satt zu sein oder zu hungern; ich kenne Überfluss und Mangel. Philipper 4, 11 NeÜ

Die geistliche Übung des Feiern

Es gibt eine Sache, bei der du maßlos sein darfst! Es gibt eine Sache, die du verfolgen kannst, ohne je an ein Ende zu kommen – eine Sache, die dich wie die reichhaltigsten Speisen sättigen und gleichzeitig ein tiefes Verlangen in dir wecken kann: den Hunger und Durst nach dem Herrn selbst!

Die Schrift sagt uns, dass wir uns am Herrn erfreuen können und dass der Herr selbst unser Anteil sein möchte.

  • „Herr, du allein bist mein Anteil und mein Becher; du sicherst mein Los.“- Psalm 16,5
  • Schmeckt und seht wie gütig Jahwe ist! / Glücklich der Mensch, der Schutz bei ihm sucht!

In der Bibel kommt der Begriff „Vielfraß“ oder „Völlerei“ kaum vor, aber sie ist voller Bilder und Verweise auf Fülle, Erfüllung und das Feiern mit dem Herrn.

  • Denn die Erde wird vom Erkennen der Herrlichkeit Jahwes erfüllt sein, so, wie das Wasser das Meer erfüllt. Habakuk 2, 14 NeÜ

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Die sieben Todsünden – Hochmut

Sonntag, 12. Januar 2025

Es gab Hochmut im Himmel – gibt es dann überhaupt Hoffnung für uns auf der Erde?

  • 11 Der Größte unter euch soll euer Diener sein. 12 Wer sich selbst aber groß macht, wird von Gott klein gemacht werden, und wer sich selbst erniedrigt, den wird Gott erhöhen. (Matt. 23, 11-12 NeÜ)

Es ist wichtig, dass wir uns regelmäßig unserer Gesundheit zuliebe untersuchen lassen. Solche Untersuchungen können helfen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen, bevor sie unheilbar und somit tödlich werden. Ich möchte euch eine persönliche Geschichte erzählen:

Während der Corona-Zeit haben wir erfahren, dass mein Onkel Henry an Prostatakrebs im Endstadium erkrankt war und kurz darauf daran gestorben ist. Was ich nicht wusste: Sein Zwillingsbruder Josef hat mir erzählt, dass er sich ebenfalls untersuchen ließ, nachdem bei Henry Prostatakrebs festgestellt wurde. Dabei stellte sich heraus, dass auch er an Prostatakrebs erkrankt war – allerdings rechtzeitig erkannt, sodass die Ärzte ihn erfolgreich behandeln konnten. Josef hat mir daraufhin geraten, mich ebenfalls untersuchen zu lassen, da diese Krankheit in unserer Familie vorkommt.

Was das mit unserer neuen Predigtreihe zu tun hat? 

Ganz einfach: Genauso wie wir uns körperlich untersuchen lassen, um Krankheiten rechtzeitig zu erkennen, so wollen wir in den nächsten sieben Wochen gemeinsam unsere Seele „untersuchen“. Die sieben Todsünden können eine gefährliche Krankheit für unser geistliches Leben sein. Wir wollen uns fragen, wie weit sie unser Leben beeinflussen, und lernen, sie aus unserem Leben zu verbannen, bevor sie unsere Jesus’ Nachfolge beeinträchtigen.

Die Lehre über die sieben Todsünden geht auf die Wüstenväter und Wüstenmütter zurück. Evagrius Ponticus (345–399 n. Chr.) war einer der ersten, der eine Liste von „acht bösen Gedanken“ erstellte. Später wurde diese Liste von Johannes Cassianus und anderen weiterentwickelt zu dem, was wir heute als die sieben Todsünden kennen.

Die Wüstenväter und Wüstenmütter zogen in die Einsamkeit der Wüste, um sich von der zunehmenden Verweltlichung und Institutionalisierung der Kirche ihrer Zeit abzugrenzen. Nach der konstantinischen Wende war es nicht mehr nötig, eine bewusste Entscheidung für ein Leben in Christus zu treffen. Die Kirche wurde zur Staatsreligion, und viele, die sich Christen nannten, lebten ohne sichtbare Veränderung weiter in ihren Sünden. Die Wüstenväter wollten dem entgegenwirken und riefen dazu auf, ein heiliges Leben zu führen, das sich an den Prinzipien der Bibel und der Lehre Jesu orientiert.

Die sieben Todsünden sind:

1.Superbia: Hochmut (Stolz, Eitelkeit, Übermut)

2.Averitia: Geiz (Habgier, Habsucht)

3.Invidia: Neid (Missgunst, Eifersucht)

4.Ira: Zorn (Wut, Vergeltung, Rachsucht)

5.Luxuria: Wollust (Unkeuschheit)

6.Gula: Völlerei (Maßlosigkeit, Fraßsucht, Unmäßigkeit)

7.Acedia: Trägheit des Herzens (Faulheit, Feigheit, Überdruss)

Heute beginnen wir mit der Sünde des Hochmutsder Wurzel aller anderen Sünden.

Kämpfst du mit Hochmut?

Als Einstieg muss ich zugeben: Ich habe mit Hochmut zu kämpfen.

Ich habe früher immer gedacht, ich sei ein guter Mensch. Wenn ich mich mit anderen verglichen habe, kam ich immer zu dem Schluss, dass ich zu den Guten gehöre. Ich dachte, Gott müsste auf jeden Fall zufrieden mit mir sein.

Doch dann kam ein Moment in meinem Leben, der alles verändert hat: Zum ersten Mal habe ich echten Hass in mir gespürt. Ich habe gemerkt, dass ich nicht in der Lage war, alle Menschen zu lieben – und schon gar nicht meine Feinde, so wie Gott es von uns möchte.

Dieser Moment hat mir die Augen geöffnet. Ich habe erkannt, dass die Haltung, die ich die ganze Zeit hatte, eigentlich eine Haltung des Hochmuts war. Ich dachte, ich sei besser als andere. Aber das war eine Lüge, die ich mir selbst eingeredet hatte.

An diesem Punkt musste ich von meinem hohen Ross herunterkommen. Ich musste mich vor Gott demütigen und zugeben, dass ich seine Gnade brauche. Das war der Wendepunkt, der mich zu Jesus geführt hat. Durch ihn habe ich erfahren, was wahre Liebe und Demut bedeuten – und wie sie mein Herz verändern können.

Kämpfst du mit Hochmut?

Manchmal, und das beschämt mich, habe ich meine guten Taten gezeigt, um gesehen, geehrt, geschätzt, gefeiert, akzeptiert und geliebt zu werden – so, als ob die Liebe des Vaters und die gute Nachricht des Evangeliums nicht genug wären. 

Es gibt bei mir  Momente das die Anerkennung und Aufmerksamkeit (Wow, du kannst gut singen! Du kannst gut predigen!) den Drogen ist die ich brauche um mich geliebt zu fühlen. Ich könnte den Rest dieser Predigt mit Beichten füllen und hätte noch nicht genug Zeit.

Kämpfst du auch mit Hochmut?

Was ist Hochmut?

Hochmut ist eine ungenaue, aufgeblasene Ansicht von sich selbst – ein auf Überheblichkeit beruhender Stolz.

Was ist Demut?

Demut ist eine genaue, ehrliche Einschätzung von sich selbst.

Hochmut ist die Wurzel aller anderen Sünden. Der Fall Satans begann mit Hochmut. Er war voller Pracht und wollte Gottes Platz einnehmen. Auch bei den ersten Menschen spielte Hochmut eine entscheidende Rolle.

1. Mose 3 beschreibt, wie die Schlange die Frau täuscht und Hochmut in ihr weckt. Sie beginnt, Gottes Liebe und Absichten zu hinterfragen und auf sich selbst zu vertrauen.

  • Hochmut beginnt, wenn wir Gottes Liebe anzweifeln und uns selbst vertrauen.
  • Diese Haltung führt dazu, dass wir sagen: „Gott, Du hast uns Leben gegeben, und das ist toll, aber die meisten Dinge kann ich selbst tun!“

„Hochmut ist die natürliche Liebe zu mir selbst, die vergrößert und verdreht wird zu einer Verachtung für andere. Augustinus nannte Hochmut das Fundament der Sünde, denn Hochmut lässt die Seele Gott verlassen, an den sie sich als Quelle des Lebens klammern sollte, und stattdessen sich selbst als Quelle ihres Lebens sehen. Anders gesagt: Je mehr ich mein eigenes Leben, mein Wohlergehen, meinen Erfolg und meine Erleuchtung in den Mittelpunkt stelle, desto weiter entferne ich mich von der Realität. Die ins Verderben Gehenden bewegen sich nicht nach unten, sondern nach innen, wo sie sich in einer Hülle aus Eitelkeit, Rechten, Neugier und Abwehrhaltung verstecken.“ - Jeff Cook

„Hochmut ist wie Kohlenmonoxid der Sünde: Er tötet langsam und leise, ohne dass du es überhaupt merkst.“ - Tim Keller

„Das Laster, von dem ich spreche, ist Hochmut oder Eitelkeit; die christliche Tugend, die ihm entgegengesetzt ist, nennt man Demut. …Nach den christlichen Lehrern ist Hochmut das wesentliche Laster, das schlimmste Übel. Unzucht, Zorn, Gier, Trunkenheit und all das sind im Vergleich dazu nur Bagatellen. Durch Hochmut wurde der Teufel zum Teufel. Hochmut führt zu jeder anderen Sünde. Es ist der völlige Anti-Gott-Zustand des Geistes.“ - C.S. Lewis

Hochmut hinterlässt überall Spuren der Zerstörung – im Zuhause, im Herzen und sogar in der Kirche.

Hochmut im Zuhause

  • Stolz hindert uns daran, „Entschuldigung“ zu sagen, wenn wir falsch liegen. 
  • Er sorgt dafür, dass wir die Sonne über unserem Zorn untergehen lassen und so dem Teufel Raum geben. 
  • Stolz verhindert, dass wir zugeben, dass Pornografie, Glücksspiel, Einkaufen oder andere Abhängigkeiten unsere Leben heimlich zerstören. 
  • Er kanalisiert unseren Zorn in verbalen oder körperlichen Missbrauch anderer in unserem Zuhause. 
  • Er bringt uns dazu, über unsere Verhältnisse zu leben und finanzielle Lasten zu schaffen. 
  • Und Hochmut hält uns davon ab, einander mit Respekt und Hingabe zu dienen, wie es Christus von uns verlangt.

Hochmut im Herzen

Wie zeigt sich Stolz in deinem Herzen? Hier ein kurzer Selbsttest:

  • Schaust du auf Menschen herab, die weniger gebildet, weniger wohlhabend, weniger kultiviert oder weniger erfolgreich sind als du?
  • Hältst du dich für geistlicher als andere in deiner Kirche?
  • Bist du schnell darin, Fehler bei anderen zu finden, und sprichst du diese Gedanken gegenüber anderen aus?
  • Bist du stolz auf deinen vollen Terminkalender, deine Disziplin und darauf, wie viel du erreichst?
  • Suchst du nach Anerkennung, Lob und Akzeptanz von anderen?
  • Denkst du oft, dass dein Weg der richtige, der einzige oder der beste ist?
  • Versuchst du, einen besseren Eindruck von dir zu hinterlassen, als es der Wahrheit entspricht? (Wären die Menschen in deiner Kirche schockiert, wenn sie wüssten, wie du zu Hause bist?)
  • Fällt es dir schwer, zuzugeben, wenn du im Unrecht bist?
  • Hast du Schwierigkeiten, deine Sünden vor Gott und anderen zu bekennen? (Nicht nur allgemein, sondern auch konkret?)
  • Wirst du defensiv, wenn du kritisiert oder korrigiert wirst?
  • Unterbrichst du oft andere, wenn sie sprechen?
  • Redest du zu viel über dich selbst?
  • Machst du dir Sorgen darüber, was andere von dir denken? Bist du zu sehr auf deinen Ruf bedacht?
  • Sitzt du hier und denkst, wie viele dieser Fragen auf jemanden zutreffen, den du kennst – und fühlst dich ziemlich gut, dass keine davon wirklich auf dich zutrifft?

Jesus sagte: „Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen böse Gedanken: Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Arglist, Ausschweifung, Neid, Lästerung, Hochmut und Torheit. All diese Übel kommen von innen und machen den Menschen unrein.“ (Markus 7,21-23)

Hochmut in der Kirche

In der Kirche gibt es auch religiösen Hochmut. Wir sehen das Jesus dies in der Bibel angeht. Gerade bei die Pharisäer spricht Jesus es an. Leider wohnt bei uns sehr oft ein Pharisäer in unsere Herzen. 

Der Kampf gegen Hochmut beginnt in unseren Herzen, unseren Familien (Zuhause) und in der Kirche – und er fordert uns heraus, Jesus in seiner Demut nachzufolgen.

  • 1 "Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen (gesehen zu werden). Sonst könnt ihr keinen Lohn mehr vom Vater im Himmel erwarten. 2 Wenn du zum Beispiel den Armen etwas gibst, dann lass es nicht vor dir her ausposaunen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten geehrt zu werden. Ich versichere euch: Diese Ehrung ist dann schon ihr ganzer Lohn. 3 Wenn du den Armen etwas gibst, dann soll deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut, 4 damit deine Mildtätigkeit im Verborgenen bleibt. Dann wird dein Vater, der ins Verborgene sieht, dich belohnen. 5 Wenn ihr betet, macht es nicht so wie die Heuchler, die sich dazu gern in die Synagogen und an die Straßenecken stellen, damit sie von den Leuten gesehen werden. Ich versichere euch: Das ist dann schon ihr ganzer Lohn. 6 Wenn du betest, geh in dein Zimmer, schließ die Tür und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dann wird dein Vater, der ins Verborgene sieht, dich belohnen. (Matt. 6: 1-6 NeÜ)

Jesus hebt zwei Wege wie Gerechtigkeit gezeigt wird hervor: Erstens das Geben und zweitens das Beten. Dabei spricht er an, wie wir unsere Gerechtigkeit ausüben. Jesus vergleicht und stellt gegenüber: den Weg des Hochmuts, der auf öffentliche Anerkennung abzielt, und den Weg der Demut, der sich im Verborgenen abspielt.

  • Jesus beginnt mit einer Warnung! Hütet Euch!
  • Von den Menschen gesehen zu werden. Die Pharisäer haben um ihre Gerechtigkeit auszuüben immer ein Publikum gebraucht. Ihre Absicht war es von Menschen gesehen (und geehrt) zu werden!
  • Sie machten ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Kleidern lang. Sie wollten den Ehrenplatz bei Festessen und die wichtigsten Sitze in der Synagoge. Sie genossen es, auf dem Marktplatz gegrüßt zu werden und von den Menschen Rabbi genannt zu werden. Aber alles, was sie taten, war nur zur Schau!
  • Folge: Keinen Lohn vom Vater!
  • Der Weg der Hochmut, öffentliche Anerkennung
  • Haltung beim Geben an die Armen! Nicht auf Instagram posten! 
  • Der Weg der Demut: Deine linke Hand soll nicht wissen was dein Rechte tut!
  • Folge: Dein Lohn kommt vom Vater der ins Verborgene sieht!
  • Haltung beim Beten: Nicht wie die Heuchler: In den Synagogen und Straßenecken.
  • Der Weg der Demut: in dein Zimmer wo keiner es sieht! Ins Verborgene!
  • Euch soll es zuerst um Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit gehen, dann wird er euch alles Übrige dazugeben (Matt. 6, 33 NeÜ)

Jesus Christus war uns ein Beispiel und ging der Weg der Demut!

  • Während das Letzte Abendmahl nimmt der Rabbi den Platzt eines Dieners an und wäscht seine Jünger die Füße. 
  • 6 Er, der Gott in allem gleich war und auf einer Stufe mit ihm stand, nutzte seine Macht nicht zu seinem eigenen Vorteil aus. 7 Im Gegenteil: Er verzichtete auf alle seine Vorrechte und stellte sich auf dieselbe Stufe wie ein Diener (δούλου). Er wurde einer von uns – ein Mensch wie andere Menschen. 8 Aber er erniedrigte sich noch mehr: Im Gehorsam gegenüber Gott nahm er sogar den Tod auf sich; er starb am Kreuz wie ein Verbrecher. 9 Deshalb hat Gott ihn auch so unvergleichlich hoch erhöht und hat ihm als Ehrentitel den Namen gegeben, der bedeutender ist als jeder andere Name. (Philipper 2, 6-9 NeÜ)
  • „So demütigt euch nun unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zur rechten Zeit.“ (1. Petr. 5,6)

Kämpfst du mit Hochmut?

Geistliche Übung die dir hilft gegen Hochmut anzugehen und der Weg der Demut zu gehen.

  • Die Geistliche Disziplin (Übung) der Gemeinschaft
  • Die geistliche Disziplin (Übung) der Verschwiegenheit (Gute Taten für Gott und andere tun, ohne es anderen zu erzählen - im Verborgenen)
  • Die geistliche Disziplin (Übung) des Dienens. Melde dich bei einer der Dienstbereiche in der Oase an oder beginne ein Dienst mit deiner Kleingruppe.

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Alles wird gut - werden. - Winston Tjong-Ayong - 28.04.24

Eine Mini-Predigtreihe über den Umgang mit Verlusten und die Hoffnung, die der Himmel mit sich bringt.

Die letzte Zeit sind wir in der Gemeinde vermehrt mit Verlusten konfrontiert worden. Sei es eine Ehe, die nach vielen Jahren gescheitert ist, oder ein geliebter Mensch, der viel zu früh von uns gegangen ist. Der Schmerz  der Verluste (Scheidung, ein Todesfall, den Eintritt in den Ruhestand, eine schwere Krankheit, ein Umzug, ein Kind das sich vom Elternhaus löst, der Verlust des Arbeitsplatzes, einer gescheiterten Karriere oder einer Fehlgeburt, etc.)  - wir alle haben bereits Verluste erlebt, die uns Schmerzen bereitet haben.

Ich möchte durch dieser zweiwöchige Predigtreihe im Rahmen der Jesus Nachfolge; darüber reden wie wir Verluste und Trauer bewältigen und welche Hoffnung uns den Himmel bringt.

Alles wir gut!

Es gibt ein Lied von Ryan Ellis, das heißt: Everything is gonna be alright!  Als er das Lied schrieb war seine Tochter todkrank und wurde sterben. Während er selbst in der Tragödie des Verlustes seiner Tochter steckte, legte Gott in seinem Geist: diese Wahrheit wie einen Anker für eine Seele im Sturm. Alles wird gut!

Ja, es wird alles gut werden. Aber vorher müssen wir uns mit der Tatsache abfinden, dass es im Moment noch nicht der Fall ist.

Trauern

Wir leben in einer Zeit wo wir nicht mehr wissen wie wir unsere Verluste betrauern sollen. 

Früher war Trauern eine öffentliche Angelegenheit. Heutzutage ist es eine private Angelegenheit.

Das Ritual der Trauer ist nicht mehr Teil des normalen Lebens. 

Im Judentum kennt man noch das Shiva-Sitzen.

Der hebräische Ausdruck »Schiwa« heißt »sieben« und ist für Juden die Zeit der Trauer in der ersten Woche unmittelbar nach dem Begräbnis von Eltern, Ehegatten, Geschwistern oder eines Kindes.

Zwischen Tod und Beerdigung liegt der Schwerpunkt auf den traditionellen Vorbereitungen für die Beisetzung. Sobald die Schiwa beginnt, verschiebt sich der Fokus auf die Trauernden. Sie bleiben eine Woche lang zu Hause. Verwandte, Freunde und Bekannte lassen sie in ihrem Schmerz nicht allein, sondern sichern ihnen Liebe, Unterstützung und Aufmerksamkeit zu, sorgen für ihre Bedürfnisse und trösten sie. Es ist eine große Mizwa, Trauernde zu besuchen, wenn sie »Schiwa sitzen«.

Laut der Tradition sitzen die Trauernden während der Schiwa auf niedrigen Stühlen oder Hockern – aus dem Bewusstsein heraus, dass eine unwiderrufliche Veränderung in ihrem Leben eingetreten ist.

Aber heute ist Trauern eine private Sache. 

Lazarus, den du lieb hast

  • Lazarus, ein Mann aus Betanien, dem Ort, in dem Maria mit ihrer Schwester Martha wohnte, war erkrankt. Maria war jene Frau, die den Herrn mit Salböl gesalbt und ihm mit ihrem Haar die Füße getrocknet hat, und Lazarus, der krank geworden war, war ihr Bruder. Die beiden Schwestern ließen Jesus ausrichten: »Herr, der, den du lieb hast, ist krank.« Als Jesus das hörte, sagte er: »Am Ende dieser Krankheit steht nicht der Tod, sondern die Herrlichkeit Gottes. Der Sohn Gottes soll durch sie in seiner Herrlichkeit offenbart werden.« Jesus hatte Martha und ihre Schwester und auch Lazarus sehr lieb. Als er nun wusste, dass Lazarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er die Nachricht erhalten hatte. (Joh. 11, 1-6 NGÜ)

Warum blieb Jesus noch zwei Tage an dem Ort, sollte er nicht so schnell wie möglich zu seinen geliebten Freund gehen, um für ihm zu beten?

Manchmal verstehen wir Gottes Wege nicht. Manchmal im Nachhinein. Aber manchmal auch nicht. Seine Wege sin unergründlich. 

  • "Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR, sondern soviel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“ (Jesaja Kapitel 55, 8-9)

Lazarus (Joh. 11)

Lazarus stirbt. Und obwohl Jesus wusste das er Sterben wurde, blieb Jesus zwei Tage länger am Ort wo er die Nachricht empfangen hatte. Aber er wusste das er ihm vom Toten auferwecken wurde, denn er sagt es zu seine Jünger. (Lazarus ist eingeschlafen. Aber ich gehe um ihn aufzuwecken)

Als Jesus letztendlich in Betanien ankommt ist Lazarus schon 4 Tage tot! 

Und dann geschieht etwas seltsames: Als er Marta und Maria weinen sieht über ihr Bruder, weint Jesus auch. Jesus weinte. 

  • Jesus weinte. (Joh. 11, 35 ELB)

Warum weinte Jesus? Er wusste doch was gleich geschehen wurde? Du wusstest doch das gleich diese Trauer sich in Freude verwandeln wurde? Warum hat Jesus genau diese Emotionen? Wenn er wusste das er Lazarus gleich aus dem Toten auferwecken wurde, wieso seine Tränen hier vergeuden, das macht doch keinen Sinn?

  • Hat er seine Tränen verschwendet und mit Martha und Maria um ihren Bruder und seinen Freund zu weinen, wobei er wusste das er ihm in einige Minuten aus dem Tod erwecken wurde?

Gott verschwendet nichts! Er macht keinen Fehler! Es gibt kein „uups!“ oder „O Nein!“ bei Gott!

Warum weinte Jesus dann?

Weil Gottes Liebe sich immer in der Gegenwart befindet! Gottes Liebe hat die Selbstbeherrschung immer im Nu zu bleiben! 

Unser Gott ist ein Gott, der Vorherwissen hat, aber trotzdem in dem Moment (im Nu) solch einen außergewöhnliches Mitgefühl und Liebe empfinden kann für die Schmerzen der Menschheit das er Zeit nimmt mit denen zu weinen!

Denn nur weil er das Endergebnis kennst verringert es nicht den Schmerzen die in dem Moment gespürt werden! Durch seine Liebe und Mitgefühl fühlt er den Schmerzen mit dir!

Wenn Menschen in Christus sterben, versuchen wir oft zu trösten mit der Erkenntnis die wir aus Gottes Wort haben. „Er oder sie ist an einem besseren Ort!“ Es geht diese Person gut! Wir werden uns im Himmel wiedersehen! Welch eine Freude wird es sein! Alles wird gut!

Und das stimmt alles! Aber es nimmt die Schmerzen und das Vermissen nicht weg, das du gerade erlebst!

Aus diese Geschichte habe ich etwas gelernt! Jesus seine Liebe zu uns befindet sich nicht in der Zukunft sondern in der Gegenwart! Hier und Jetzt ist sein Liebe mit uns! Er versteht wodurch du gehst, deine Frust, dein Schmerzen, und er weint mit dir! 

  • Du hast dir genau gemerkt, wie oft ich nun schon auf der Flucht war. Du kennst jede meiner Tränen. Ist nicht ´die kleinste Einzelheit` in deinem Buch festgehalten? (Ps. 56, 9 NGÜ)
  • Du weißt, wie oft ich umherirren musste. Sammle meine Tränen in deinen Krug; ich bin sicher, du zählst sie alle! (Ps. 56, 9 GNB)

Warum sammelt Gott unsere Tränen in seinen Krug? Weil er uns #sosehrliebt ! Wenn du leidest, leidet er mit! 

Jesus kommt zu Marta und Maria aber 5 Minuten bevor er das größte Wunder hier auf Erden tut, nimmt er die Zeit um mit ihnen zu weinen.

Wie man nicht trauern soll:

  • Nicht beschönigen: Wenn wir eine schreckliche Sache gut finden und versuchen, sie zu verdrängen. Die falsche Art der Verwendung: Es wird alles gut. Verwende keine Phrasen wie "Gott brauchte einen weiteren Engel“.
  • Nicht verdrängen: Du kannst und willst nicht darüber reden, weil es zu schmerzhaft ist. Tu so, als ob alles in Ordnung wäre und mach weiter.
  • Keine Eile.  Es dauert so lange, wie es dauert. Du musst so trauern, wie es für dich passt. 
  • Nicht betäuben. Weil du den Schmerz nicht spüren willst, betäubst du ihn mit Alkohol oder anderen Drogen. Aber auch soziale Medien, religiöse Aktivitäten und Essen können die Drogen unserer Wahl sein. Wir spüren für eine kurze Zeit eine Erleichterung, aber wir machen keine wirklichen Fortschritte.

Wie man trauern soll:

  • Langsam: So lange es dauert. Ein(e) Tag (Gebet/Träne/Lobpreis) nach dem anderen. Nimm dir die Zeit es zu verarbeiten.
  • Ehrlich: Du kannst Gott genau sagen, wie du dich fühlst. Gott kann mit deiner Ehrlichkeit, deiner Verwirrung und deinen Wutschreien umgehen.
  • In Gemeinschaft: Du brauchst deine direkte Familie, deine Kleingruppe, deine Kirchenfamilie. Beispiel: Dede Oso und Singi Neti.
  • Durch geistliche Übungen die dir helfen. (Shiva-Sitzen, Sabbat praktizieren, Abgeschiedenheit, Weinen, Spazieren gehen, Gemeinschaft, Gebet, Gottesdienst besuchen, reden mit Vertrauten wie es dir geht und was du fühlst)
  • Mit (Bei) Jesus sein. Solche Zeiten die dir geschehen, nannte Juan de la cruz: Die dunkle Nacht der Seele. Siehe die Predigtreihe: Wie geht es deiner Seele? Elias geht durch solch eine dunkle Nacht der Seele und kann Gott nicht erleben. Aber dann kommt Feuer, Sturmwind und Erdbeben. Aber Gott ist nicht da drin. Und dann kommt ein stilles Flüstern. Die Klang der Stille. Und dort ist Gott. Du kannst jemand der flüstert nur verstehen, wenn diese Person ganz nah ist. Jesus is bei dir. 

Gottes drei Phasen , Trauer und Verlust zu verarbeiten - Pete Scazzero

Phase eins: Dem Schmerz Aufmerksamkeit schenken.

Nimm dir Zeit zu klagen. Weinen hat seine Zeit, Klagen hat seine Zeit. Jesus selbst hat mit Lautem Schreien und unter Tränen gebetet. Lerne klagen aus dem Psalmen. Lerne deine Gefühle Gott gegenüber und anderen gegenüber zu äußern. (Nicht verdrängen)

Phase zwei: Warten und Orientierungslosigkeit (die Zwischenzeit) aushalten. 

Der einzige Weg durch die dunkle Nacht ist DURCH die dunkle Nacht. Es gibt leider keine short cut.

Phase drei: Zulassen, dass das Alte Neues hervorbringt.

Die Sonne wird wieder scheinen. Die Nacht geht vorbei! Und wenn du dich diesen Prozess hingibt wirst du Transformiert aus diese Zeit kommen. Du wirst wachsen. Du wirst Jesus ähnlicher werden.

Beispiel: Der Same wird gepflanzt und stirbt. Aber nach einige Zeit kommt aus diese alte, gestorbene Same, neues Leben hervor. Es wird transformiert. Alles wird gut! - werden…

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Wer ist würdig? - Winston Tjong-Ayong - 31.03.24

Hörst du noch oder siehst du schon?

Wer hat schon mal von dem McGurk Effekt gehört?

Das ist eine akustische Täuschung auf Grund optischer Wahrnehmung.

Beispiel Experiment: Ba, Ba, Ba. (Lippen Ga, Ga, Ga) hört Da, Da , Da.

Kannst du deine Ohren trauen? Wir hören mit unsere Ohren UND Augen!

Diesen Oster-Sonntag wollen wir eine apokalyptische Geschichte aus der Offenbarung von Johannes uns anschauen, die mit Hören und Sehen zu tun hat. 

Das Buch der Offenbarung ist apokalyptische Literatur. 

  • Eine Apokalypse in der Bibel ist ein Moment, in dem Gott etwas enthüllt (offenbart), das zuvor verborgen war. (Nicht das Ende der Welt Literatur!)
  • Danach sprach Jesus das folgende Gebet: »O Vater, Herr des Himmels und der Erde, ich danke dir, dass du die Wahrheit vor denen verbirgst, die sich selbst für so klug und weise halten. Ich danke dir, dass du sie stattdessen denen enthüllst (apocalypst), die ein kindliches Gemüt haben. 26 Ja, Vater, so wolltest du es! (Matt. 11, 25-26 NLB)

Die Wahrheit wird für den Klugen und Weisen verborgen und für die ein kindliches Gemüt haben enthüllt! Die Wahrheit die, die Juden erwarteten war das der Messias, ein Befreier wie Mose, aufstehen würde um das Volk von der ewige Besatzung zu befreien. Eine starke König wie David der sie militärisch befreien würde. Aber die Wahrheit Gottes sah ganz anders aus. Er würde sein Volk befreien indem der Messias an ihren Statt sterben wurde. Es war das umgekehrte Königreich Gottes! Und diese Wahrheit blieb bis zum Schluss verborgen und nur die Menschen mit einem kindlichen Gemüt offenbart!

Ich weiß, wie unsinnig die Botschaft vom Kreuz in den Ohren derer klingt, die verloren gehen. Wir aber, die wir gerettet sind, erkennen in dieser Botschaft die Kraft Gottes. (1. Kor. 1, 18 NLB)

  • Eine biblische Apokalypse ist kein Geheimnis, das es zu entschlüsseln gilt, sondern zeigt uns ein wahres Bild der Welt (durch Symbolik), damit wir mit einer neuen Perspektive leben können.
  • Beispiel Politische Cartoons: Die zeigen uns ein wahres Bild der politische Welt durch Symbolik. Wenn wir solche Bilder sehen glauben wir nicht das es sprechende Tiere gibt, sondern das hier ein Person oder Situation als Tier oder eine Gegenstand dargestellt wird.

Wir lesen jetzt Offenbarung Kapitel 5 und ich werde danach versuchen diese Bibelstellen zu erklären.

  •  

Die Enthüllung des Würdigen

In der Offenbarung 5,1-14 erleben wir eine kraftvolle Vision des himmlischen Thronsaals, in dem eine versiegelte Schriftrolle, die das Entfalten von Gottes göttlichem Plan symbolisiert, darauf wartet, geöffnet zu werden.

Johannes sieht das einer auf dem Thron sitzt. Um seinen Thron herum standen 24 weitere Throne und darauf setzten 24 Älteste in weise Gewänder die goldene Krone tragen. In der Mitte, im innersten Kreis standen vier mächtige Wesen, die vorn und hinten voller Augen sind. Erste Wesen gleicht einem Löwen, das zweite einem jungen Stier, das dritte einem Menschen, und das vierte ein Adler. 

Um das ganze hier zu verstehen muss wir das kurz erklären…

Himmel auf Erden

Johannes schaut und sieht im Himmel eine geöffnete Tür. Er geht durch diese Tür und ist im Himmel. 

  • Erklärung: Der Himmel ist dort wo Gott wohnt. Das war im Garten in Eden der Fall. Aber auch in einem Zelt, einem Tabernakel mitten unter den Menschen. So konnte der Himmel auch auf Erden sein. Bild von einem Portal der dich in eine andere Dimension bringt. Bild von zwei Orten die sich durch solch einen „portal“ überlappen. So können Christen während sie hier auf Erden leben schon gleichzeitig durch das Gebet bei Gott im Himmel sein. 
  • Und so ist Johannes plötzlich im Himmel und sieht den Einem auf dem Thron, aber auch die 24 Älteste auf ihren Throne und die 4 Wesen die vor Gottes Angesicht loben und preisen. Die Enthüllung besteht darin das wir aufdecken was mit diese Symbolik gemeint ist. 
  • Die 24 Älteste stellen eine Kombination aus den 12 Stämmen Israels und den 12 Aposteln dar. Sie repräsentieren Gottes Volk. 
  • Die 4 Wesen ähneln den Seraphim, die Gott umgeben (bei Jesaja), und auch den 4 Wesen aus Hesekiels Vision. Sie repräsentieren das Tierreich, einschließlich Menschen.

Die Suche nach Würdigkeit

  • 1 Und ich sah eine Schriftrolle in der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß. Sie war innen und außen beschrieben und mit sieben Siegeln versiegelt. 2 Und ich sah einen starken Engel, der mit lauter Stimme rief: »Wer ist würdig, die Siegel dieser Schriftrolle zu brechen und sie zu öffnen?« 3 Aber niemand im Himmel oder auf der Erde oder unter der Erde konnte die Schriftrolle öffnen und lesen. 4 Da weinte ich, weil man niemanden finden konnte, der würdig war, die Schriftrolle zu öffnen und sie zu lesen. (Offenbarung 5, 1-4 NLB)

Erklärung:

In Gottes rechter Hand ist eine Schriftrolle mit sieben Siegeln versiegelt. Eine Engel stellt die Frage: Wer ist würdig die Siegel zu brechen und die Schriftrolle zu öffnen? Und dann ist es still. Die Suche liefert nichts! Denn es gibt niemand der würdig ist diesen Siegeln zu öffnen. Nicht Adam und Eva, nicht Seth oder Henoch, nicht Abraham, Isaak oder Jakob, nicht Juda oder Josef, nicht David oder einer der andere Könige, Propheten und Priester. Kein Engel im Himmel, Kein Mensch auf der Erde, keiner der lebt oder der gestorben ist. Niemand! Johannes weint und weint fürchterlich. Das ist die hoffnungsloseste Situation den es je gegeben hat. Niemand ist würdig! Niemand wurde würdig gefunden.

Und diese Spannung soll ausgehalten werden. (Auch wenn wir wissen wie es ausgeht!)

Es gibt noch viele hoffnungslose Situationen in dieser Welt. Eine Ehe der zerbricht und nicht mehr zu heilen ist, einen Wünsch nach einem Partner der unerfüllt bleibt. Oder ein Wunsch nach Kinder die unerfüllt bleibt. Ein Geliebte Mensch der stirbt oder unheilbar Krank ist. Dafür ist Jesus doch in diese Welt gekommen, um alles neu zu machen? Damit wir in Gottes neue Himmel und neue Erde hinein gehen können? Warum geschieht dann nicht direkt ein Wunder?  

Der Unerwartete Messias

  • Aber einer der Ältesten sagte zu mir: »Weine nicht! Siehe, der Löwe aus dem Stamm Juda, der Spross (Erbe) aus der Wurzel Davids, hat gesiegt. Er ist würdig, die Schriftrolle zu öffnen und ihre sieben Siegel zu brechen.« 6 Da sah ich mitten im Thron, in der Mitte der vier mächtigen Wesen und der Ältesten, ein Lamm stehen, das wie geschlachtet aussah. Es hatte sieben Hörner und sieben Augen. – Die sieben Augen sind die sieben Geister Gottes, die in alle Teile der Erde ausgesandt sind. 7 Es trat vor und nahm die Schriftrolle aus der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß.

Erklärung: 

Für die Menschen damals war diese Aussage ganz klar. Da folgt eine klassische alttestamentarische Beschreibung  vom mächtigen, siegreichen, messianischen König, der Gottes Reich durch militärische Eroberungen bringen wird. Dieser Löwe ist würdig die Schriftrolle zu öffnen! Es ist der Löwe aus dem Stamm Juda. (Siehe 1. Mose 49,9) Der Wurzel Davids (Jesaja 11, 1) Es ist der Messias! Er hat gesiegt! Diese Bilder weckten bei dem jüdischen Volk Erwartungen an einen mächtigen, siegreichen Messias auf, ein Befreier wie Mose, der sie von den römische Besatzung befreien wurde.  

Das ist was Johannes hört!  Aber… dann sieht er etwas ganz anders. 

Kein mächtigen Löwenkönig, sondern ein Lamm, das wie geschlachtet aussah. Das Lamm ist würdig die Schriftrolle zu öffnen. 

Wie der McGurk Effekt, kommt was er hört nicht mit was er sieht überein!

Dies zeigt wieder dieses umgekehrte Königreich Gottes, in dem wahre Kraft durch Selbstlosigkeit und Gehorsam demonstriert wird. 

Jesus ist der Löwe von Juda, der gesiegt hat, aber er gelang der Sieg am Kreuz als Opfer-Lamm! Diese apokalyptische Bilder enthüllen die wahre Natur des Messias: einer, der nicht durch Gewalt, sondern durch opferbereite Liebe siegt.

Gottes zukünftige siegreichen Königreich tritt durch den gekreuzigte Jesus in Kraft! Er wird zu unsere Befreier indem er für uns als wahre Passah-Lamm starb, damit wir erlöst werden können.

Wegen der Auferstehung war der Tod von Jesus am Kreuz keine hoffnungslose Niederlage. Es war seine Thronbesteigung!

  • 8 Und als es die Schriftrolle nahm, fielen die vier lebendigen Wesen und die vierundzwanzig Ältesten vor dem Lamm nieder. Jeder von ihnen hatte eine Harfe, und sie hielten goldene Schalen in den Händen, die mit Weihrauch gefüllt waren. Der Weihrauch sind die Gebete der Heiligen (derer, die zu Gott gehören)! 9 Und sie sangen ein neues Lied mit folgenden Worten: »Du bist würdig, die Schriftrolle zu nehmen und ihre Siegel zu öffnen. Denn du wurdest als Opfer geschlachtet, und dein Blut hat Menschen für Gott freigekauft, Menschen aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation. 10 Du hast sie für Gott zu einem Königreich und zu seinen Priestern gemacht. Und sie werden auf der Erde regieren.«

Erklärung:

Die Vision endet mit dem Lamm neben dem, der auf dem Thron sitzt! Sie werden gemeinsam als der eine wahre Schöpfer und Erlöser verehrt!

Der ganze Himmel bricht aus im Lobpreis und das Lamm auf dem Thron wird verherrlicht! Er ist würdig! Er ist würdig! Im Momenten von wahre Anbetung bei uns hier auf Erden, wird der Abstand zwischen Himmel und Erde sehr dünn und öffnet sich ein Portal zwischen Himmel und Erde. Zusammen mit den Engeln im Himmel und die Heiligen die uns vorgegangen sind verehren wir der auf dem Thron sitzt und dem Lamm. Er ist würdig, würdig, würdig!

Warum ist er würdig? „Denn du wurdest als Opfer geschlachtet und dein Blut hat Menschen für Gott freigekauft, Menschen aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation!“ Dies ist das Bild vom Opfer-Lamm das am Jom Kippur geschlachtet wurde. Jesus hat für ein und allemal alle Menschen freigekauft. 

  • 11 Dann sah ich wieder Tausende und Abertausende von Engeln um den Thron und um die lebendigen Wesen und die Ältesten und hörte ihr Singen. 12 Und sie sangen in einem gewaltigen Chor: »Würdig ist das Lamm, das geschlachtet worden ist. Es ist würdig, Macht und Reichtum entgegenzunehmen und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Lob.« 13 Und dann hörte ich, wie alle Geschöpfe im Himmel und auf der Erde und unter der Erde und im Meer sangen: »Lob und Ehre und Herrlichkeit und Macht stehen dem zu, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm für immer und ewig.« 14 Und die vier lebendigen Wesen sagten: »Amen!« Und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder und beteten an. (Offenbarung 5, 1-14 NLB)

Die Gute Nachricht ist für jeder, alle sind eingeladen das Geschenk das Gott uns in Jesus gemacht hat aufzunehmen. Aber manche Leute hören den Ruf Gottes schon aber sehen die Notwendigkeit umzukehren nicht! Und deswegen bleibt der Weg für ihnen verborgen. Es ist nicht enthüllt. 

Hörst du noch oder siehst du schon?

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Counter Culture IX - 24. März 2024 - Winston Tjong-Ayong

CC-GÜ Fasten

Gebet:

Möge die Worte meines Mundes und die Gedanken meines Herzens dir stets wohlgefällig sein.  Wache über die Türen meiner Lippen damit ich dir Heiliger Geist folgen kann und das weitergebe was du willst.

In einer Kultur des Übermaßes und der Unmoral, möchten wir eine Gemeinde sein, die durch Enthaltsamkeit geprägt ist, durch das praktizieren des Fastens.

Zum Thema hier einige Gedanken und Statistiken:

Das Verhältnis der Deutschen zu ihrem Körper:

Gesundheitsbewusstsein:

Ein Studie aus Leverkusen besagt: Die Psyche der unter 30-Jährigen Deutschen hat während der Pandemie gelitten, aber zumindest körperlich fühlen sie sich fit: Die Hälfte der unter 30-Jährigen kümmert sich heute mehr um die eigene Gesundheit als vor der Corona-Krise.

Und insgesamt ist das Bewusstsein für den eigenen Körper in Deutschland in den letzten 50 Jahren gestiegen. Die Menschen sind sich heute mehr denn je der Bedeutung einer gesunden Lebensweise bewusst, die regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung und den Verzicht auf schädliche Substanzen wie Tabak und Alkohol umfasst.

Gleichzeitig ist laut dem Robert Koch-Institut ist in Deutschland mehr als die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung übergewichtig oder adipös. Dies stellt ein ernsthaftes Gesundheitsproblem dar. 

Und laut dem Bundesministerium für Gesundheit konsumieren etwa 9,5 Millionen Menschen in Deutschland regelmäßig Alkohol in riskanten Mengen. Darüber hinaus gibt es Probleme mit Drogenmissbrauch, insbesondere mit Cannabis und synthetischen Drogen.

Obwohl der Bewusstsein gesunder zu leben gewachsen ist, ist das Problem ungesund zu leben größer geworden. Da ist ein Diskrepanz zwischen die Information und die Transformation. Zwischen das Wissen und das Vollbringen.

Auch auf der Ebene der Moralität gibt es ein Problem. Wir leben in einer Zeit das viele argumentieren das moralische Werte und Normen nicht objektiv oder absolut sind. Die Vorstellung von "gut" und "schlecht" ist nicht absolut, sondern kontextabhängig. Deswegen soll jeder seine eigene Wahrheit finden und in diese Wahrheit leben.

Folge deinem Herzen und sei dir selbst treu - das sind die Mantras von heute.

Deine inneren Gefühle, Wünsche und Intuitionen werden dir sagen, was richtig und was falsch ist und dich zu einem glücklichen Leben führen.

Mit dem Vorbehalt: Solange es niemandem schadet". Mach dein Ding!

Man geht davon aus, dass dein Herz ein genaues Messinstrument für das gute Leben ist.

Ist das so?

  • 9 Abgründig ist das menschliche Herz, / beispiellos und unverbesserlich. / Wer kann es durchschauen? 10 Ich, Jahwe, sehe bis auf den Grund. / Ich prüfe die geheimsten Wünsche, / um jedem zu geben, was er verdient, / und zwar aufgrund seiner Taten. (Jeremia 17, 9-10 NeÜ)

Wir brauchen die Erkenntnis von Gut und Böse.

Adam und Eva versuchten, Gut und Böse neu zu definieren, basierend auf dem Verlangen in ihrem Herzen und nicht auf dem, was Gott als gut und böse bezeichnete. Sie wollten ihre Abhängigkeit von Gott aufgeben und ihr eigener Gott werden.

Aber wir wollen als Nachfolger Christi den Jesus Weg praktizieren. Wir wollen bewusst geistliche geformt werden. Wir wollen transformiert werden. Wir wollen das der Heilige Geist uns Jesusähnlicher macht. 

Was sagt Gottes wort dazu?

  • 12 Mir ist alles erlaubt. Aber nicht alles ist gut. Es ist mir zwar alles erlaubt, doch ich will mich von nichts beherrschen lassen. 13 Ihr sagt: »Das Essen ist für den Bauch da und der Bauch für das Essen. Doch Gott wird beides zugrunde gehen lassen.« Unser Körper wurde aber nicht zur Unzucht geschaffen. Er ist für den Herrn bestimmt, und der Herr sorgt für ihn. 14 Durch seine göttliche Kraft wird Gott uns von den Toten auferwecken, so wie er den Herrn von den Toten auferweckt hat. 15 Wisst ihr denn nicht, dass eure Körper zum Leib Christi gehören? Darf da ein Mann seinen Körper, der doch Christus gehört, mit dem einer Prostituierten vereinigen? Niemals! 16 Oder wisst ihr nicht, dass ein Mann, der mit einer Prostituierten verkehrt, mit ihr eins wird? Denn in der Schrift heißt es: »Die beiden werden zu einer Einheit.« 17 Wer aber dem Herrn gehört, ist ein Geist mit ihm. 18 Deshalb haltet euch fern von aller Unzucht! Keine andere Sünde hat so große Auswirkungen auf den Körper wie diese, denn Unzucht ist eine Sünde gegen den eigenen Körper. 19 Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes in euch ist, der in euch lebt und euch von Gott geschenkt wurde? Ihr gehört nicht euch selbst, 20 denn Gott hat einen hohen Preis für euch bezahlt. Deshalb ehrt Gott mit eurem Leib! (1. Kor. 6, 12-20 NLB)

Vers 12: Hier wird beschrieben, dass obwohl wir frei in Christus sind, wir doch in Situationen kommen können dass wir wieder versklavt sind oder beherrscht werden. 

Wir sind alle geistlich geformt. Die Frage ist, zu was werden wir geformt?

Vers 13: Diese Aussage: »Das Essen ist für den Bauch da und der Bauch für das Essen. Doch Gott wird beides zugrunde gehen lassen.«, war eine Aussage in die Zeit wonach gelebt wurde in Korinth und Athene. Durch Plato’s Einfluss gab es folgende Denkweise: Es gibt eine geistliche Welt und die war gut und ewig. Und es gibt eine materielle Welt und die war böse und zeitlich. Man hat geglaubt das der Körper die Gefängnis der Seele (dein Inneres) war. Die Schlussfolgerung war: Es ist egal was ich mit meinem Körper mache, denn meine wahre Ich ist in deine Seele (Inneres) Kommt dir das bekannt vor?

Für die Korinther waren Essen und Sex nur ein weiterer körperlicher Trieb. Das wahre Ich befand sich im Inneren. Und so war es egal, was ich mit meinem Körper tat. Es hatte keine Auswirkungen auf meinen "Geist".

Paulus sagt hier: Stimmt aber nicht. Denn unser Körper wurde nicht zur Unzucht (Pornea) geschaffen.  Pornea war der Sammelbegriff für jeglicher Sex außerhalb einer Ehe.

Unser Körper ist für den Herrn bestimmt.

Er sagt hier: Euer Körper ist wichtig und es ist nicht egal was du mit deinem Körper macht. (Vers 14-15)

Es ist nicht nur einen biologische Handlung: Quasi „Spielen für Erwachsene“.

Vers 18: Deswegen: Haltet Euch fern von aller Unzucht! (Denk an Joseph - Fluchte für aller Unzucht!)

Aber wir sind schon lang befreundet und wir lieben einander sehr. Wir haben ganz klare Pläne für ein Leben mit einander: Dann können wir doch mit einander schlafen? 

Wisst ihr nicht das euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes in euch ist?

Ehrt Gott mit eurem Leib!

„Einer der größten Einwände gegen das heutige Christentum ist, dass es eine überholte Sexualethik hat. Viele glauben, dass das Christentum eine ungesunde, negative Sicht auf die Sexualität hat. Der christliche Sexualkodex wird als unrealistisch und unterdrückend angesehen.

Dabei war die christliche Sexualethik von Anfang an revolutionär. Sie führte die Idee des Einverständnisses beim Sex ein. Anstatt dass es beim Sex um die Selbstverwirklichung des Mächtigen geht, ging es darum, eine Bindung zu schaffen, die Gottes Beziehung zu uns widerspiegelt.

Sex zur Selbstverwirklichung entpersönlicht und objektiviert letztlich. Er führt zu einer zerrütteten Gemeinschaft und dem Niedergang von Ehe und Familie. Weil Sex außerhalb der Ehe letztlich eine Transaktion ist, kann er nicht wirklich intim sein“ - Tim Keller

Gibt es eine geistliche Übung die uns im Bereich des Körpers helfen kann Jesus ähnlicher zu werden?

Die Übung des Fastens.

1. Fasten als geistliche Übung: die Bedeutung des Fastens als geistliche Übung, bei der man auf Nahrung verzichtet, um sich ganz Gott hinzugeben.

2. Unterscheidung zwischen Fasten und Enthaltsamkeit: Fasten ist mehr als nur Enthaltsamkeit. Es geht nicht nur um Verzicht auf bestimmte Dinge wie Chokolade oder soziale Medien, sondern um eine psychosomatische Übung, die den ganzen Körper betrifft. Es ist wie beten mit dem Körper.

3. Tradition des Fastens im Christentum: Der Text erläutert die lange Tradition des Fastens im Christentum, insbesondere während der Fastenzeit und in der frühen Kirchengeschichte.

4. Rückgang des Fastens: Trotz seiner Bedeutung im früheren Christentum ist das Fasten in der heutigen Zeit weniger verbreitet.

5. Aufruf zum Fasten: Wir sollen wieder zu regelmäßigem Fasten zurückzukehren und den Körper als Instrument der Hingabe an Gott nutzen.

Hinter dem Fasten stehen drei grundlegende Gründe: 

  1. Das Fleisch zu hungern und den Geist zu nähren. 

Eine der ersten Dinge, die man bemerkt, wenn man mit dem Fasten beginnt, ist, dass das Verlangen nach Sünde nicht verschwindet, aber es nimmt ab, und dein Verlangen nach Gott nimmt zu. Es ist eine Möglichkeit, deinen Körper von einem Feind im Kampf zu einem Verbündeten zu machen. 

  1. Zweitens fasten wir, um unsere Gebete zu verstärken. 

Fasten ist eine Art, mit deinem Körper zu beten. Es ist eine Möglichkeit, in der Kraft des Geistes zu wachsen. 

  1. Schließlich fasten wir, um uns mit den Armen solidarisch zu zeigen. 

Dies ist das Fasten, von dem Jesaja 58 spricht. Es bedeutet, in praktischer Hinsicht einfach das Geld, das du an diesem Tag oder für diesen Zeitraum für Essen ausgegeben hättest, zu nehmen und es denen zu geben, die überhaupt nicht genug zu essen haben, und von innen heraus in Solidarität zu stehen. Nicht als Retter von außen, sondern als Bruder oder Schwester.

 

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Counter Culture VIII - 10. März 2024 - Talitha Tjong-Ayong

CC-GÜ Dienen

„In einer Kultur der sozialen Ungerechtigkeit und Polarisierung möchten wir eine Gemeinde sein, in der Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Versöhnung demonstriert werden, durch das Praktizieren des Dienens.“

Kultur:

  • COVID & Impfung 
  • Kriege
  • Essen / Umwelt 
  • Medizin 
  • Politik
  • Kindererziehung 
  • LGBTQ
  • Rassismus 
  • Flüchtlinge 
  • (Soziale) Medien ALLES
  • Gemeinden, Denominationen 
  • Eine Meinung zu haben ist nicht verkehrt, sogar wichtig. Jedoch war es noch nie so stark wie aggressiv mit Meinungen umgegangen wurde, wie stark Meinungs- und Redefreiheit umkämpft ist und wie sehr Spaltungen, Trennungen, Unruhen schon fast befürwortet oder gefördert werden. 
  • Menschen sehen vor lauter Meinungen die Menschen nicht mehr.
  • Du hast so lange gefühlte Rede- und Meinungsfreiheit bis du für etwas bist oder etwas sagst mit dem ich nicht übereinstimme, dann haben wir ein großes Problem. 
  • Du bist entweder für etwas oder automatisch dagegen. Und umgekehrt.
  • Folgendes geht aus einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach und des Medienforschungsinstituts Media Tenor hervor. Demnach hat die gefühlte Meinungsfreiheit in der Bevölkerung den tiefsten Stand seit den Fünfzigerjahren erreicht. Die Studienautoren machen dafür vor allem das Medienklima verantwortlich. 44 Prozent der Befragten sind demnach der Meinung, dass sie mit freien Meinungsäußerungen vorsichtig sein müssen. Nur 40 Prozent gaben an, dass sie ihre politische Meinung frei äußern können. 1990 lag diese Zahl noch bei 78%.
  • Die Polarisierung nimmt Menschen, die etwas gemeinsam haben, betont ihre Unterschiede, verhärtet ihre Unterschiede in Ekel und verwandelt ihren Ekel in Hass. Es entstehen zwei stark gegensätzliche Gruppen, die sie gegeneinander ausspielen, und formen uns nur für zwei Optionen – „unsere Seite“ oder „ihre Seite“. Es ist ein erdrückendes soziales Arrangement. Die andere Seite ist zwangsläufig das Problem! 
  • Seit die Sünde in Adam und Eva in die Welt kam, kämpfen wir mit der Natur, die sich in den einen oder anderen Pol bewegt – Kain und Abel, Jakob und Esau, Jude und Heide, Protestant und Katholik, konservativ und fortschrittlich, Freund oder Feind.
  • Der Feind, hat eine Agenda für Gemeinschaften, für die Kirche, für Familien – teilen und zerstören. Der Feind hat Freude an der Strategie, uns gegeneinander aufzuhetzen und uns das Gefühl zu geben, dass es viel praktischer ist, einander zu erniedrigen als Freundlichkeit.
  • Feindschaft zwischen Mann & Frau, Geschwisster, Nachbarn, Nationen Wir identifizieren uns über unsere Gegensätze, verwenden Sprache die zwar hilfreich ist bei einer Argumentation aber nicht dabei einander zu lieben.
  • Wir kämpfen ja nicht gegen ‹Menschen aus› Fleisch und Blut, sondern gegen dämonische Mächte und Gewalten, gegen die Weltherrscher der Finsternis, gegen die bösartigen Geistwesen in der unsichtbaren Welt. Eph. 6:12 
  • Für den menschlichen Verstand ist dieses Verhalten ganz normal, denn ohne den Heiligen Geist können wir nicht anders denken als die Welt es vorgibt. 
  • Wir haben angesprochen, dass es schon immer Polarisation gab. Wie hat Jesus darauf reagiert? 

Jesus ging es um etwas viel Tiefgründigeres als darum, in den Kampf „Wir gegen sie“ einzutreten. Wir erhalten einen klaren, aber dennoch eigenartigen Weg, wie Jesus zu seiner Zeit gegen (politische) Feinde vorging.

43 Ihr wisst, dass es heißt: 'Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.'[8] 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen. 45 So erweist ihr euch als Kinder eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne über Böse und Gute aufgehen und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr dafür wohl verdient? Denn das machen auch die Zöllner. 47 Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr damit Besonderes? Das tun auch die, die Gott nicht kennen. 48 Deshalb sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ Mat 5:43-48

- Jesus kam um genau das zu predigen und zu leben worüber wir in diesen 9 Wochen sprechen. Das Prinzip von „Ihr habt gehört…“ oder „bei euch wird es so gemacht“…“das ist für euch normal“ ABER ich sage euch „macht es so….“ 

  • Ein RADIKALES STATEMENT gegen die Kultur 
  • Wenn wir das so hören, hört sich das ja ganz nett an aber wenn es dann ans eingemachte geht wird es doch schwierig. Genau wie ich glaube das heute deine Meinung nur toleriert wird wenn sie mit meiner übereinspricht, das wir als christen oft Nächstenliebe nur so weit leben bis es noch einfach ist jemanden zu lieben. 
  • Unsere Liebe kostet uns nichts 
  • Jesus war RADIKAL = JUDAS und Fußwaschung, Verräter der zu seinem Tod führte 
  • Ausländer & Rassist ? Füße waschen? Kannst du denen dienen die dich verletzten? 
  • Jesus selbst war eine polarisierende Person. Vorallem wenn’s um Königreich ging. 
  • Einerseits glauben wir, dass Jesus gekommen ist, um Spaltungen zu heilen und Frieden zwischen den Menschen zu bringen. Einheit ist eines unserer höchsten Ziele, eine Einheit des Geistes, die in Jesus verankert ist, eine Einheit, die die Vielfalt nicht auslöscht, sondern sie feiert. Jesus „hat die trennende Mauer niedergerissen, das heißt die Feindseligkeit zwischen uns“, damit er „in sich selbst eine neue Menschheit schaffen und so Frieden schaffen kann“ (Eph 2,14-15).

14 Bemüht euch ernstlich um Frieden mit allen und um ein geheiligtes Leben, ohne das niemand den Herrn sehen wird. (Hebr 12,14).

9 Selig sind die die Frieden stiften, / denn sie werden Kinder Gottes genannt! Mat. 5:9

Andererseits glauben wir, dass die Nachfolge Jesu absolute Polarisierung verlangt:

23 Wer nicht auf meiner Seite steht, ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut. Lukas 11:23 

51 Denkt ihr vielleicht, dass ich gekommen bin, Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, sondern Entzweiung. 52 Denn von jetzt an wird es so sein: Wenn fünf Menschen in einem Haus wohnen, werden sich drei gegen zwei stellen und zwei gegen drei. 53 Der Vater wird gegen den Sohn sein und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter; die Schwiegermutter wird gegen die Schwiegertochter sein und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.“ Lukas 12:51-53

Doch du bist lau, weder heiß noch kalt. Darum werde ich dich aus meinem Mund ausspucken. Off. 3:16

  • Polarisierung ist nicht unser Feind; Ungerechtigkeit und Unterdrückung sind unser Feind.
  • Wir waren in Feindschaft mit Gott als er, durch die Liebe, uns mit seinem Leben diente um Einheit, Gerechtigkeit und Friede zu uns zu bringen.
  • Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele. Markus 10:45
  • Wenn es darum geht, wie wir Menschen behandeln, behandeln wir sie wie Jesus: mit Mitgefühl, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Versöhnung!
  • Ich glaube, dass wir an dem Punkt sind wo wir heute sind weil es eine Tatsache ist, dass es viele soziale Ungerechtigkeit auf dieser Welt gibt. Menschen fühlen sich in ihrer Not nicht grsehen und nicht gehört. 

„In Deutschland waren im Jahr 2022 gut 17,3 Millionen Menschen von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Das waren 20,9 % der Bevölkerung, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand von Erstergebnissen der Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) mitteilt.“

  • Die Antwort: Wir sollen den Menschen dienen wie Jesus uns diente. Wenn wir als Christen Lösungen, Antworten & Hilfe in eine Gesellschaft bringen, die sich nach nichts anderem mehr sehnt, haben wir die Kraft eine Kultur zu verändern. 

Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr euch untereinander die Füße waschen. Joh. 13:14

  • Wie kannst du dich in der Gesellschaft einbringen?
  • Was kannst du dazu beitragen soziale Ungerechtigkeit zu bekämpfen?
  • Wen fragt Jesus dich, um in Demut die Füße zu waschen? 
  • Lebst du noch in der Grauzone des Glaubens oder hast du schon das radikale Geschenk Gottes angenommen und nimmst öffentlich Stellung ein für ihn? 

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Counter Culture V - 25. Februar 2024 - Tim Tjong-Ayong

CC-GÜ Stille und Abgeschiedenheit

Der Preis der Nachfolge

In einer Kultur von Angst und Lärm, möchten wir eine Gemeinde sein, in der Frieden und Stille erlebbar sind, durch das praktizieren der Abgeschiedenheit.

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Guten Morgen!

Mal ehrlich: wer hat diese Woche Sabbat gehalten?

Ich bin ehrlich, ich habe auch kein Sabbath gehalten.

Aber ich will uns mal ermutigen: lasst es uns diese nochmal probieren

Und fang einfach da an wo du gerade bist. Es ist ja eine Übung, du brauchst nicht direkt von 0 auf

100. Taste dich langsam ran. Nimm den Druck raus. Fang klein an. 5 min, 10 min….

Mit der Familie zu essen, ein paar Lieder zu singen, die Arbeit ruhen zu lassen, zu beten, Gott zu suchen, Spaß zu haben, Spiele zu spielen.

Ok, klingt vielleicht doch gar nicht sooo schwer. Aber unsere Kultur macht es schwer, oder?

Ich glaub das ist bei den meisten geistl. Disziplinen so. Die Disziplin an sich ist gar nicht so schwer. Die Kultur in der wir leben macht es schwer. Evangelisieren in einer Kultur wo Christen gerne gesehen und mit offenen Armen akzeptiert werden und man nicht denkt was dafür Verrückte, die an einem Leben nach dem Tod glauben.

Und so ist es auch mit dem Thema das ich heute habe. Ich glaube an sich ist fast eine der einfachsten Übungen oder Disziplinen die wir finden.

Ich durfte mir ein Thema bei dieser Predigtreihe „Counter Culture - gegen die Kultur“ aussuchen und ehrlich gesagt hat mich erst keins so wirklich angesprochen. In der Auswahl gab es leider kein Thema mit Mose.

Nein, ehrlich gesagt war ich überführt wie wenig dieser Punkte wirklich aktiv teil von meinem Leben in der Nachfolge Jesus waren.

Ich mein diese ganzen geistlichen Übungen wie wir sie Nennen sind einfach Dinge die Jesus getan hat und die wir auch tun wollen um ihn ähnlicher zu werden.

Und ich hatte mir gedacht ich kann ja nicht über Dinge predigen, die selbst kein Bestandteil von meinem Leben sind. Und da blieb für mich nur Stille und Abgeschiedenheit übrig, da ich damit zumindest mal bisschen Erfahrung gemacht habe.

Mein Thema für heute lautet also: „In einer Kultur von Angst und Lärm, möchten wir eine Gemeinde sein, in der Frieden und Stille erlebbar sind, durch das praktizieren der Abgeschiedenheit.“

Zunächst einmal: was ist Stille und Abgeschiedenheit?

Alleine Sein, Nichts tun, Gott suchen, Auf Gott warten. Keine Musik, kein Podcast, keine Predigt, keine Bibel. Einfach mit ihm sein.

vgl. Buddhismus meditieren

Es ist so viel kraftvoller als über nichts zu Meditieren

Frieden erleben“ - klingt erstmal gut oder? Wer will keinen tiefen Frieden in seinem Leben?

Stille. Da teilen sich viellicht die Meinungen. Alle extrovertierten Menschen hier können wahrscheinlich mehr mit der Gemeinschaftspredigt vor ein paar Wochen anfangen.

Stille klingt irgendwie idyllisch, aber auch angsteinflößend. Absolute Stille. Das können wir heute nicht mehr. Wir brauchen immer irgendeinen Input. Es fällt uns so schwer leise zu sein. Ich glaube das liegt unter anderem daran dass wir dann merken wie laut es eigentlich in uns gehen.

Meine Frage heute ist: Wie arbeiten wir durch diese Angst und durch unser lautes Inneres und erreichen das andere Ufer namens Frieden?

Ich greife die Antwort schon mal vorweg: Stille und Abgeschiedenheit. Aber es kostet uns einiges.

z auf sich zu nehmen und Jesu nachzufolgen.

Aber ich möchte mit einem Beispiel starten:

John Mark Comer: Muttermilch

Hebräer 5

12 Ihr seid nun schon so lange Christen und solltet eigentlich andere lehren. Stattdessen braucht ihr jemanden, der euch noch einmal die Grundlagen von Gottes Wort beibringt. Ihr seid wie Säuglinge, die nur Milch trinken, aber keine feste Nahrung essen können.

Jetzt können wir uns fragen: Wieso ist das so?

Meine Antwort: Weil wir nicht bereit sind den Preis der Nachfolge zu zahlen. Weil wir nicht bereit sind das zu geben was es braucht um wirklich zu wachsen.

Wir lassen uns lieber Sonntags berieseln. Hören gerne eine Predigt, Der Durchbruch ist vor der Tür, halte durch.

A.W. Tozer hat gesagt: Eine Kirche die nicht gelernt hat anzubeten muss entertained werden.

So viele Christen sind unterernährt und glaube nicht dass es davon abhängt was wir Sonntag gefüttert bekommen, sondern dass es davon abhängt was wir Montag bis Samstag essen.

Ich liebe theologische Diskussionen

Dann hören wir das Wort Disziplin und denken uns dafür bin ich ja eigenlicht nicht gekommen. Wir sind im Kirchenkontext so verbrannt was das Wort Disziplin angeht.

Wir wollen nichts machen und das Ziel erreichen. „Jesus hat den Preis bezahlt ich muss nichts mehr leisten!“ Das hat er! Aber es geht hier um was anderes!

Disziplin ist eine Frucht des Heiligen Geistes und wir tun manchmal so als ob Disziplin (oder Dinge zu tun, die uns etwas kosten) vom Feind ist.

Und dann wundern wir uns wieso wir nicht näher zum Ziel kommen.

Und ich will ehrlich sein. Ich glaub Disziplin ist eins meiner größten Probleme.

Ich kann Workaholic mäßig drauf sein, wenn ich etwas gerne mache. Aber Sachen die ich nicht gerne machen fallen mir sehr sehr schwer.

Wenn ist ein Geschenk wie Sabbath schon so schwer fällt? Wie siehts dann erst mit anderen Disziplinen aus.

Wieso ist Stille so schwer?

PUNKT:

Wir haben Angst davor alleine zu sein

Beispiel Person, die ich nicht gut kenne od. Autofahrt-> awkward

Wieso sollte es bei Gott plötzlich anders sein?

Wir haben Angst: was wenn ich alleine mit Gott bin und merke da ist keine Beziehung. Oder Angst davor was passiert, wenn alles unterdrückte hochkommt.

Die Frage ist: Wie arbeiten wir durch diese Angst und durch unser lautes Inneres und erreichen das andere Ufer namens Frieden?

Ich möchte kurz in die Geschichte von Elia in 1. Könige 19 reingehen. Da ist so viel drin was wir über Stille lernen können, leider haben wir nicht genug Zeit dafür in die Tiefe zu gehen.

Kurzer Hintergrund: (1. Könige 17-18) Elia ist gerade am Höhepunkt seines Schaffens.

Er hat krasse Wunder erlebt. Er wollte die Macht seines Gottes demonstrieren und hat den Gott eines anderen Volkes, Baal, herausgefordert. Er hat richtig angegeben. Es ging darum zu beweisen wessen Gott mächtiger ist. In einer Dürreperiode hat er seinen Altar nass gemacht. Feuer kam. Dann hat er für Regen gebetet, ragen kam. Wow.

Gott war mit ihm und er war mit Gott.

Wenn Elia heute hier wäre, würden wir glaub ich stundenlang einfach zuhören können von den Geschichten, die er mit Gott erlebt hat.

(1. Könige 19)

Dann kam eine schlechte Nachricht und plötzlich hat er alles vergessen was er vorher mit Gott erlebt hat. Alle Siege, alle Durchbrüche, alle Wunder. Die Nachricht hat ihn den Boden unter den Füßen weggezogen.

Kennen wir das nicht? Beispiele…

Elia flieht und begibt sich auf eine Reise der Stille und Abgeschiedenheit. (Der Engel sagt zu ihm du hast einen langen Weg vor dir. Da hören viele von uns schon auf)

Wir springen jetzt ein wenig vor. Er reist 40 Tage zu die Wüste um zum Berg Horeb (Sinai) zu kommen. Einem Ort der Begegnung mit Gott (10 Gebote, Exodus 34 usw)

Er kommt nach 40 Tagen an. Ich kann mir vorstellen wie während der Reise schon so viel in angefangen hat zu brodeln. Aber er ist hungrig und durstig danach Gott zu begegnen.

Deswegen ja zum Berg Horeb). Im Idealfall spricht Gott gutes über sein Leben aus und er kann erfüllt weitergehen.

Dann kommt Sturm, Erbeben, Feuer, aber erst in der Stille kommt Gott. Er kommt an und was sagt Gott?

V9b Plötzlich sprach der HERR zu ihm: »Elia, was tust du hier?«

Das war nicht das was er wartet hat.

Elia suchte Antworten und was macht Gott? Er stellt ihm eine Frage.

Was bedeutet diese Frage? Was machst du hier? Wo befindest du dich eigentlich jetzt? Wenn du vollkommen ehrlich mit dir selbst bist. Was verbirgt sich unter der Oberfläche deines Lebens?

Was machst du hier?

Elia antwortet dann in V10:

Elia antwortete: »Ich habe dem HERRN, Gott, dem Allmächtigen, von ganzem Herzen gedient. Denn die Israeliten haben ihren Bund mit dir gebrochen, deine Altäre niedergerissen und deine Propheten getötet. Ich allein bin übrig geblieben, und jetzt wollen sie auch mich umbringen.«

Alles was sich in ihm angestaut hat, kommt raus. Er kann es kaum glauben, dass Gott sich traut die Frage zu stellen. Was ich hier tue? Gott mein ganzes Leben hab ich dir gegeben und jetzt ist mein Lebenswerk dahin.

Darauf antwortet Gott in seiner ganzen Liebe und Gnade: »Was tust du hier, Elia?«

Es fühlt sich an als ob Gott ein bisschen provoziert. Aber ich glaube Gott will, dass Elia durch seine Emotionen arbeitet. Dass er die Dinge benennt.

Und Elia antwortet genau das gleich nochmal:

„»Ich habe dem HERRN, Gott, dem Allmächtigen, von ganzem Herzen gedient.“ usw..

Er bringt alles wieder hoch. Und als ich über die Geschichte nachgedacht habe, ist mir aufgefallen, dass es eigentlich genau wie bei mir war.

Letztes Jahr bin ich nach Stuttgart gefahren. -> Stuttgart Story

Rotterdam Story - neidischer Gott

Wie geht es bei Elia weiter? Gott gibt ihm einen neuen Auftrag. Gott schickt ihn dahin zurück wo er hergekommen ist. Er soll seinen Nachfolger Elisa salben. Danach macht Elia noch ein paar krasse Sachen und wir letztenendes in den Himmel aufgefahren.

In der Geschichte ist wie ein Schnitt, aber ich glaube auf der Reise von Stille und Abgeschiedenheit hat sich etwas in Elia getan. Bevor er auf die Reise ging hat er gebetet: „Lass mich sterben Herr.“ Und nachdem er sein Innerstes rausgelassen hat vor Gott war er plötzlich bereit zurückzugehen?

-> Nicht die Kultur hat sich verändert, sonder Elia!

Diese Kultur kriegen wir nicht verändert. Aber lass uns unsere Kultur verändern, eine wahre Gegenkultur sein. Lass uns unsere Herzen verändern.

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Counter Culture V - 18. Februar 2024

CC-GÜ Sabbat

Statement:

Diese Predigtreihe hat es in sich und ich habe über das Thema ideologischen Kompromisse, orthodoxen Werte und der Schrift, einiges an Feedback bekommen und ich wollte kurz noch etwas dazu sagen und einen Statement machen. 

Es war nie meine Absicht Leute zu verletzten, und wenn es als Exklusiv und „besser als du“ rübergekommen ist, möchte ich mich entschuldigen. Auch das es sehr politisch rüberkam möchte ich um Entschuldigung bitten. Denn es ging mich um die ideologischen Kompromisse die es in der linke und rechte Lager gibt und das im Licht der Bibel, Gottes inspirierte Wort an uns.  Vom Kanzel sagen wir nicht wem man wählen soll und wen nicht, und wenn ich einige zu nahe getreten bin. Nochmals Entschuldigung!

Ich bin Pastor und nicht ein Politiker; ich möchte deine Seele auf den Weg der Heilung in Gott führen und nicht irgendwelche Gesetze durchdrücken. Ich erwarte nicht, dass weltliche/nicht-religiöse Menschen so leben wie Christen leben sollen; wie Paulus einmal sagte: «Es ist nicht unsere Aufgabe, Leute zu richten, die nicht zur Gemeinde gehören»  (1. Korinther 5,12). 

Die Bewegung des Heiligen Geistes geht nach innen, in das Gewissen der Christen, nicht nach außen in die Gesellschaftskritik. Ich versuche hier nicht, die nicht christliche Kultur zu kritisieren, geschweige denn sie zu unterdrücken; ich versuche, eine Gegenkultur aufzubauen.

Jetzt zum heutigen Thema:

Gebet:

Möge die Worte meines Mundes und die Gedanken meines Herzens dir stets wohlgefällig sein.  Wache über die Türen meiner Lippen damit ich dir Heiliger Geist folgen kann und das weitergebe was du willst.

In einer Kultur der Eile und Erschöpfung, möchten wir eine Gemeinde sein, in der Ruhe wertgeschätzt wird, durch das praktizieren des Sabbats.

  • 28 Dann sagte Jesus: »Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken. 29 Nehmt mein Joch auf euch. Ich will euch lehren, denn ich bin demütig und freundlich, und eure Seele wird bei mir zur Ruhe kommen. 30 Denn mein Joch passt euch genau, und die Last, die ich euch auflege, ist leicht.« (Matt. 11, 28-30 NLB)
  • Bist du müde? Ausgelaugt? Ausgebrannt von der Religion? Komm zu mir. Komm mit mir und du wirst dein Leben wiederfinden. Ich zeige dir, wie du wirklich zur Ruhe kommen kannst. Begleite mich und arbeite mit mir - schau zu, wie ich es mache. Lerne die unbeschwerten Rhythmen der Gnade kennen. Ich werde dir nichts Schweres oder Unpassendes auferlegen. Leiste mir Gesellschaft und du wirst lernen, frei und leicht zu leben. (Matt. 11, 28-20 Eugene Peterson, The Message)

Unser kultureller Moment

Bist du müde?  Erschöpft? Ausgelaugt? Heutzutage ist jeder müde. 

Der Grund dafür ist körperlich: 

Früher haben die Menschen etwa 10 bis 11 Stunden geschlafen, jetzt sind es nur noch etwa 6 Stunden Schlaf. 

Und seelisch: 

Das hektische Tempo des modernen Lebens, die Lärmbelästigung, die ständige Erreichbarkeit durch E-Mails und Textnachrichten, mehrere Jobs, um über die Runden zu kommen, das digitale Zeitalter, das ständige Summen des nie endenden Handys, der Strom von 24/7-Nachrichten mit ständiger Empörung und Angst, die konstanten Benachrichtigungen, die Polarisierung der Politik, usw., und sofort – all das ist zu viel, um es zu tragen, und kein sanftes Joch.

"Hurry sickness" beschreibt das ständige Gefühl der Rastlosigkeit und Eile, das viele Menschen in der heutigen modernen Gesellschaft erleben. Die permanente Erreichbarkeit, die ständige Online-Präsenz und die Angst, etwas zu verpassen, verstärken das Gefühl von Rastlosigkeit und Hektik. 

Die Menschen haben Schwierigkeiten, sich zu entspannen, leben in einem permanenten Zustand der Eile und neigen dazu, die Gegenwart nicht vollständig zu genießen, während sie sich bereits auf die nächste Aufgabe oder Aktivität vorbereiten. Es wird als eine Art "Krankheit" betrachtet, die durch den hektischen Lebensstil und die ständige Verfügbarkeit von Informationen in der modernen Welt verstärkt wird.

Als ich das Buch letztes Jahr las kam bei mir die böse Überraschung als ich diese Selbstinventur gemacht habe:

Selbstüberprüfung auf Anzeichen von "Hurry Sickness":

  1. Reizbarkeit: Du wirst schnell wütend, frustriert oder ärgerst dich über kleine Dinge.
  2. Überempfindlichkeit: Dich verletzen kleine Bemerkungen oder Äußerungen leicht.
  3. Ruhelosigkeit: Du kannst dich nicht entspannen, wenn du versuchst auszuruhen.
  4. Workaholic-Verhalten: Du kannst nicht aufhören zu arbeiten oder fühlst dich besessen von deinen Aufgaben.
  5. Gefühllosigkeit: Es fehlt dir an Empathie für den Schmerz anderer oder sogar für deinen eigenen Schmerz.
  6. Ungeordnete Prioritäten: Du bist von deiner Identität und Berufung entfremdet und vernachlässigst das Wichtige für das Dringende.
  7. Vernachlässigung des Körpers: Dir fehlt die Zeit für grundlegende Dinge wie ausreichenden Schlaf, Bewegung und gesunde Ernährung.
  8. Fluchtverhalten: Du suchst übermäßig nach Ablenkung durch Essen, Alkohol, Streaming oder soziale Medien.
  9. Vernachlässigung des geistlichen Lebens: Du vernachlässigst spirituelle Praktiken wie Gebet, Bibellesen, den Sabbat oder Gemeinschaft. 
  10. Isolation: Du fühlst dich von Gott, anderen Menschen und sogar von dir selbst entfremdet. (Abgekoppelt)

Wie viele Punkte hast du erzielt?

Wo fühlst du dich am müdesten und am rastlosesten? 

Körperlich, mental, emotional oder geistlich? Was raubt dir am meisten Energie?

Liebe ist das Endziel

  • 37 Jesus antwortete: »›Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben, von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken!‹ 38 Das ist das erste und wichtigste Gebot. 39 Ein weiteres ist genauso wichtig: ›Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.‹ (Matt, 22, 37-39 NLB)

Wir folgen Jesus nach, der sagt, dass das größte Gebot (Matthäus 22, 37) ist, den Herrn mit ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Verstand zu lieben. Und deinen Nächsten (die Menschen) zu lieben wie dich selbst.

Für Jesus ist Liebe das Endziel, das Telos deiner geistliche Reise. Deshalb ist Liebe das Maß, an dem du deinen Fortschritt feststellst.

Aber je erschöpfter du bist, desto schwieriger wird es, zu lieben – Gott und die Menschen. 

Es gibt dan keine Energie für die Familie, Freunde und für Gott.

Ruhe ist das A und O der Nachfolge Jesu!

Mein Zeugnis:

Ich habe nie gedacht dass mir so etwas passieren wurde! Ich habe gemerkt das ich die letzte Jahre öfters übermüdet war. Wir haben viel gearbeitet und kaum richtigen Urlaub genommen. Die Gemeinde zu gründen hat sehr viel Spass gemacht! Und wir sind oft über unsere Grenzen gegangen. Im Himmel werden wir schon ausruhen! 

Ich habe gedacht ich brauche einen guten Urlaub und dann geht es wieder. Aber die Müdigkeit würde mehr und mehr und was ich nicht wirklich gemerkt habe war dieses abgekoppelt sein von Gott. 

Ja, ich habe Gott nicht mehr in meine Gebete gespürt aber ich dachte dass es eine Saison ist wodurch ich gehen muss. Eine Nacht der Seele. Solche Zeiten hatte ich schon mal erlebt. Wir gehen alle durch solche Zeiten. Und der Stress wurde immer mehr, dann gab es großen Stress in der Oase und dann kam COVID und ich würde immer müder. 

Aber was macht einen guten Pastor, er macht weiter. Ich stürze mich in die Gemeindearbeit. Und die Corona Krise war noch nicht mal zu Ende und dann kam die Ukraine Krise und wir haben geholfen so gut wir konnten. Und ich merkte nicht wie immer mehr die Luft bei mir raus war. Oder vielleicht doch… Ich war sehr schnell irritiert. (Geständnis) Leider müsste Marnie das oft mitbekommen denn in der Oase gelang es mir noch einigermaßen mich zu benehmen. Ich war schnell irritiert, wollte keine Seelsorge Gespräche mehr führen. Konnte oft nicht schlafen. Das Problem hatte ich nie! Mein ganzes Schlafrhythmus war durcheinander. Wieder dieses Gefühl von Todmüdigkeit. 

Nebel im Kopf: womit war ich nochmal beschäftigt? Ich stand auf, um etwas zu tun, aber während ich dorthin ging, kam bei mir die Frage hoch, was wollte ich nochmal machen? Ganz schlimm. Der einzige Weg, um noch einigermaßen runterzukommen, war, mir Netflix-Filme anzuschauen. 

Und da war immer wieder dieses Gefühl von Todmüdigkeit, emotional, mental und sogar geistlich. Ich hatte schon immer Schwierigkeiten mit meinen Emotionen, aber die letzte Zeit fühlte ich mich abgestumpft. Meine Seele fühlte sich hohl an. Aber es gelang mir noch immer, es mit einem "Es ist viel los, die letzte Zeit" zu überspielen und einfach weiterzumachen!

Bis 1. Juni 2022. Gerade zurück von der Equip Paris, wo wir geistlich eine tolle Zeit hatten. Ich bekomme Zuhause einen heftige Panikattacke: Ich hatte mich wieder für ein Mittagsschläfchen hingelegt und habe einen Alptraum bekommen, wo ich träume dass ich verrückt werde. Ich konnte nicht mehr normal denken! Dieses Gefühl das dabei entstand war furchtbar! Und als ich wach war, war es noch schlimmer! Ich bin dann zum Arzt gegangen und habe mich krankschreiben lassen. 

Was danach für mich passiert ist, war die dunkelste Nacht der Seele (so wie der spanische Mystiker und Kirchenlehrer Johannes vom Kreuz dieses Erlebnis nennt) die ich je erlebt habe und gleichzeitig war es das Beste das mir je passieren konnte. Eines stand für mich Fest: Ich muss mich zurückziehen um Zeit alleine mit Gott zu haben. Ich bin dann nach Köln in einer BnB gefahren und diese Zeit hat mich gerettet. Es war der Beginn der Wiederherstellung für mich. 

Und meine erste wichtige Entscheidung die ich traf war, ganz bewusst den Sabbat zu halten.

Der Sabbat als geistliche Übung?

Gibt es eine Übung des Jesusweges, einen Rhythmus, den wir praktizieren können um in diese Ruhe hinein zu kommen?

JA!

Des Sabbat soll zu einer zentralen, grundlegenden Praxis (Übung) in unserem Leben

werden! Es ist eine uralte Übung die gerade in unserer Zeit relevanter den je ist.

Es ist eine 24-stündige Unterbrechung in der wir alle Arbeit einstellen (stoppen) und uns einem Tag der Ruhe, der Wonne (Freude) und der Anbetung widmen!

Der Sabbat ist einfach ein Tag (24 Stunden), an dem wir aufhören: Aufhören zu arbeiten, aufhören zu wollen, aufhören zu sorgen. Einfach aufhören!

„Der Sabbat ist von der Kirche weitgehend vergessen worden, die unkritisch die Rhythmen des industriellen und erfolgsbesessenen Westens nachgeahmt hat. 

Das Ergebnis? Unsere vom langen Weg erschöpften, abgekämpften Gemeinden haben es weitgehend versäumt, den Sabbat als wesentliches Element der christlichen Nachfolge in ihr Leben zu integrieren. Es ist nicht so, dass wir Gott nicht lieben – wir lieben Gott zutiefst. Wir wissen nur nicht mehr, wie wir einfach bei Gott sitzen können. 

Wir sind vielleicht das emotional ausgelaugteste, das psychologisch am meisten überlastete und das geistlich unterernährteste Volk der Geschichte geworden.“

AJ Swoboda

Rich Villodas, "The Deeply Formed Life": 

"Unsere Seelen wurden nicht für die Art von Geschwindigkeit geschaffen, an die wir uns gewöhnt haben. Daher sind wir ein Volk, das aus dem Rhythmus gekommen ist, ein Volk mit zu viel zu tun und nicht genug Zeit, um es zu erledigen. ... Unsere Leben können uns leicht an den Rand des Burnouts bringen. Das Tempo, in dem wir leben, ist oft zerstörerisch. Der Mangel an Spielraum ist lähmend. Wir sind erschöpft. In all dem liegt das Problem nicht nur in dem hektischen Tempo, mit dem wir leben, sondern darin, was als Ergebnis daraus aus unserem Leben gedrängt wird; das heißt, das Leben mit Gott.“

Sabbat kommt vom hebräischen Shabbat: שָׁבַת - und bedeutet: stoppen (anhalten), aufhören oder fertig sein.

  • 1 So wurde die Schöpfung des Himmels und der Erde mit allem, was dazugehört, vollendet. 2 Am siebten Tag vollendete Gott sein Werk und ruhte (שָׁבַת šâḇaṯ) von seiner Arbeit aus. 3 Und Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig, weil es der Tag war, an dem er sich von seiner Schöpfungsarbeit ausruhte (שָׁבַת šâḇaṯ). (Genesis 2, 1- 3 NLB)

Gott hat diesen Rhythmus in die Schöpfungsgeschichte eingebaut: Wir arbeiten sechs Tage und dann machen wir einen Tag lang Sabbat. (Pause/Stopp!)

Jede einzelne Gesellschaft in der Geschichte der globalen Zivilisation, ist um eine 7-Tage-Woche aufgebaut, obwohl sie die einzige Zeiteinheit ist, die nicht an die Bewegung der Sterne gebunden ist. 

  • Ein Tag ist an die 24-stündige Rotation der Erde gebunden. 
  • Monate sind an den Mondzyklus gebunden, 
  • Ein Jahr an die Reise der Erde um die Sonne. 

Aber die 7-Tage-Woche ist es nicht! Sie ist aus Gottes eigenem Lebensrhythmus geschaffen.

Während der Französischen Revolution im Jahr 1793 versuchte man, die 7-Tage-Woche in eine 10-Tage-Woche umzuwandeln, um die Produktivität zu steigern. Das Ergebnis war jedoch ein drastischer Rückgang der Produktion und eine Zunahme von psychischen Erkrankungen und Selbstmorden.

Unsere Generation erlebt die Französische Revolution erneut. Wir gehen, gehen, gehen und hören nie auf!

Wir sind geschaffen um in Gottes Rhythmen zu leben. Tag/Nacht, Sommer/Winter, Einatmen/

Ausatmen, Arbeiten/Ausruhen (Sabbat)!

Im Buch Exodus 20 wird „Sabbat zu halten“ als eines der 10 Gebote gegeben. Es ist ein universelles Gesetz. Ist aber das einzige, Gesetz mit dem wir prahlen, es zu brechen: indem wir uns erzählen, wie viele Stunden wir schon gearbeitet haben und wie beschäftigt wir sind (Ich sagte: Wir werden im Himmel ruhen, aber jetzt gibt es eine Welt, die gerettet werden muss).

Christen haben lange darüber debattiert, ob wir den Sabbat (als Gesetz) heute noch einhalten müssen. Es spielt keine Rolle, auf welcher Seite dieser Debatte du stehst – wenn du keine wöchentliche Zeit von 24 Stunden Ruhe einhältst, wirst du den Preis dafür zahlen. 

Wie ich sagte: Weil der Sabbat von Gott in das Gewebe der Natur und Schöpfung eingebaut ist. Selbst wenn es kein Gebot in der Schrift ist, ist es immer noch wesentlich, um eine Person der Liebe zu werden. (Für deine Nachfolge)

Zitat von C. S. Lewis: "Du kannst nicht gegen die Ausrichtung des Universums gehen und nicht erwarten, Splitter zu bekommen.“

  • Und Jesus fügte hinzu: "Der Sabbat wurde für den Menschen geschaffen und nicht der Mensch für den Sabbat. (Markus 2, 27 NeÜ)

In Jesu Tage ging es mehr um den zweiten Teil, Der Mensch ist nicht für den Sabbat gemacht. Der

Sabbat soll uns dienen und nicht umgekehrt. Deswegen hat Jesus auch Menschen am Sabbat

geheilt. Es gab viel zu viele Regeln rundum den Sabbat.

Aber in unsere Zeit wo fast niemand mehr den Sabbat praktiziert, gilt eher den ersten Teil: Der

Sabbat wurde zum Wohl des Menschen gemacht! Es ist ein Geschenk Gottes an uns!

Bevor es je ein Gebot war, war es ein Geschenk des Schöpfers an dich!

Jesus am Sabbat

In den Lebensrhythmus von Jesus war eine zentrale Praxis eingebaut - ein ganzer Tag nur zum entschleunigen zum Innehalten - und das jede Woche. Die Pharisäern störten sich an den Art und Weise wie Jesus und seine Jünger diesen Tag feierten.

Der Sabbat ist ein Ruhetag, an dem wir einen Geist der Ruhe in unserem Leben kultivieren.

Wir gehen von:

  • Hast zu Gelassenheit, 
  • Burnout zu nachhaltigem Tempo, 
  • Lärm zu Stille, 
  • Chaos zu Klarheit, 
  • Habgier zu Dankbarkeit, 
  • Angst zu Frieden, 
  • Kontrolle zu Vertrauen.

Gehört der Sabbat zu deinem derzeitigen Lebensrhythmus?

Praktisch: Wann?

Wähle eine Zeit für den Sabbat und probiere es aus. Es gib drei Optionen:

1. Der christliche Sabbat - Sonntags

2. Der traditionelle Sabbat - Freitags 18:00 Uhr - Samstag, 18:00 Uhr

3. Der unkonventionelle Sabbat in der Woche - Für Menschen mit unübliche Arbeitszeiten.

Praktisch: Was machen wir am Sabbat?

Hier ist eine Liste von Sabbat-Aktivitäten, aus der du wählen kannst, um deinen Sabbat zu gestalten:

  • Kerzen anzünden in der jüdischen Tradition des Kiddusch
  • Ein jüdisches Segensgebet sprechen
  • Ein Sabbatessen genießen
  • Ein köstliches Dessert essen, das du liebst
  • Dankbarkeit ausdrücken
  • Singen und mit deiner Jesus Weg Kleingruppe beten
  • Spazieren gehen
  • Ein Nickerchen machen
  • Mit deinem Ehepartner schlafen
  • Zeit allein mit Gott verbringen
  • Zeit mit Familie und Freunden verbringen

Dies ist KEINE To-Do-Liste. Wähle aus, was zu dir passt, und füge deine eigenen Wege hinzu, um deinen Sabbat zu einem Fest der Ruhe zu machen.

Bist du müde? Ausgelaugt? Ausgebrannt von der Religion? Komm zu Jesus. Komm mit Jesus

und du wirst dein Leben wiederfinden.

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Counter Culture IV - 11. Februar 2024

Der Standart der Gemeinde

„In einer Kultur des Humanismus und des Egoismus möchten wir eine Gemeinde sein, in der bedingungslose Liebe gelebt wird, durch Evangelisation & der Kraft des Zeugnisses.“

Einleitung

Aussagen wie du bist dein eigener Gott kommt immer häufiger vor.

  • Leben wir schon in der Welt wo Egoismus herrscht?
  • Ist das schon der Standart?
  • Wie nimmst du das wahr?
  • Wie sollten wir als Gemeinde uns darauf ausrichten?

Hauptteil

  1. Wie sieht die Welt heute aus?

Ich will euch mit hineinnehmen was mir aufgefallen als ich letztens Reels auf Instagram gescrollt Habe. Leute Motivieren ermutigen dich mit den Worten

  • du bist dein eigener Gott
  • tu was du willst
  • es geht nur um dich
  • Es muss sich gut für dich anfühlen

Sind das die Prinzipien & Standards die Gott uns vorgibt?
Ist es nicht so das es sich schon in Gemeinde eingeschlichen hat?

  • Wir dürfen keine Mitglieder in eine andere Gemeinde verlieren
  • Konkurrenzkampf weil es nur noch um uns selbst dreht

Wie war die Gemeinde / damals der Standart

2. Apostelgeschichte Kapitel 2+4 -> Entstehung Gemeinde

Geschrieben von Lukas (ein Arzt) der, der PA von Paulus war

  • (2: v. 1) Sie waren einmütig beisammen .
  • (2: v. 11) verkündeten die Taten Gottes
  • (2: v. 42) und sie blieben beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft
  • im Brotbrechen und in den Gebeten
  • (2: v.45) Sie verkauften die Güter und Besitztümer und verteilten sie unter alle, je nachdem einer bedürftig war.
  • (2: v. 47) Sie lobten Gott

Urgemeinde hatten alles gemeinsam beständig im gebet beständig Brot brechen ein herz eine Seele.

Also fassen wir mal zusammen was für Standards in der Gemeinde Apostelgeschichte gelebt wurden.

  • Sie waren in Gemeinschaft
  • Sie Gaben Zeugnisse von den Taten Gottes
  • Beteten und aßen zusammen
  • Investierten Finanziell in anderen Menschen
  • Machten Lobpreis

3. Wie können wir das heute umsetzen / ausleben?

  • Bedingungslose Liebe

Wir wollen eine Gemeinde sein, in der bedingungslose Liebe gelebt wird. Jesus spricht, dass wir einander lieben sollen, wie er uns geliebt hat, ohne Bedingungen oder Erwartungen.

Johannes 13,34-35: "Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen,dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt."

ἀγαπάω Agabao 2. Form Plural
aktiv das zu tun, was der Herr bevorzugt, und zwar mit Ihm (durch Seine Kraft und Leitung)
Gottes Willen anzunehmen (seine Entscheidungen zu wählen)

  • Evangelisation

Wir wollen eine Gemeinde sein die überfüllt ist vom Heiligen Geist das wir nicht anders können außer über ihn zu reden weil es überläuft.

Zeugnis von dir einbauen → das ich ohne liebe evangelisieren war weil ich die Menschen gesehen habe und nicht was Gott in den menschen sieht bezieht sich auf Punkt eins wiederum

Matthäus 28,19-20: "Darum geht hin und macht alle Völker zu Jüngern: Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe."

  • Die Kraft des Zeugnisses

Offenbarung 12,11: „Sie haben ihn besiegt durch das Blut des Lammes und durch ihr Zeugnis; denn sie hielten ihr Leben nicht fest, sondern gaben es hin für ihn."

In Offenbarung 12 wird eine visionäre Darstellung des Kampfes zwischen dem Drachen (Satan) und einer schwangeren Frau gegeben, die das Symbol für das Volk Gottes darstellt.

Der Drache versucht das Kind zu verschlingen, das von der Frau geboren wird, aber das Kind wird entrückt und vor dem Drachen gerettet. Danach entbrennt ein Kampf im Himmel, in dem der Erzengel Michael den Drachen und seine Engel besiegt und sie aus dem Himmel hinauswirft.

Es zeigt die Kraft des Zeugnisses der Gläubigen und wie dieses dazu beiträgt, den Sieg über das Böse zu erringen.

Wir Rauben dem Feind macht wenn wir anfangen uns Zeugnisse zu teilen und schaffen Glauben

Es ist eine Form der Liebe einer Verlorenen Welt die Hoffnung Gottes durch das eigene Zeugnis zu teilen.

Oft haben wir Angst Zeugnis zu geben, was denken bloß die anderen?

Galater 1, 10 → Rede ich denn jetzt Menschen oder Gott zuliebe? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich allerdings den Menschen noch gefällig wäre, so wäre ich nicht ein Knecht des Christus.

Dieser Vers spricht indirekt an wenn wir Zeugnis geben weil wir Anerkennung von Menschen haben wollen dann sind wir gleich ein Knecht des Menschens und nicht mehr Knecht des Gesalbten

Apostelgeschichte 1,8 betont: "Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.“

Schluss

Diese 3 Punkte sind ein Zusammenspiel und können nicht alleine angesehen werden. Du kannst nicht evangelisieren oder Zeugnis geben wenn du keine Liebe für die Menschen hast genauso kannst du auch nicht sagen ich liebe mein Umfeld bedingungslos ohne das du Jesus erwähnst den diese Liebe kommt von Ihm.

Es ist eine Form der Liebe einer Verlorenen Welt die Hoffnung Gottes durch das eigene Zeugnis zu teilen.

Zusammenfassung

  • Wie sieht den jetzt eine Gesunde Gemeinde aus?
  • Wie praktisch Lieben auf der Arbeit Familie?
  • Wie selbstlos lieben?

Wie Zeugnis teilen im Alltag, Herausforderungen und Ermutigung, ganz praktisch für das Leben von jedem.

Praktische Anwendungen

Wir können anfangen glauben zu wecken für das was Gott tun möchte indem wir Zeugnisse in der gemeinde teilen?

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Counter Culture III - 04. Februar 2024

Du bist nicht genug - Geschaffen für Gemeinschaft 

„In einer Kultur des Individualismus und der Oberflächlichkeit möchten wir eine Gemeinde sein, in der authentische Beziehungen gelebt werden, durch das praktizieren von Gemeinschaft.

Blick in die heutige Kultur (Bundesamt für Statistik):

  1. Alleinstehende Haushalte 

Die Art und Weise wie Menschen in Deutschland zusammen leben und wirtschaften hat sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend verändert. Das zeigen die Ergebnisse des Mikrozensus zur Haushaltsgröße: Machten Einpersonenhaushalte 1950 noch knapp ein Fünftel (19 %) aller 16,7 Millionen Haushalte in der Bundesrepublik aus, so hat sich ihr Anteil in gut sieben Jahrzehnten mehr als verdoppelt. 2022 wohnte und wirtschaftete in knapp 41 % der 40,9 Millionen Haushalte nur jeweils eine Person, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Auf die Bevölkerung in den Haushalten bezogen heißt das: Lebten 1950 lediglich gut 6 % der Bundesbürgerinnen und Bürger allein, so waren es im vergangenen Jahr bereits gut 20 %. 

2. Späte Eheschließungen 

Waren ledige Männer bei Heirat Anfang der 70er Jahre im Durchschnitt noch etwa 25 Jahre und Frauen etwa 23 Jahre alt, so ist dieses Erstheiratsalter mittlerweile auf 35,1 Jahre bei den Männern und auf 32,6 Jahre bei den Frauen gestiegen (Angaben für 2022).

3. Sinkende Geburtenrate 

Im Jahr 2022 kamen in Deutschland 738 819 Kinder zur Welt. Das waren 56 673 oder 7 % Neugeborene weniger als im Jahr 2021 (795 492 Neugeborene), dem geburtenreichsten Jahr seit 1997. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach endgültigen Ergebnissen weiter mitteilt, sank die zusammengefasste Geburtenziffer 2022 gegenüber dem Vorjahr um 8 % auf 1,46 Kinder je Frau und damit auf den niedrigsten Stand seit 2013 (1,42 Kinder je Frau). 

4. Steigende Suizidrate 

Im Jahr 2022 starben in Deutschland insgesamt 10 119 Menschen durch Suizid – das waren fast 28 Personen pro Tag. Männer nahmen sich deutlich häufiger das Leben als Frauen, rund 75 % der Selbsttötungen wurden von Männern begangen. 

Was können wir aus der Bibel lernen?

Wie sieht die himmlische Kultur aus?

1. Gott selbst lebt in Gemeinschaft und wir sind nach seinem Ebenbild geschaffen 

1 Mose 1:26-28

„Dann sprach Gott: "Lasst uns[3] Menschen[4] machen als Abbild von uns, uns ähnlich.[5] Sie sollen über die Fische im Meer herrschen, über die Vögel am Himmel und über die Landtiere, über die ganze Erde und alles, was auf ihr kriecht!" 27 Da schuf Gott den Menschen nach seinem Bild, er schuf ihn als sein Ebenbild, als Mann und Frau schuf er sie.[6] 28 Gott segnete sie dann und sagte zu ihnen: "Seid fruchtbar und vermehrt euch!“

2. Jesus lebte in Gemeinschaft 

3: Petrus, Jakobus & Johannes 

12: Jünger (Matthäus:1-10)

72: Mehrere Jünger die ausgesandt werden (Lukas 10:1-12)

3. Die Ursprungskirche bestannd aus Geminschaft 

Apostelgeschichte 2:44-46

„Alle Gläubiggewordenen aber bildeten eine Gemeinschaft und hatten alles gemeinsam. 45 Wer ein Grundstück oder anderen Besitz hatte, verkaufte es und verteilte den Erlös an die Bedürftigen. 46 Tag für Tag waren sie einmütig im Tempel zusammen, trafen sich in ihren Häusern zum Brechen des Brotes[5] und zu gemeinsamen Mahlzeiten. Alles geschah mit großer Freude und aufrichtiger Herzlichkeit.“

Tempel (linear) & Häuser (rund um den Tisch)

WIE BAUEN WIR GESUNDE GEMEINSCHAFT?

„Du bist die Summe der 5 Personen die dir am nähsten stehen.“

6 Arten von Beziehung die wir in unserem Leben brauchen um gesunde Gemeinschaft zu leben.

  1. Mütter & Väter (Maria, Josef, Hannah, Glaubensväter & Propheten)
  • Menschen die mehr an dich glauben als du in dich selbst 
  • Dich in Disziplin fördern 
  • Korrektur bringen 
  • In dich investieren 

2. Mentoren/Berater (Petrus & Timotheus)

  • Leiter in meinem Leben von denen ich lerne 
  • Muss nicht unbedingt eine tiefe emotionale Beziehung sein 
  • Menschen die erfahren in bestimmten Bereichen sind in denen wir wachsen wollen 
  • Coach/Trainer 

3. Mentees (Petrus & Timotheus)

- Menschen in die du dich investierst & denen du dienst 

4. Intime Freundschaften (David & Jonathan)

  • Freunde mit denen man aktiv das Leben lebt 
  • Bund schließen/Durch höhen und tiefen 
  • Beste Freunde 

5. Wertvolle Freundschaften (Jünger)

  • Schnelle, intensieve Verbindung 
  • Nicht so tief wie intime Freundschaften 
  • Verschiedene Zeitabschnitte 

6. Helden (Propheten, Glaubensväter, Jesus)

  • tot oder lebendig 
  • Wir lernen in dem wir die aus der ferne betrachten 

ZYKLUS von Beziehungen

  1. Positive Spannung 
  2. Enttäuschung 
  3. Wahl zur Verbingung oder Trennung 
  4. Wachstum 
  • Stamm Uganda 

- Jesus gab sein leben für Gemeinschaft 

Counter Culture II - 28. Januar 2024

CC-GÜ Schrift

In einer Kultur der ideologischen Kompromisse, möchten wir eine Gemeinde sein, die mutig zu orthodoxen Werten steht, durch das praktizieren der Schrift

  • 1 Glücklich ist der Mensch, der nicht auf den Rat der Gottlosen hört, der sich am Leben der Sünder kein Beispiel nimmt und sich nicht mit Spöttern zusammensitzt. 2 Voller Freude tut er den Willen des HERRN[1] und denkt über sein Gesetz Tag und Nacht nach. 3 Er ist wie ein Baum, der am Flussufer wurzelt und Jahr für Jahr reiche Frucht trägt. Seine Blätter welken nicht, und alles, was er tut, gelingt ihm. (Psalm 1, 1-3 NLB)

Unser kultureller Moment

Der Zeitgeist unserer Generation ist die Dekonstruktion. Es ist total angesagt, alles zu hinterfragen; zu dekonstruieren. Das bedeutet, dass Leute sich die heilige Schrift; die Bibel, ganz kritisch vornehmen. Die herkömmliche Glaubensüberzeugungen, Dogmen und traditionelle Auslegungen werden infrage gestellt und neu bewertet. Das Problem ist nur, dass das oft dazu führt, dass Leute ihren Glauben komplett verlieren.

Deutschland ist mehr als je politisch und gesellschaftlich gespalten. Denn wie sieht es aus?

Die Ideologien der Rechten und der Linken (politische Parteien) wirken wie Pseudo-Religionen und ziehen die Menschen vom orthodoxen Glauben ab. Jede von ihnen wirkt wie eine politische "Religion mit einem Hauch von Christentum“.

Die „christlichen Werte“ der rechten Ideologie umfassen:

  • Traditionelle und konservative Familienwerte
  • Der Schutz des Lebens, insbesondere gegen Abtreibung
  • Religionsfreiheit, mit Ausnahme von „ideologischen Religionen“

Demgegenüber stehen Werte, die nicht mit dem christlichen Wertesystem übereinstimmen:

  • Betonung nationaler Identität („Unser Land zuerst“), was zu Ausgrenzung, Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus führen kann. Als Beispiel sei erwähnt, dass es letzte Woche in verschiedenen Städten in Deutschland Demonstrationen gegen Rechtsextremismus gab. Auch die Kirchen haben dazu aufgerufen, gegen die zunehmende Ausländerfeindlichkeit und den Antisemitismus zu protestieren.
  • Restriktive Einwanderungspolitik
  • 17 Beugt Ausländern und Waisen gegenüber nicht das Recht und pfändet nicht das Kleid einer Witwe. 18 Denkt immer daran, dass ihr einmal Sklaven in Ägypten wart und dass der HERR, euer Gott, euch von dort befreit hat. Deshalb fordere ich euch auf nach diesen Anweisungen zu handeln. 19 Wenn ihr beim Ernten eine Garbe auf dem Feld vergesst, geht nicht zurück, um sie zu holen. Lasst sie für die Ausländer, Waisen und Witwen stehen. Dann wird der HERR, euer Gott, euch bei allem, was ihr tut, segnen. 20 Wenn ihr die Oliven von den Bäumen schlagt, dann haltet keine Nachlese. Lasst die verbleibenden Oliven für die Ausländer, Waisen und Witwen hängen. (5. Mose 24, 17-20 NLB)

Es wird schon als christliche soziale Gerechtigkeit zu sehen für Waisen und Witwen zu sorgen, aber auch die Ausländer?

Es gibt eine Version des Nationalismus & Konservatismus, die versucht, sich als Christentum zu tarnen - aber es ist eine ketzerische Version unseres Glaubens. - Theologen in den USA

Die „christlichen Werte“ der linken Ideologie umfassen:

  • Umweltschutz & Nachhaltigkeit - was in Übereinstimmung mit christlichen Anliegen bezüglich der Bewahrung der Schöpfung steht
  • Soziale Gerechtigkeit & die Rechte von Minderheiten - was christlichen Werten von Nächstenliebe und Solidarität ähnlich sind.
  • Menschenrechte - was auch mit christlichen Werten von Würde und Gleichheit vereinbar sind.
  • Pazifismus - der mit christlichen Ideen des Friedens und der Gewaltfreiheit in Einklang steht.

Demgegenüber stehen Werte, die nicht mit dem christlichen Wertesystem übereinstimmen:

  • Familienpolitik – setzt sich für eine Vielfalt von Familienmodellen ein und betont die rechtliche Gleichstellung verschiedener Lebensformen, einschließlich nicht-traditioneller Familienstrukturen. Dies steht im Widerspruch zu den traditionellen christlichen Vorstellungen von Familie und Ehe.
  • Sexualerziehung: befürwortet umfassende Sexualerziehung in Schulen, die oft Themen wie Vielfalt sexueller Orientierungen und Geschlechtsidentitäten einschließt (LSBTQ+). Dies steht im Konflikt mit den moralischen Überzeugungen, die wir in Gottes Wort finden.
    • Beispiel 1: Der Leitfaden für christliche queere Kinder der evangelisch-lutherischen Kirche Schwedens enthält Aussagen, die im Widerspruch zu traditionellen biblischen Lehren stehen. Die Bibel wird so interpretiert, dass sie sich nicht gegen Homosexualität ausspricht, und es werden biblische Figuren als queere Vorbilder dargestellt.
      • Maria, die Mutter Jesu, habe traditionelle Sexualnormen in einer patriarchalischen Gesellschaft gebrochen. 
      • Joseph aus dem Alten Testament wird als Person dargestellt, welche die Normen hinsichtlich des Ausdrucks der Geschlechtlichkeit bricht und wahrscheinlich ein Gewand getragen hat, das für eine Königstochter bestimmt war (Transvestit).
      • Auch Jesus wird als Person beschrieben, die Normen gebrochen hat. Sein Lebensstil wird als queer bezeichnet. Der Leitfaden behauptet weiters, dass er die klassische Familie nicht verteidigt habe.
  • 4 »Wisst ihr nicht, was in der Schrift steht?«, erwiderte Jesus. »Dort steht, dass ›der Schöpfer die Menschen als Mann und Frau schuf‹. 5 Und es heißt weiter: ›Deshalb wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die beiden werden zu einer Einheit.‹ (Matt. 19, 4-5 NLB)
      • Ich finde solch ein Leitfaden für Kinder höchst bedenklich und umbiblisch. Das ist einer der Probleme die Dekonstruktion mit sich bringt.
    • Beispiel 2: Coming in - US-Theologe David Gushee: Evangelikale Kirchengemeinden müssen aufhören, Menschen auszugrenzen, die schwul, lesbisch, bisexuell oder trans sind. 
    • Ihr Manifesto: Es wird Zeit, dass queere Menschen auch nach ihrem Coming-out ein herzliches „Komm rein!“ in christlichen Gemeinden erleben. Wir träumen von Gemeinde, in der jede*r willkommen ist – egal ob lesbisch, schwul, bi, trans oder anders queer.
    • Obwohl wir durch diese These als Gemeinde Stellung beziehen, ist es Wichtig zu vermerken dass es auf solche Komplexe Probleme keine Einfache Antworten gibt. Und das es Wichtig ist zu verstehen dass wir alle Sünder sind und Gottes Errettung und Gnade brauchen, egal welche Sexueller Orientierung wir empfinden. 
  • Abtreibung – unterstützt das Recht auf Abtreibung, was im Widerspruch zu den christlichen moralischen Überzeugungen steht, die wir in Gottes Wort finden.

Es gibt eine Version des Fortschrittlichen, die versucht, sich als Christentum zu tarnen - aber es ist eine ketzerische Version unseres Glaubens.

Den Weg Jesu mit dem Weg dieser Welt zu vermischen, ist uralt.

Beispiel Das Volk Israel im AT:

  • Aaron nahm das Gold von ihnen, schmolz es ein und verwendete es dazu, um ein Götzenbild in Form eines Kalbes anzufertigen. Da riefen die Leute: »Das ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägypten geführt hat!« (2. Mose 32, 4 NLB)

Ich bin nicht religiös, daher steht es mir nicht zu, Christen vorzuschreiben, woran sie glauben sollten und woran nicht. Dennoch, wenn jemand einen Glauben hat, dem es wert ist zu folgen, finde ich, dass ihre Überzeugungen mich dazu bringen sollten, mich unwohl zu fühlen, weil ich es nicht tue. Wenn sie 90 Prozent meines Lebensstils und meiner Werte teilen, ist nichts Besonderes an ihnen inspirierend. Anstatt mich dazu zu bringen, mehr wie sie werden zu wollen, scheint es sehr, als ob sie mehr wie ich werden wollen. Das scheint leider auf Lentz und seine prominenten Bekanntschaften zuzutreffen.

Ben Sixsmith

Wie können wir Jesus treu bleiben und unser Herz nicht mitreißen lassen? 

Durch das Lesen der Heiligen Schrift lernen wir, die Worte Jesu tief in unserem Inneren zu verankern und die Richtung unserer Seele zu bestimmen.

Wir wollen mutig zur orthodoxen Werte stehen.

Das sind die Worte die wir in der Bibel finden. Und wir wollen die Bibel lesen und befolgen sowie Jesus seine Bibel las und befolgte. Wir sind eine Gemeinde die an Jesus glaubt und ihm nachfolgen wollen: 

Unser Ziel ist es, unser Leben um diese drei grundlegende Ziele herum zu organisieren und auszurichten. 1. Bei Jesus sein, 2. Wie Jesus werden, 3. Tun, was Jesus tat.

Welche geistliche Übung (unbeschwerte Rhythmus der Gnade) kann uns in der Praxis helfen diesen christlichen Wert auszuleben?

Die geistliche Übung der Schrift

In einer Kultur der ideologische Kompromisse führt die Heilige Schrift uns die orthodoxen Werte.

  • Die ganze Schrift ist von Gottes Geist gegeben und von ihm erfüllt. Ihr Nutzen ist entsprechend: Sie lehrt uns die Wahrheit zu erkennen, überführt uns von Sünde, bringt uns auf den richtigen Weg und erzieht uns zu einem Leben, wie es Gott gefällt. (2.Tim. 3, 16 NeÜ)
  • Lehrt uns die Wahrheit zu erkennen
  • Überführt uns von Sünde
  • Bringt uns auf den richtigen Weg
  • Erzieht uns zu einem Leben, wie es Gott gefällt

Gebet als geistliche Übung: 

Vier Arten der Bibellese:

  1. Die Bibel für einen historischen und chronologischen Überblick lesen.
  2. Die Bibel meditativ lesen (durch Lektio Divina).
  3. Bibelstudium
  4. Bibelstellen auswendig lernen.

Counter Culture I - 21. Januar 2024

Intro & CC-GÜ Gebet

  • 28 Dann sagte Jesus: »Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken. 29 Nehmt mein Joch auf euch. Ich will euch lehren, denn ich bin demütig und freundlich, und eure Seele wird bei mir zur Ruhe kommen. 30 Denn mein Joch passt euch genau, und die Last, die ich euch auflege, ist leicht.« (Matt. 11, 28-30 NLB)
  • Bist du müde? Ausgelaugt? Ausgebrannt von der Religion? Komm zu mir. Komm mit mir und du wirst dein Leben wiederfinden. Ich zeige dir, wie du wirklich zur Ruhe kommen kannst. Begleite mich und arbeite mit mir - schau zu, wie ich es mache. Lerne die unbeschwerten Rhythmen der Gnade kennen. Ich werde dir nichts Schweres oder Unpassendes auferlegen. Leiste mir Gesellschaft und du wirst lernen, frei und leicht zu leben. (Matt. 11, 28-20 Eugene Peterson, The Message)

Unser kultureller Moment

Wir leben in einer postchristlichen Welt, in der der Wert der Bibel und des Christentums zunehmend an Bedeutung verliert. 

Christliche Werte, die früher als Norm galten und so als normal betrachtet wurden, werden in unserer postchristlichen Kultur oft als abnorm, falsch und sogar schädlich angesehen. 

Ein Beispiel hierfür ist die Thematik von Gendern und Diversität: Früher zeigte es den Unterschied und die Gleichheit und Gleichberechtigkeit zwischen Männern und Frauen. Jetzt dürfen wir nicht mehr sagen, dass er ein Mann oder sie eine Frau ist, denn man soll sich so identifizieren können, wie man sich fühlt. Es darf nicht mehr objektiv angesprochen werden.

Diese Veränderung der Werte und der Werteverfall hat leider auch die Kirche nicht unberührt gelassen. Es gibt viele Kirchenaustritte, weil sich Menschen nicht mehr mit den Werten der Kirche und der Bibel identifizieren können. Viele Kirchen passen sich an, werfen christliche Werte über Bord, um in dieser Zeit nicht anzuecken und als relevant zu gelten. 

Ein Beispiel hierfür ist die provokante Predigt von Pastor Quinton Ceasar mit dem Titel "Gott ist Queer". Dies ist ein Beispiel dafür, wie versucht wird, in dieser Zeit relevant zu bleiben und christliche Werte neu zu interpretieren.

Bei allem, was passiert, kann man leider nicht einfach nichts sagen und versuchen, neutral zu bleiben, denn das ist ebenfalls eine Position. Als Kirche hier auf dem Hunsrück haben wir den Auftrag, Licht für die Welt zu sein. Und wir dürfen unser Licht nicht unter den Scheffel stellen.

Deshalb möchten wir mit dieser Predigtreihe einige heiße Eisen anpacken, indem wir bewusst diese veränderte Werte ansprechen, unsere christlichen Werte diesen Werten der Welt gegenüberstellen und überlegen, welche geistlichen Praktiken wir anwenden können, um diese Werte im Alltag zu leben.

"Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind.“ Matt. 5, 15

Es wird spannend!

Heute den ersten Wert:

  • In einer Kultur der Ablenkung und der Realitätsflucht, möchten wir eine Gemeinde sein, in der „Gemeinschaft mit Gott“ gelebt wird, durch das Praktizieren des Gebets.

Information Overload

Wir leben in einer Zeit der „information overload“ eine Informationsüberlastung. Mit dem Aufkommen des Internets und die sozialen Medien ist die Menge an verfügbaren Informationen exponentiell gestiegen. Ein ständige Strom von Daten, Nachrichten, Werbung, etc. machen das wir permanent abgelenkt sind. 

Dieses Streben nach Ablenkung und Entfliehen aus der Realität wird in unsere Zeit zum zunehmendes problem.

Zu dieser Kultur der Ablenkung und der Realitätsflucht (Eskapismus) gibt es ein paar Punkte zu beachten:

Kurze Aufmerksamkeitsspanne & Entscheidungsfindung:

Die Flut neuer Informationen verkürzt unsere Aufmerksamkeitsspanne. Wir springen schnell von einem Thema zum nächsten, und um länger bei einer Sache zu bleiben, müssen die Infos immer anspruchsvoller werden. Die vielen Möglichkeiten können zu Entscheidungsschwierigkeiten führen, da sie überfordern und zu Unsicherheit führen.

Gesundheitliche Auswirkungen:

Es wird schwieriger, wichtige Informationen zu priorisieren. Die Informationsflut bringt Stress, Übermüdung und Schlafprobleme und psychische Probleme mit sich, was zu einem Gefühl der Überwältigung führt.

Filterblasen und Echokammern:

Personalisierte Algorithmen neigen dazu, uns Informationen zu zeigen, die unseren bestehenden Meinungen entsprechen. Das wir dadurch nur einseitige Information bekommen kann das unsere Sichtweise einschränken, zum Beispiel auf Plattformen wie YouTube, wenn es um Pro-Palästina oder Pro-Israel geht.

Digitale Ablenkung und Flucht vor Alltagsproblemen:

Die ständige Erreichbarkeit digitaler Medien, Videospiele, Unterhaltungsplattformen und sozialer Netzwerke kann dazu führen, dass Menschen diese als Zufluchtsort und Ausweg vor den Herausforderungen des täglichen Lebens nutzen. Dies kann zu problematischem Konsumverhalten und sogar Sucht führen, bei dem die Realität vernachlässigt wird. 

Flucht im Beruf: Karriere, Arbeit, dienen in der Kirche

Flucht in Beziehungen: Ich brauche unbedingt ein Partner der mich erfüllen wird

Flucht in die Vergangenheit: Gestern war alles besser! Die Vergangenheit romantisieren.

Flucht in die Zukunft: Morgen wird alles besser! Hoffen auf die Zukunft.

Inzwischen wird die gegenwärtige Realität vernachlässigt.

Was sagt Jesus dazu? Was bedeutet das für uns?

Wir sind in der Lehre bei Jesus. Wir wollen ihm nachfolgen und werden wir unsere Meister.

  •  41»Martha, Martha«, erwiderte der Herr, »du bist wegen so vielem in Sorge und Unruhe (abgelenkt), 42 aber notwendig ist nur eines. Maria hat das Bessere gewählt, und das soll ihr nicht genommen werden.« (Lukas 10, 41-42 NGÜ)

Martha war abgelenkt durch das Dienen.

Aber wir möchten wie Maria sein, eine Gemeinde in der „Gemeinschaft mit Gott“ gelebt wird.

Maria: Notwendig ist nur eins!

David:  „Eins nur hab ich von Jahwe erbeten, / das ist alles, was ich will: / mein Leben lang im Haus Jahwes zu wohnen…“ Ps. 27, 4 NeÜ

Unser Ziel ist es, unser Leben um diese drei grundlegende Ziele herum zu organisieren und auszurichten. 1. Bei Jesus sein, 2. Wie Jesus werden, 3. Tun, was Jesus tat.

Welche geistliche Übung (unbeschwerte Rhythmus der Gnade) kann uns in der Praxis helfen diesen christlichen Wert auszuleben?

Die geistliche Übung des Gebets

In einer Kultur der Ablenkung und der Realitätsflucht führt das Gebet uns in die Gemeinschaft mit Gott!

Gebet als geistliche Übung ist:

zu Gott sprechen

mit Gott sprechen (sich mit Gott unterhalten)

Gott zuhören

mit Gott sein

Ad. Zu Gott sprechen: Häufig mit einen vorformuliertes Gebet, wie das Vater Unser; gerade wenn wir gerade beten lernen ist dies sehr hilfreich.

Ad. Mit Gott sprechen: Es wird zum Dialog: 

Gebete von Dankbarkeit; Mit Gott reden über 

was gut ist in dein Leben

Gebete des Klagens: Mit Gott reden über das was 

böse ist in dein Leben

Fürbitten: Gott bitten seine Verheißungen zu erfüllen 

und das Böse mit dem Guten besiegen

Ad. Gott zuhören: Gebet mit der Fokus auf was Gott sagt: durch Lectio Divina: Durch die Schrift 

hören was Gott dir sagen möchte.

Ad. Mit Gott sein: Kontemplatives beten: Anschauen, Hingeben & Ruhen.

Siehe, das Lamm Gottes | 14. Januar 2024

SIEHE, DAS LAMM GOTTES

Johannes 1:29 Am nächsten Tag sah [Johannes] Jesus auf sich zukommen und sagte: "Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt!

Johannes 1:35 Am nächsten Tag stand Johannes wieder mit zwei seiner Jünger, 36 und er sah Jesus vorübergehen und sagte: "Siehe, das Lamm Gottes!"

1. Mose 3:15 Zwietracht will ich stiften zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Nachwuchs und ihrem Nachwuchs; er soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.

1. Mose 3:21 Und der HERR Gott machte für Adam und seine Frau Kleider aus Fellen und bekleidete sie.

1. Mose 22:7 ... Mein Vater!" Und er sagte: "Hier bin ich, mein Sohn." Er sagte: "Siehe, das Feuer und das Holz, aber wo ist das Lamm für das Brandopfer?
8 Abraham sagte: "Gott wird sich selbst das Lamm für das Brandopfer zur Verfügung stellen, mein Sohn." Also gingen sie beide zusammen.

2. Mose 12:3 Sage der ganzen Gemeinde Israels, dass am zehnten Tag dieses Monats jeder Mann ein Lamm nehmen soll, entsprechend den Familien seines Vaters, ein Lamm für ein Haus.

2. Mose 12:13 Das Blut soll für euch ein Zeichen sein an den Häusern, in denen ihr seid. Und wenn ich das Blut sehe, werde ich an euch vorübergehen, und es wird keine Plage unter euch sein, die euch vernichtet, wenn ich das Land Ägypten schlage.

Jesaja 53:7 Er wurde unterdrückt und gequält, aber er öffnete seinen Mund nicht; wie ein Lamm, das zum Schlachten geführt wird, und wie ein Schaf, das vor seinen Scherern schweigt, so öffnete er nicht seinen Mund.

Offenbarung 5:12 ... Würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde, Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Lobpreis zu empfangen!

Die Lobgesänge von Weihnachten 5 | 24. Dezember 2023

Ave Maria

Die Lobgesänge von Weihnachten 

War das nicht großartig! Ein Applaus für unsere Oase Kids, Oase Chor und Oase Worship!

Intro

Heute ist Weihnachten!

Es gibt im Lukas Evangelium 1 & 2 die Geschichte von Jesu Geburt.

Es hört sich Teilweise wie ein Musical an. Denn ständig brechen die Menschen in Lobgesänge aus, nachdem sie die frohe Botschaft vom kommenden Erlöser gehört haben.

Deshalb sehen wir in der kirchlichen Tradition die 4 Lobgesänge zu Weihnachten. Es gibt:

  • Das Magnificat, das Lied Maria’s
  • Das Benedictus, das Lied von Zacharias
  • Das Gloria in Excelsis, das Lied der Engel
  • Das Nunc Dimittis, das Lied von Simeon

Aber es gibt noch ein Lied das in der kirchliche Tradition sehr bekannt ist. Das Ave Maria!

Das sind die Worte, die gesprochen werden von zwei andere Aktöre: der Engel Gabriel als er Maria die frohe Botschaft übermittelt und von Elisabeth, Marias Cousine als sie kurz danach Maria begegnet. Sie gehören nicht zu den vier Lobgesänge, aber im Laufe der Zeit wurde dieses Lied sehr bekannt und auf Latein vertont von verschiedene Interpreten.

  Gabriel                                                Ave Maria            gratia plena      Dominus tecum

  • Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt Maria, voll von Gnade, der Herr ist mit dir. (Luk. 1, 28 EU)

   Elisabeth                             Benedicta tu in mulieribus, et benedictus fructus ventris

  • und Elisabeth rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. (Luk 1, 42 EU)

Diese Welt braucht gute Nachrichten

In welcher Welt lebte Maria, und unter welchen Umständen verkündete der Engel ihr diese frohe Botschaft?

Es waren dunkele Tage.

Zur Zeit von Jesu Geburt, etwa im 1. Jahrhundert v. Chr., gehörte Israel zum Römischen Reich. Das Land stand unter römischer Kontrolle und war von politischer Instabilität, inneren Spannungen und der Präsenz der römischen Besatzungstruppen geprägt.

Es gab schon 400 Jahre kein Lebenszeichen von Gott. Wo bist du Herr? Hatte Gott sein Volk vergessen? Denn die letzte Engel-Erscheinung gab es vor 400 Jahre als er der Prophet Sacharja ein Engel geschickt wurde.

Gott schweigt und es ist still und dunkel.

Aber auch in 2023 spüren wir das die Welt dunkler geworden ist. 

Wir leben im Zeitalter der Angst. Covid, Wirtschaftliche Krise, Klimawandel & Kriege haben gerade die junge Generation unsicher und ängstlich gemacht.  Der christliche Wissenschaftler Mark Sayers prognostiziert dass es 2024 schlimmer werden wird und ins Zeitalter des Zorns übergehen wird. Das Klima wird immer aggressiver.

Die Politik des Protests wird immer mehr zur Norm in unsere Welt. Klima Aktivisten der letzen Generation werden aggressiver und kleben sich auf deutsche Straßen fest. Und stoßt wieder auf viel Unverständnis und Verärgerung bei unsere Bürger.

Man fragt sich wo die gute alte Zeiten geblieben sind wo es uns wirtschaftlich gut ging und wo traditionelle Werte noch was bedeutet haben. Es gibt eine ständig wachsende Unzufriedenheit unter den Menschen. Viele politische Entscheidungen werden nicht aufgrund ideologischer Überzeugungen getroffen, sondern weil die Menschen es satt haben und gegen den Status quo protestieren.

Politische Parteien wie der AFD gewinnen immer mehr an Zustimmung in Deutschland und erreichen in 2023 einen neuen Höchstwert. Die Popularität der Ampel-Koalition ist heute auf einem Tiefpunkt. Wenn heute Wahlen wären, würden sie sicherlich verlieren. Denn die Menschen sind sehr unzufrieden damit, dass die Preise steigen und es immer schwieriger wird, über die Runden zu kommen. Sie sind Unzufrieden, haben Angst und sind Zornig!

Und in der Rest der Welt ist es auch nicht besser.  Hier einige Berichte:

In Polen haben sie die demokratische Mitte gegen die Rechtspopulisten Donald Tusk ausgetauscht.

Geert Wilders, ein politischer Außenseiter in den Niederlanden, hat die Wahl hauptsächlich aufgrund seiner konsequenten anti-immigrationspolitischen Ansichten gewonnen. Von Angst und Zorn getrieben hat das niederländische Volk gewählt.

Und in 2024 werden weitere Wahlen in Indien, Taiwan Großbritannien und den Vereinigten Staten stattfinden. Ich bin gespannt was dort auf uns wartet.

Und dann sind da noch die beiden großen Kriege, die ständig in den Medien sind und die auch 2023 noch zu viel Frustration, Polarisierung und Leid beitragen: der Krieg zwischen Ukraine und Russland und der Krieg zwischen Israel und Gaza.

Wir feiern heute Weihnachten mit unseren ukrainischen Brüdern und Schwestern, aber der Grund dafür ist, dass wir schon fast zwei Jahre Krieg hinter uns haben und viele nicht mehr nach Hause gehen können.

Die ukrainische Armee braucht rund 100.000 zusätzliche Männer, um an der Front zu kämpfen, und sucht jetzt auch im Ausland. Ohne mehr Männer läuft die Ukraine Gefahr, diesen Krieg zu verlieren.

In einem unserer russischsprachigen Gottesdienste in der Oase wurde Katharinas Baby David gesegnet. Katharina stand mit ihrem Baby in der ersten Reihe. Aber der Vater Alex war nicht dabei, denn er kämpft an der Front in der Ukraine, und es ist nicht sicher, ob der kleine David seinen Vater kennenlernen wird.

Und dann war da noch der Terroranschlag und das Geiseldrama in Israel am 7. Oktober und der Krieg und die vielen Tausend Toten seither!

Und dann fragt man sich, wo ist Gott bei alledem? Hat Gott uns vergessen? Man bekommt das Gefühl das Gott im Himmel schweigt. Es ist auch still und dunkel bei uns.

Aber Weihnachten

Wir feiern aber Weihnachten heute. Wir feiern die frohe Botschaft. Das Gott unsere Schreien gehört hat und das er vom Himmel auf uns geschaut hat. 

Gott durchbricht sein Schweigen mit einem Engel-Erscheinung. Der letzte Engel des alten Testaments ging zu Zacharias und der erste Engel vom neuen Testament kam zu dem Mann mit demselben Namen, Zacharias. 

Und dann geht der gleiche Engel weiter zu ein junges Mädchen irgendwo in nirgendwo und sagt:

Gute Nachrichten an Maria

  • Sei gegrüßt Maria, voll von Gnade, der Herr ist mit dir.

Voller Gnade

Die frohe Botschaft an Maria is dass  die Zeit des Schweigens vorbei ist und das die Gnadenzeit für sie begonnen hat. Ab jetzt wird sich alles ändern.  Du bist erfüllt von der Gnade Gottes. Der Herr ist mit dir!

In ihr eigenes Lied sagt sie es auch: „Denn er hat heruntergeblickt auf die Niedrigkeit seiner Magd; denn siehe, von nun an werden mich glückselig preisen alle Geschlechter.“ (Luk. 1, 48)

Du hast mich gnädig angesehen, eine geringe und unbedeutende Frau.

Gott hat voller Gnade heruntergeblickt auf ihre Niedrigkeit. Maria wusste, in welcher Situation sie sich befand: ganz unten! Sie war eine junge Frau, die als Frau in ihrem kulturellen Kontext nichts zu sagen hatte, in einem bedeutungslosen Dorf in einem Land, das unter Besatzung stand. Und jetzt war sie auch noch eine unverheiratete Frau, die schwanger war. Völlig missverstanden und ganz unten. Aber Gott blickt herunter und sieht Maria. 

Gott blickt auch auf dich herunter und schenkt dir seine Fülle der Gnade. Und in Jesus kam er auch herunter um uns zu retten und uns somit zu erhöhen! Das ist Evangelium! Das ist die frohe Botschaft! Emmanuel: Gott mit uns!

  • Gesegnet bist du.

Gesegnet bist du!

Kannst du dir vorstellen, wie schön es ist, wenn dein Leben im Augen von anderen nichts Wert ist, du um dein Leben fürchtest und dich von der Welt verflucht fühlst, wenn dir dann jemand sagt, dass du gesegnet bist?!? 

Das waren genau die Worte des Trostes, die Maria in diesem Moment brauchte.

Maria wusste das sie gesegnet war und auch in ihr Lied sagt sie: von nun an werden mich glückselig preisen alle Geschlechter.“

Maria’s Segen: Ein zweischneidiges Schwert.

Aber wir müssen Folgendes verstehen: Auch wenn die Verkündigung von Marias Segen für einen Moment Erleichterung brachte, war Marias Segen in Wahrheit ein zweischneidiges Schwert, denn auf die eine Seite wurde sie auserwählt um den Retter dieser Welt zu gebären und zu erziehen Aber durch den Segen wurde sie leiden, weil der Messias leiden wurde! 

Es begann in dem Moment, als ihr klar wurde, dass sie außerehelich schwanger war, und es dauerte etwa 33 Jahre lang. Denn Maria musste letztendlich zusehen, wie ihr Sohn verurteilt, gefoltert und zum Sterben an ein Kreuz gehängt wurde. Wie oft muss sie sich gedacht haben: "Wie kann das sein? Das soll ein Segen sein?" Und doch wissen wir, dass es so war. Wir wissen, dass Jesus der größte Segen ist, den die Welt je gesehen hat.

Das ist die Realität aller Segnungen Gottes: Sie kommen mit einem Preis, mit einer Erwartung. Es wird nicht immer einfach sein, aber es lohnt sich immer. Der Theologe William Barclay nennt es das "Paradoxon des Segens". Er erklärt: "Von Gott auserwählt zu sein, bedeutet so oft gleichzeitig eine Krone der Freude und ein Kreuz des Leids. 

Die durchdringende Wahrheit ist, dass Gott einen Menschen nicht aus Bequemlichkeit und selbstsüchtiger Freude auswählt, sondern für eine Aufgabe, die alles erfordert, was Kopf, Herz und Hand dazu beitragen können... Es ist das Paradox der Segnung, dass sie einem Menschen gleichzeitig die größte Freude und die größte Aufgabe in der ganzen Welt beschert.“

Als Maria in das vierte Lobgesang, das Lied von Simeon gesegnet wird steht:

  • Simeon aber segnete sie und sagte zu Maria: »Dieses Kind wird von vielen in Israel abgelehnt werden, und das wird ihren Untergang bedeuten. Für viele andere Menschen aber wird er die höchste Freude sein. 35 Auf diese Weise wird an den Tag kommen, was viele im Innersten bewegt. Doch auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen.« (Lukas 2, 34-35 NLB)

Möchtest du Gnade Gottes empfangen indem Gott nicht länger schweigt in dein Leben und erlebst das Gott mit der ist? Möchtest du gesegnet werden in und Licht empfangen in deiner Dunkelheit?

Maria’s Antwort:

Als Gabriel Maria alles ankündigte, was geschehen sollte, antwortete sie: "Ich bin die Dienerin des Herrn. Es soll mit mir geschehen, wie du es gesagt hast." Sie erkannte Gottes Segen, sie kannte zumindest die unmittelbaren Folgen und fügte sich trotzdem bereitwillig in Gottes Plan. Ich geb mich hin!

Bist du bereit zu beten: "Gott segne mich."?

Bist du bereit dich hinzugeben?

Schluss:

Vielleicht ist dieses Jahr dein Bestes Weihnachten. Du hast deine Familie bei dir. Die sind alle gesund. Und du hast gerade einen fetten Lohnerhöhung bekommen oder den Besten neuen Job die du dir gewünscht hast. Oder Ihr habt gerade gehört das du zum ersten Mal Eltern wird.  Du hast gerade den Jackpot gewonnen oder auf Macces Nacken 100.000 Euro gewonnen. Alles ist gut und ich kann nicht glücklicher sein. Du stehst im Licht und alles strahlt um dich herum. Dann wünschen wir dich alle: Frohe Weihnachten.

Aber vielleicht ist diesen Weihnachten das erste Mal das es dir Mental nicht gut geht, das du mit Umständen kämpfst die du so nicht erwartet hast, du kämpft über die Runden zu kommen. Dein Konto ist schon viele Monate überzogen. Deine Ehe ist in die Brüche gegangen. Du hast die Krankheitsdiagnose Krebs bekommen, du hast gerade vor Weihnachten einen geliebten Menschen verloren. Du feierst zum allen ersten Mal dieses Jahr Weihnachten alleine. Alles ist Dunkel und Still und Gott schweigt.

Da sind vielleicht Menschen hier die voller Schmerz und Trauer sind. Voll von Angst und von Zorn. Von Krankheitsdiagnosen, von Sucht und Depressionen. Gefüllt sein mit Dunkelheit und Stille. 

Aber da können auch Menschen hier sind die wie Maria erfüllt werden von der Gnade und Hoffnung egal durch welche Umstände sie gerade gehen.

Gott spricht zu uns! Er hat sein schweigen durchbrochen.

Durch Jesus Geburt spricht er zu uns. Durch Jesus Leiden und Sterben spricht Gott laut und deutlich! Denn Gott hat die Welt (Dich) so geliebt das er sein Sohn gab. 

Geschichte von Emily Hand die beim Terrorangriff von Hamas auf Israel am 7. Oktober. Die israelische Soldaten berichteten ihr Vater das sie tot sei.

Vater Thomas Hand hatte in einem emotionalen Fernsehinterview unter Tränen seine Erleichterung darüber geäußert, dass sie nicht in die Hände der Hamas gefallen sei, weil das noch «schlimmer als der Tod» gewesen wäre. 

Später hieß es dann, sie sei womöglich doch als Geisel nach Gaza verschleppt worden. Und als die zweite Gruppe von Geiseln freikam war Emily Hand dabei. Sie lebt und wurde gerettet. 

«Dies ist ein Tag der großen Freude und Erleichterung für Emily Hand und ihre Familie. Ein unschuldiges Kind, das verloren war, wurde nun gefunden und ist zurückgekehrt, und wir atmen erleichtert auf.» Regierungschef Leo Varadkar.

Das ist Evangelium! 

Kurz 

"Möge der Geist der Weihnacht in unsere Herzen einkehren und uns mit Liebe, Frieden und Freude erfüllen. Inmitten der festlichen Lichter und der festlichen Musik erinnern wir uns daran, dass die Geburt Jesu Christi ein Geschenk der Hoffnung und Erlösung für die Welt ist. Möge dieses Fest der Liebe uns dazu inspirieren, Liebe und Güte zu teilen, nicht nur an Weihnachten, sondern das ganze Jahr über. Möge der Segen der Heiligen Nacht unsere Familien und Freunde umarmen und uns daran erinnern, dass das größte Geschenk die Liebe ist, die wir einander schenken. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen."

Die Lobgesänge von Weihnachten 4 | 17. Dezember 2023

Das Nunc Dimittis - Simeons Lobgesang

Wir sind in einer Predigtreihe: Die Lobgesänge von Weihnachten wo wir uns die Lobgesänge im Neuen Testament uns anschauen werden. In Lukas 1 und 2 gibt es 4 Lobgesänge: Das Magnifikat - Maria’s Lobgesang, das Benedictus - Zacharias Lobgesang, das Gloria in Excelsis - der Engel Lobgesang und das Nunc Dimittis - Simeons Lobgesang.

Letzte Woche haben wir uns das Benedictus angesehen, Der Engel Lobgesang. Heute schauen wir uns Simeons Loblied an!

  • 25 Damals lebte in Jerusalem ein Mann namens Simeon; er war gerecht und fromm und wartete auf den Trost Israels“. Der Heilige Geist ruhte auf ihm, 26 und durch den Heiligen Geist war ihm auch gezeigt worden, dass er nicht sterben werde, bevor er den vom Herrn gesandten Messias gesehen habe. (Lukas 2, 25-26 NGÜ)

Diese Geschichte beginnt mit einem Mann namens Simeon der in Jerusalem lebte. Wir wissen nicht viel von Simeon. Wir erfahren nicht viele Einzelheiten über ihn: War er verheiratet, hatte er Kinder, welchen Status oder welches Einkommen hatte er? 

Er war ein alter Mann, wahrscheinlich ein Priester, ein Levit, der sein ganzes Leben lang auf den Messias gewartet hat. Wie bei Zacharias und Elisabeth.-  Alt und unfruchbar: Hyperlink zu Abraham und Sara, lässt Simeon uns an Mechisedek denken, dem weder Vater noch Mutter, noch Abstammung, noch der Anfang der Tage, noch das Ende des Lebens bekannt gemacht wurde (Heb 7,3)

Was wissen wir über ihn? Er ist gerecht und gottesfürchtig (fromm). Er ist voller Geist. Er hat eine sehnsüchtige Erwartung in seinem Herzen.

  • Endloses Hoffen (langes warten) macht das Herz krank, / doch ein erfüllter Wunsch ist wie ein Lebensbaum. (Spr. 13, 12 NeÜ)

König Charles III wurde der am längsten amtierende Thronfolger in der britischen Geschichte. Charles übertraf damit den Rekord seines Ururgroßvaters, König Edward VII. Als er im Alter von 73 Jahren Monarch wurde, war Charles der älteste Mensch, der König wurde. Der bisherige Rekordhalter war William IV., der 64 Jahre alt war, als er 1830 König wurde.

Winston’s Warten 4 Jahre, 4 Monate und 4 Tage. Die Frustration, an einem Ort festzusitzen, an dem man nicht sein möchte, und das Gefühl zu haben, dass Gott einen vergessen hat. 

Jeder von uns haben Verheißungen die Gott uns gegeben hat die sich schon erfüllt haben und andere die sich noch erfüllen sollen. Warten ist nicht leicht.

Simeons Warten. 

Er wartete auf den Trost Israels. Hyperlink zu Jesaja 40, 1

  • 1 »Tröstet, ja, tröstet mein Volk«, spricht euer Gott. 2 »Redet zum Herzen Jerusalems. Sagt ihm, dass seine Leidenszeit vorüber ist und dass seine Sünden bezahlt wurden. (Jesaja 40, 1-2 NLB)

Simeon wartet auf den Trost für Israel. Er wartet auf die Erlösung von all dem Leid. Er lebt inmitten von religiöser Korruption und politischer Zerrissenheit.

Aber Simeon wartet Erwartungsvoll! Er hat Gott nicht aufgegeben. Er hat der Versuchung nicht nachgegeben und ist nicht verbittert.

Sein Warten ist eine erwartungsvolle Hoffnung, die darauf wartet, zu empfangen.

Wie könnte Simeon positiv auf die unerfüllte Sehnsucht in seinem Herzen reagieren? An seinem Glauben festhalten, während er wartete? Wie konnte Simeon richtig warten?

  • Studiere die Heilige Schrift!  
    • Er kannte die hebräische Schriften (Bibel) Wir sollen lernen die Bibel so zu lesen wie Simeon sie gelesen hat. Wie wusste er das es einen Retter und Messias geben wurde? Weil die hebräische Schriften immer wieder davon sprechen. Er kannte seine Bibel deswegen wusste er auch was er erwarten sollte.
  • Lebt gehorsam!
    • Simeon hat dafür gewählt einen Leben in Gehorsam an Gottes Wort zu leben. Er hatte die Gewohnheit zum tempel zu gehen und Gott zu suchen (begegnen). 
  • Strebt nach Intimität mit dem Geist!
    • Denn der Heilige Geist ruhte auf Simeon! Er wusste durch Gottes Geist das er nicht sterben wurde bevor er der Messias, der verheißene Retter sehen wurde. Wahrscheinlich hatte Simeon auf ein Mann gewartet und nicht auf ein Baby. Es ist diese vertraute Intimität mit dem Heiligen Geist, die auch unser Herz lebendig und erwartungsvoll hält.
  • 27 Vom Geist geleitet, war er an jenem Tag in den Tempel gekommen. Als nun Jesu Eltern das Kind hereinbrachten, um mit ihm zu tun, was nach dem Gesetz üblich war, 28 nahm Simeon das Kind in seine Arme, pries Gott und sagte: (Lukas 2, 27-28 NGÜ)

Diesmal kam Simeon nicht nach seiner Gewohnheit in der Tempel. Aber ein unwiderstehliche Drang  ergriff ihm um gerade in diesen Moment zur Tempel zu gehen. 

Als er das Kind sieht weißt er das es der Messias ist. 

Er nimmt es in Seine Arme und preist Gott!

Überall wo Menschen die frohe Botschaft von Jesus gehört haben, reagieren sie mit Erstaunen und Lobpreis.

Warum singt Simeon? Das nunc Dimittis!

  • 29 »Herr, nun kann dein Diener in Frieden sterben (nun entläßt), denn du hast deine Zusage erfüllt. 30 Mit eigenen Augen habe ich deinen Heiland (Yeshua) gesehen, 31 das du für alle Völker bereitet hast – 32 ein Licht, das die Nationen erleuchtet, und der Ruhm deines Volkes Israel.« (Lukas 2, 29-32 NGÜ)
  1. Um Gott für die Erfüllung der persönlichen Verheißung zu danken. Meine Augen haben deinen Jeschua gesehen!
  1. Um Gott für die Erfüllung der nationalen und internationalen Verheißungen zu danken. Dein Licht  für die Nationen und dein Ruhm für dein Volk Israel. 

Dann beginnt er zu prophezeien:

  • 34 Simeon aber segnete sie und sagte zu Maria: »Dieses Kind wird von vielen in Israel abgelehnt werden, und das wird ihren Untergang bedeuten. Für viele andere Menschen aber wird er die höchste Freude sein. 35 Auf diese Weise wird an den Tag kommen, was viele im Innersten bewegt. Doch auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen.« (Lukas 2, 34-35 NLB)

Jesus wird wie ein zweischneidiges Schwert sein . Viele werden durch ihm zu Fall kommen und viele werden aufgerichtet werden.

Maria wird leiden weil der Messias leiden wird. (Jesaja 53)

Warten heute!

Unser Herz wird Krank! Wir brauchen die Hoffnung die Simeon hat indem er Gottes Wort kannte, in Gehorsam lebte und nach Intimität mit dem Heiligen Geist strebte.

Aber heute wenn du Gottes Stimme hörst, brauchst du nicht mehr zu warten. Denn Christus ist da! Der Retter ist da! Nehm ihm auf als dein Retter und Herr!

Die Lobgesänge von Weihnachten - 10.12.2023

Das Benedictus - Zacharias Lobgesang

Wir sind in einer Predigtreihe: Die Lobgesänge von Weihnachten wo wir uns die Lobgesänge im Neuen Testament uns anschauen werden. In Lukas 1 und 2 gibt es 4 Lobgesänge: Das Magnifikat - Maria’s Lobgesang, das Benedictus - Zacharias Lobgesang, das Gloria in Excelsis - der Engel Lobgesang und das Nunc Dimittis - Simeons Lobgesang.

Letzte Woche haben wir uns das Benedictus angesehen, Der Engel Lobgesang. Heute schauen wir uns das Zacharias Loblied an!

  • 5 In der Zeit, als Herodes König von Judäa war, lebte dort Zacharias, ein Priester, der zur Abteilung des Abija gehörte. Seine Frau stammte wie er aus dem Geschlecht Aarons; sie hieß Elisabeth.
  • 7 Sie hatten keine Kinder, denn Elisabeth war unfruchtbar, und jetzt waren sie beide alt. (Lukas 1, 5 und 7 NGÜ)

Die Geschichte Jesu in Lukas beginnt mit Zacharias und Elisabeth. Sie sind Alt und unfruchbar: Hyperlink zu Abraham und Sara. 

  • 11 Doch ihm erschien ein Engel des Herrn, der plötzlich auf der rechten Seite des Räucheraltars stand. 12 Zacharias erschrak, als er ihn wahrnahm, und bekam es mit der Angst zu tun. 13 Doch der Engel sagte zu ihm: "Fürchte dich nicht, Zacharias! Gott hat dein Gebet erhört. Deine Frau Elisabet wird dir einen Sohn schenken, und den sollst du Johannes nennen. 14 Du wirst überglücklich sein, und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen, 15 denn vor Gott wird er ein Großer sein. (Lukas 1, 11 - 15 NeÜ)

Es beginnt mit einer Engel-Erscheinung. 

In der Zeit, als Jesus geboren wird, beginnt eine neue Ära. Ein Zeitalter, das schon viele Jahre zuvor prophezeit wurde. Es gab schon mehr als 400 Jahre keine Engel-Erscheinungen mehr. Die letzte Person die ein Engel gesehen hat war: ein Propheten mit dem Namen Sacharja! Gleiche Namen wie Zacharias!

Gruß - Fürchte dich nicht!

Auch Zacharias wir begrüßt mit „Fürchte dich nicht“! Der Engel begrüßt Maria mit Ave! Sei gegrüßt! Der Engel begrüßt die Hirten mit: Habt keine Angst!

Evangelium - Frohe Botschaft

Auch Zacharias wir evangelisiert vom Engel! Du wirst überglücklich sein! Gabriel ist der Evangelist Gottes. 

  • 18 Zacharias sagte zu dem Engel: »Woran soll ich erkennen, dass das alles geschehen wird? Ich bin doch ein alter Mann, und meine Frau ist auch nicht mehr jung.« 19 Der Engel erwiderte: »Ich bin Gabriel; ich stehe vor Gott und bin von ihm gesandt, um mit dir zu reden und dir diese gute Nachricht zu bringen. 20 Doch nun höre: Du wirst stumm sein und nicht mehr reden können bis zu dem Tag, an dem diese Dinge eintreffen, denn du hast meinen Worten nicht geglaubt. Sie werden aber in Erfüllung gehen, wenn die Zeit dafür gekommen ist.«  (Lukas 1, 11 - 15 NGÜ)

Zeichen

  • Das Erkennungszeichen für die Hirten ist: Ein Kindlein-eingewickelt in Windeln-in eine Krippe hineingelegt.
    Maria’s Zeichen war das ihre Verwandte die keine Kinder bekommen konnte auch Schwanger war.
    Das Zeichen von die Waisen vom Morgenland war ein Stern.
    Jeder von den bekam ein Zeichen womit sie etwas anfangen konnten. 

Zacharias bittet um ein extra Zeichen obwohl er schon so viele bekommen hat und er ein Priester war. Er kannte Gottes Wort und hätte es wie Simeon lesen müssen. Er würde für den Dienst im Tempel ausgewählt, etwas das oft nur einmal im Leben stattfand. Ein Engel erschien ihm und sagte: Dein Gebet ist erhört worden! Trotzdem glaubt Zacharias nicht. 

Deswegen: Du wirst stumm sein

Wegen sein Unglauben kann er das Evangelium, die frohe Botschaft, nicht verkündigen. Bis zu dem Tag.  

Wir sollen überall Gottes Evangelium verkündigen. Leider geht es nur wenn wir es glauben. Sonst sind wir wie einer der Gute Nachricht hat aber nicht sprechen kann (Stumm). 

  • 59 Als das Kind acht Tage alt war, kamen sie zu seiner Beschneidung zusammen. Sie wollten ihm den Namen seines Vaters Zacharias geben. 60 Doch die Mutter des Kindes widersprach. »Nein«, sagte sie, »er soll Johannes heißen.« – 61 »Aber es gibt doch in deiner Verwandtschaft keinen, der so heißt!«, wandten die anderen ein. 62 Sie fragten deshalb den Vater durch Zeichen, wie er das Kind nennen wollte. 63 Zacharias ließ sich ein Schreibtäfelchen geben und schrieb darauf: »Sein Name ist Johannes.« Während sich alle noch darüber wunderten, 64 konnte Zacharias mit einem Mal wieder reden. Seine Zunge war gelöst, und er pries Gott. (Lukas 1, 59 - 64 NeÜ)

Das Benedictus

  • 67 Sein Vater Zacharias wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt und weissagte: 68 »(Gelobt) - Gesegnet sei der Herr, der Gott Israels, denn er ist zu seinem Volk gekommen und hat es erlöst. 69 Einen mächtigen Retter (ein Horn der Rettung) aus dem königlichen Geschlecht seines Knechtes David hat er uns gesandt, 70 wie er es vor langer Zeit durch seine heiligen Propheten versprochen hat. 71 Nun werden wir vor unseren Feinden und vor allen, die uns hassen, gerettet werden. 72 Er hat unseren Vorfahren Barmherzigkeit erwiesen, indem er seinen heiligen Bund mit ihnen nicht vergisst, 73 den Bund, den er mit unserem Stammvater Abraham schloss. 74 Wir wurden vor unseren Feinden gerettet, 75 damit wir Gott alle Tage unseres Lebens dienen können in Heiligkeit und Gerechtigkeit – ohne Furcht. (Lukas 1, 67 - 75 NLB)

Zacharias lobt Gott indem er ihm segnet: Gesegnet sei der Herr! Warum lobt er der Herr? Weil er zu seinem Volk gekommen ist (durch Jesus) und es erlöst (rettet)!

In der ganzen Benedictus geht es um diesen Grund. Gott rettet uns!

Brauchen wir heute noch Rettung? 

  • denn alle haben gesündigt, und in ihrem Leben kommt Gottes Herrlichkeit nicht mehr zum Ausdruck… (Römer 3, 23 NGÜ)

Vergleiche mich mit  Mutter Teresa, Hitler.

Beispiel: Jüdische Geiseln werden gerettet. Palästinensische Gefangene werden befreit.

Sir Nicholas Winton war ein britischer Bankier und Humanist, der während des Zweiten Weltkriegs Hunderte von jüdischen Kindern aus der Tschechoslowakei gerettet hat. Die Rettungsaktion, die er organisierte, wurde erst Jahrzehnte später bekannt, und er wurde als "der britische Oskar Schindler" bekannt.

Die Ereignisse begannen am 9. November 1938, als die Nazis in Deutschland und Österreich in den Pogromen der Kristallnacht brutale Gewalt gegen Juden ausübten. In der Tschechoslowakei verschärfte sich die Situation, als die deutschen Truppen das Land besetzten. Die Eltern waren verzweifelt, ihre Kinder in Sicherheit zu bringen.

Nicholas Winton, ein junger britischer Geschäftsmann, war in Prag, als er von der prekären Lage der jüdischen Familien erfuhr. Er entschied sich, zu handeln, und gründete das "Winton's Kinder" -Programm.

In den folgenden Monaten organisierte er den Transport von 669 jüdischen Kindern von Prag nach Großbritannien. Die Rettungsaktion war äußerst komplex und erforderte beträchtliche Anstrengungen, um Visa, Transportmittel und Gastfamilien zu arrangieren.

Winton konnte Kindertransporte nach Großbritannien organisieren, indem er Gasteltern fand und genügend Finanzmittel auftrieb, um die notwendigen Genehmigungen zu erhalten. Er überzeugte auch die britische Regierung, die Kinder einreisen zu lassen.

Der letzte geplante Transport, der am 1. September 1939 abfahren sollte, wurde jedoch durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verhindert. Die meisten Kinder, die gerettet wurden, verloren ihre Eltern im Holocaust.

Nicholas Winton hat seine außergewöhnliche Rettungsaktion bescheiden gehalten und erzählte niemandem von seinen Taten, nicht einmal seiner eigenen Familie. Sein heldenhaftes Handeln kam erst Jahrzehnte später ans Licht, als seine Frau in den 1980er Jahren zufällig ein Notizbuch fand, das Details über die geretteten Kinder enthielt. Nicholas Winton wurde dann in einer Fernsehsendung mit vielen der von ihm geretteten Kinder wiedervereint, und die Welt erfuhr von seiner heldenhaften Tat.

Im Jahr 2003 wurde Nicholas Winton von der Königin von England zum Ritter geschlagen, und er erhielt zahlreiche Auszeichnungen für seine humanitäre Arbeit. Sein selbstloser Einsatz für die Rettung von Kindern während einer der dunkelsten Zeiten der Geschichte ist zu Recht als inspirierendes Beispiel für Menschlichkeit und Mitgefühl anerkannt. Sir Nicholas Winton verstarb im Jahr 2015 im Alter von 106 Jahren.

Die Lobgesänge von Weihnachten 02 - 02.12.2023

Das Gloria in Excelsis - Der Engel Lobgesang

Wir sind in einer Predigtreihe: Die Lobgesänge von Weihnachten wo wir uns die Lobgesänge im Neuen Testament uns anschauen werden. In Lukas 1 und 2 gibt es 4 Lobgesänge: Das Magnifikat - Maria’s Lobgesang, das Benedictus - Zacharias Lobgesang, das Gloria in Excelsis - der Engel Lobgesang und das Nunc Dimittis - Simeons Lobgesang.

Letzte Woche haben wir uns das Magnificat angesehen, Marias Lobgesang. Heute schauen wir uns das Lied der Engel an!

  • 9 Plötzlich trat ein Engel des Herrn zu ihnen, und das Licht der Herrlichkeit Gottes umstrahlte sie. Sie erschraken sehr und hatten Angst, 10 aber der Engel sagte zu ihnen: "Fürchtet euch nicht! Hört doch! Ich bringe euch gute Nachricht von einer großen Freude für das ganze Volk. 11 Denn euch ist heute in Davids Stadt ein Retter geboren worden. Es ist Christus, der Herr. 12 Ihr werdet ihn daran erkennen, dass ihr ein Kind findet, das in Windeln gewickelt in einer Krippe liegt.“ (Lukas 2, 9-12 NeÜ)

Die Geschichte beginnt mit einer Engel-Erscheinung. 

In der Zeit, als Jesus geboren wird, beginnt eine neue Ära. Ein Zeitalter, das schon viele Jahre zuvor prophezeit wurde. Bemerkenswert ist, dass es eine Häufung von Engel-Erscheinungen rund um Jesu Geburt gibt (bei Maria, Zacharias, den Hirten, Joseph 2x) und dass es an dem Tag, an dem die Hirten diese Botschaft empfangen, einen Höhepunkt erreicht (ein Heer von Engeln).

Fürchtet Euch nicht

Als die Engel Maria begegnen, begrüßen sie sie mit Ave! Sei gegrüßt! Als der Engel den Hirten begegnet, sagt er: Habt keine Angst! Denn wir sehen in Vers 9, dass die Hirten sehr erschrocken waren über diese ungewöhnliche Erscheinung und große Angst hatten.

Heutzutage leben viele Menschen mit großer Angst! Die Millennials und besonders die Generation Z haben schwer mit der Angst zu kämpfen. Während die Millennials eher mit Bindungsängsten zu tun haben, fürchten sich die Gen Z am meisten vor der Zukunft. 

Covid, Klimawandel und Kriege haben diese Angst nur verstärkt. Eine Studie besagt, dass etwa 60 % der Gen Z an Angststörungen leiden und mit ihrer mentalen Gesundheit kämpfen. Und das war vor Covid. 

Aber nicht nur die jüngeren Generationen kämpfen mit der Angst. Man spricht mittlerweile vom Leben im Zeitalter der Angst.

Daher sind die Grußworte der Engel auch in unserer Zeit sehr relevant.

Die Botschaft der Engel:

  • Ich bringe euch gute Nachricht von einer großen Freude für das ganze Volk.

    Gute Nachricht.  Im Grundtext steht: Ich evangelisiere euch... Die Botschaft von Weihnachten ist das Evangelium! Es ist keine Botschaft des Gerichts, sondern eine frohe Nachricht!

    Große Freude. Diese frohe Botschaft bewirkt große Freude! Denn alles wird sich ändern. Es wird einen wirklichen Grund geben, fröhlich zu sein!

    Das ganze Volk. Es gilt für jeden! Es soll eigentlich „allem Volk“ sein! Alle Menschen auf Erden!
    Ich evangelisiere Euch heute mit die gute Botschaft das Gott uns seinen Sohn gegeben hat und das es uns große Freude bringt und das dies Botschaft für alle Menschen ist, so auch speziell für dich!
  • Denn euch ist heute in Davids Stadt ein Retter geboren worden. Es ist Christus, der Herr.

    1. Geboren. Er ist geboren! Er ist nicht irgendwie erschienen wie der Engel, sondern wurde als Mensch geboren. Er wurde Mensch um die Menschen zu retten.

    2. Euch. Der Engel spricht die Menschen hier an. Alle Menschen dieser Welt!

    3. Heute. Hiermit wird die Geburt Jesu als geschichtliche Tatsache dargestellt. Es ist kein Märchen: Es war einmal… Irgendwann…
    Heute bedeutet auch das die langersehnte Zeit jetzt Realität geworden ist.

    1. Retter.  Der Soter. Hebräisch: Yeschua. Der Heiland.

    2. Christus. Der Gesalbte Hebräisch: Messias. Dieser Name kommt in Daniel 9, 25-26 vor aber von da ab unter dem jüdischen Volk herrschend geworden.

    „Vom Erlass des Befehls zum Wiederaufbau Jerusalems bis zu einem Gesalbten, einem Fürsten, vergehen sieben Jahrwochen. 62 Jahrwochen lang wird es dann als wiederaufgebaute und befestigte Stadt bestehen bleiben, auch wenn es schwere Zeiten erleben muss. Aber nach den 62 Jahrwochen wird ein Gesalbter die Todesstrafe erleiden, aber nicht für sich. Dann wird das Volk eines kommenden Fürsten die Stadt und das Heiligtum zerstören. Das wird wie eine Überflutung sein. Und bis zum Ende wird es Krieg und Verwüstungen geben, wie Gott es beschlossen hat.“ Daniel 9, 25-26 NeÜ

    Der Gesalbter! Ha Masiach ist der erwartete Erlöser Israels. Wenn mann über der Gesalbter gesprochen hat wusste jeder Jude, dass damit gemeint war der verheissene Prophet, König und Priester (die würden alle gesalbt) der Israel (und alle Völker) retten wurde.

    3. Herr. Der Kyrios. Nicht nur der Christus sonder auch der Herr. Hebräisch: Adonai. Dies war der Bezeichnung für Gott selbst!
  • Ihr werdet ihn daran erkennen

    Das Erkennungszeichen für die Hirten ist: Ein Kindlein-eingewickelt in Windeln-in eine Krippe hineingelegt.
    Maria’s Zeichen war das ihre Verwandte die keine Kinder bekommen konnte auch Schwanger war.
    Das Zeichen von die Waisen vom Morgenland war ein Stern.
    Jeder von den bekam ein Zeichen womit sie etwas anfangen konnten. 
  • 13 Plötzlich waren sie von ganzen Heerscharen des Himmels umgeben, die alle Gott lobten und riefen: 14 "Ehre und Herrlichkeit Gott in der Höhe / und auf der Erde Frieden den Menschen, / auf denen sein Gefallen ruht." (Lukas 2, 13-14 NeÜ)

Das Lied der Engel besteht aus 2 Teile:

  • Ehre und Herrlichkeit Gott in der Höhe

    Genau wie Maria Gott verherrlicht, machen die Botschafter das auch. Aber die Hirten die bekommen einen kleinen Einblick in der geistlichen Welt. Im Thronsaal Gottes. Kreaturen Gottes sind geschaffen worden ihm anzubeten. Wenn wir dies tun bricht Himmel auf Erden ein.
  • Frieden auf Erden, den Menschen auf denen sein Gefallen ruht!

    Gottes Schalom, sein Frieden ist jetzt auf Erden gekommen. Für alle Menschen! Jetzt ruht sein Gefallen auf uns, weil der Messias gekommen ist. 

Was bedeutet das für mich persönlich? In einer Zeit voller Ängste und Sorgen. Im Leben im Zeitalter der Angst ist es möglich Gottes Frieden die aller Verstand übersteigt zu haben. Echte Schalom. 

Dieser Welt hat viele Programme um zu einer „non-anxious presence“ - nicht ängstliche Präsenz“ zu werden. Die Selbsthilfe-Bucher, Seminare und Therapeuten verdienen viel Geld an diese Generation. Aber letztendlich gibt es nur einer die uns diesen wahren Frieden wonach wir uns so sehnen schenken. Jesus, der Friedefürst.

Zeugnis von Connie B.

  • 5 Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt; / das wird der künftige Herrscher sein. / Und dieser Name gehört zu ihm: / wunderbarer Berater, / kraftvoller Gott, / Vater der Ewigkeit, / Friedensfürst.
  • 6 Seine Macht reicht weit, / und sein Frieden hört niemals auf. (Jesaja 9, 5-6 NeÜ)

Die Lobgesänge von Weihnachten 01 - 26.11.2023

Das Magnifikat - Marias Lobgesang

Wir beginnen diese Woche mit einer Predigtreihe: Die Lobgesänge von Weihnachten wo wir uns die Lobgesänge im Neuen Testament uns anschauen werden. In Lukas 1 und 2 gibt es 4 Lobgesänge: Das Magnifikat - Maria’s Lobgesang, das Benedictus - Zacharias Lobgesang, das Gloria in Excelsis - der Engel Lobgesang und das Nunc Dimittis - Simeons Lobgesang.

Wir beginnen heute mit das Magnifikat an, Maria’s Lobgesang! 

  • 46 Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, 47 und mein Geist hat gejubelt über Gott, meinen Retter. 48 Denn er hat heruntergeblickt auf die Niedrigkeit seiner Magd; denn siehe, von nun an werden mich glückselig preisen alle Geschlechter. 49 Denn Großes hat der Mächtige an mir getan, und heilig ist sein Name. 50 Und seine Barmherzigkeit ist von Geschlecht zu Geschlecht über die, welche ihn fürchten. 51 Er hat Macht geübt mit seinem Arm; er hat zerstreut, die in der Gesinnung ihres Herzens hochmütig sind. 52 Er hat Mächtige von Thronen hinabgestoßen und Niedrige erhöht.

    53 Hungrige hat er mit Gütern erfüllt und Reiche leer fortgeschickt. 54 Er hat sich Israels, seines Knechtes, angenommen, um der Barmherzigkeit zu gedenken 55 – wie er zu unseren Vätern geredet hat – gegenüber Abraham und seinen Nachkommen in Ewigkeit. 

Wie viel von Euch können folgendes nachempfinden?

Du hast dir gewünscht, dass einen Bestimmten Bereich deines Lebens besser war, aber das ist es nicht?

Du möchtest in diesen Teil deines Lebens Veränderung sehen aber verlierst langsam die Hoffnung das diese Veränderung je stattfinden wird?

Wenn du es nachempfinden kannst, wirst du gut verstehen wodurch Maria hindurch gegangen ist.

An wen denkst du, wenn du an Maria denkst? 

Auf Gemälden wird Maria auf viele verschiedene Arten dargestellt, aber sie ist fast immer eine stumme Gestalt! Zu Weihnachten gibt es viele Weihnachtsspiele, aber Marias Rolle ist einfach zu spielen, weil sie nichts sagen muss. 

Aber im Magnifikat hat sie eine Stimme!

Maria ist ein junges jüdisches Mädchen. Ihr ursprünglicher hebräischer Name ist Mirjam. 

Wir sehen, dass sie mit der hebräischen Bibel vertraut ist. Sie verwendet in ihrem Magnifikat die Worte, die Miriam, Deborah und Hannah bereits gesungen haben.


Vielleicht kannte sie auch Jesaja 7, 14.

  •  Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und wird seinen Namen Immanuel (Gott mit/unter uns) nennen. (Jesaja 7, 14 ELB)

Aber sicherlich kannte sie 1. Mose 3, 15.

  •  Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir (Schlange) und der Frau, zwischen deinem Samen (Nachwuchs) und ihrem Samen (Nachwuchs); er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen. (1. Mose 3, 15 ELB)

Hier sehen wir die erste messianische Verheißung/Prophezeiung in der Bibel.

Die Sünde war gerade in die perfekte Welt Gottes eingedrungen. Alles war zerbrochen, das Ziel verfehlt!

Und dann kommen die Worte der Hoffnung: Der Same des Weibes wird der Schlange den Kopf zertreten.

Maria ist die Tochter Evas, es ist also kein biologischer Mann im Spiel. Und durch diesen Samen wird die Macht des Bösen vollständig zerstört werden.

Worüber singt Maria?

  1. Heruntergeblickt: Für mich hat es ganz unten angefangen!

    Gott hat heruntergeblickt auf ihre Niedrigkeit. Maria wusste, in welcher Situation sie sich befand: ganz unten! Sie war eine junge Frau, die als Frau in ihrem kulturellen Kontext nichts zu sagen hatte, in einem bedeutungslosen Dorf in einem Land, das unter Besatzung stand. Und jetzt war sie auch noch eine unverheiratete Frau, die schwanger war. Völlig missverstanden und ganz unten. Aber Gott blickt herunter und sieht Maria. Wie er vorher auf Hannah die Unfruchtbare heruntergeblickt hat und ihre Niedrigkeit gesehen hat.
  2. Heruntergekommen: Gott kam zu mir in meine Niedrigkeit und rettete mich.

    Marias Geist jubelt über Gott, ihren Retter! Ihr Yeshua! Sie wüsste nicht nur wo sie sich befand sondern auch was sie gebraucht hat. Und sie sah das Jesus nicht nur ihre Hoffnung und Rettung war, sondern die Hoffnung und Rettung dieser Welt!
  3. Erhöht: Er hat mich in seine großen Taten einbezogen.

    Hier hat Gott eine einfache Frau in seine großen Taten aufgenommen. Hier geht es um die Rettung dieser Welt. Es geht um die Erfüllung der messianischen Prophezeiung. Sie wurde erniedrigt, aber jetzt ist sie erhöht.

    Es ist nicht immer leicht, in Gottes große Taten einbezogen zu werden. Maria musste viel Scham erfahren, sie wurde geächtet. Sie konnte sich nicht rechtfertigen oder erklären. Und am Ende der Schmerz, ihren Sohn leiden und sterben zu sehen.
  4. Magnifikat: Meine Seele macht groß den Herrn

    Maria Worte sind Worte um ihre Herrn zu erheben und anzubeten. Sie Lobt und preist, sie jubelt und singt. 

Geschichte von Emily Hand die beim Terrorangriff von Hamas auf Israel am 7. Oktober. Die israelische Soldaten berichteten ihr Vater das sie tot sei.

Vater Thomas Hand hatte in einem emotionalen Fernsehinterview unter Tränen seine Erleichterung darüber geäußert, dass sie nicht in die Hände der Hamas gefallen sei, weil das noch «schlimmer als der Tod» gewesen wäre. 

Später hieß es dann, sie sei womöglich doch als Geisel nach Gaza verschleppt worden. Und gestern als die zweite Gruppe von Geiseln freikam war Emily Hand dabei. Sie lebt und wurde gerettet. 

«Dies ist ein Tag der großen Freude und Erleichterung für Emily Hand und ihre Familie. Ein unschuldiges Kind, das verloren war, wurde nun gefunden und ist zurückgekehrt, und wir atmen erleichtert auf.» Regierungschef Leo Varadkar.

Das ist was das Lied von Maria uns lernen möchte. Das wir ein Gott haben der auf unsere Niedrigkeit herunterblickt.  Das wir einen Gott dienen die herunterkam und an unsere Statt starb. Das wir verloren waren und für Tod gehalten wurde aber das Gott uns mit Christus aus dem Tod erweckt hat. Er hat uns gefunden! Deswegen machen wir unseren Gott groß heute Morgen!

Martin Luthers Apfelbäumchen 3 - Winston Tjong-Ayong

Herzenssache und Investition: Gott stellt uns auf die Probe

„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“

– angebliches Zitat Martin Luthers

Dieses Zitat, erlangte als Symbol für den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg landesweite Bekanntheit und bewirkte einen Mentalitätswandel. Leute begannen zu sich neu zu investieren in Deutschland und begannen zum Beispiel wieder Bäume zu pflanzen.

Es spricht von der Hoffnung die entsteht wenn wir bereit sind zu investieren.

Definition: Eine Investition ist die Verwendung von Ressourcen wie Geld, Zeit oder Arbeitskraft, um Vermögenswerte zu erwerben oder zu schaffen, die voraussichtlich in der Zukunft einen Gewinn oder Nutzen generieren.

Input und Output

Heute möchte ich in dieser Predigtreihe sprechen über das Prinzip des Zehnten!

  • 6 Denn ich bin Jahwe, ich habe mich nicht geändert (verändere mich nicht). Und ihr habt nicht aufgehört, Jakobssöhne zu sein!“ 7 "Wie alle eure Vorfahren habt ihr mir nicht gehorcht und meine Weisungen nicht beachtet. Bekehrt euch zu mir, dann werde auch ich zu euch umkehren!", spricht Jahwe, der allmächtige Gott. "Aber ihr sagt: 'Wieso sollen wir umkehren?’ 8 Darf ein Mensch denn Gott betrügen? – Ja, ihr betrügt mich und sagt: 'Wieso betrügen wir dich?' Mit dem Zehnten und mit den Abgaben für die Priester! 9 Ihr seid mit einem Fluch belegt, denn die ganze Nation betrügt mich. 10 Bringt den ganzen Zehnten in das Vorratshaus, damit Nahrung in meinem Tempel ist, und stellt mich doch damit auf die Probe", spricht Jahwe, der allmächtige Gott, "ob ich dann nicht die Schleusen des Himmels öffnen und euch mit Segen überschütten werde. 
  • 11 Euretwegen werde ich die Heuschrecken von den Feldern und Weinbergen fernhalten (den Fresser schelten), damit sie die Ernte nicht verderben", spricht Jahwe, der allmächtige Gott. 12 "Und alle Völker werden euch glücklich preisen, weil ihr ein Land seid, das Gott gefällt.“ (Mal. 3, 6-12 NeÜ)

Die Worte hier sind sehr starke Worte! Der Herr sagt hier das sein Volk ihm betrogen/bestohlen hat, indem sie ihm den Teil das ihm gehört nicht gegeben haben!
Dies hier ist wohl die bekannteste Stelle der Bibel über das Geben von 10ten.

Hauptgrund oder Hauptargument warum Menschen keine 10ten geben ist: Es ist alttestamentarisch. (Es wurde die Menschen vom alten Testament vorgeschrieben)

(Herr, wenn es dir so wichtig gewesen wäre, könntest du es nicht 18 Verse später geschrieben haben lassen? Dann war es nämlich ganz am Anfang des Neuen Testamentes. Wieso?

Weil Gott mit den 10ten unsere Herzen prüfen will! Er stellt uns auf die Probe!

  1. Das Geben von Zehnten ist eine Prüfung!

    Es gibt soviel Argumenten und Ausreden wenn es um Zehnten geben gibt. Muss mann 10% geben? Vom Brutto oder Netto? Und was ist wenn man sehr wenig verdient? Wenn man sich nicht leisten kann zu geben?

    Aber was ist der Grund das du dir diese Fragen stellt wenn es um geben geht?
    Gott stellt erprobt unsere Herzen was Geben angeht durch dieses Prinzip von Zehnten. Er will mit den Zehnten unser Herzen auf die Probe stellen!

    Warum 10%?

    A,  Weil es für alle fair ist. Egal ob du 1000 oder 10.000 verdienst, der Zehnte bleib immer gleich.

    B. Weil die Zahl 10 in der Bibel für… prüfen, erproben… steht!

    - Wie viele Plage gab es in Ägypten - 10
    - (Wie oft wurde das Herz von Pharao durch Gott auf die Probe gestellt? - 10)
    - Wie viele Gebote gibt es? - 10
    - Wie oft hat das Volk Israel, Gott, in der Wüste auf die Probe gestellt? - 10 (4. Mose 14, 22)
    - Wie oft wurde Jakobs sein Gehalt von Laben verändert? - 10 (1.Mose 31, 7)
    - Wie viel Tage wurden Daniel und seine Freunde auf die Probe gestellt? - 10 (Dan. 1, 14)
    - Wie viele Jungfrauen wurden in Matthäus 25 auf die Probe gestellt? - 10
    - Wie viele Tage der Prüfung werden in Offenbarung erwähnt? 10 (Offenb. 2, 10)
    - Wie viele Junger hat Jesus gehabt? 12 - Ich wollte Euch hiermit auf die Probe stellen ob ihr auch richtig zuhört. ☺

    Das Geben von Zehnte ist eine Prüfung in zwei Richtungen. Unsere Herzen werden geprüft, und Gott sagt „prüfe mich!“
    Unsere Prüfung: Können wir Glauben dass wenn wir ein 10tel geben, die restliche 90% langen wird? Kannst du glauben dass der Rest, langt?
    Gott sagt: Prüft mich (schaue nach ob ich echt bin) und schaue ob ich nicht die Fenster des Himmels für Euch öffnen werde und Segen in überreicher Fülle dir ausschenken werde!
    Die Bibel lernt allgemein, dass wir Gott nicht prüfen oder versuchen dürfen. Aber hier möchte Gott es. Weil es hier unser Herz auf die Probe gestellt wird.

    Ein Argument das man öfters hört ist: Das Geben von Zehnten war unter dem Gesetz. Wir sind nicht mehr unter dem Gesetz, deswegen brauchen wir kein Zehnte mehr zu geben.

    Aber es gibt noch andere Sachen die unter dem Gesetz vorgeschrieben wurden: Z.B. Du sollst die Ehe nicht brechen. Dürfen wir jetzt ohne Konsequenzen die Ehe brechen, weil wir in Christus nicht mehr unter dem Gesetz sind, sondern unter Gnade?
  2. Das Geben von Zehnten ist biblisch! (Biblisches Prinzip)

    18 Auch Melchisedek, der König von Salem, kam dorthin und brachte Brot und Wein mit. Er war Priester Gottes, des Höchsten, 19 und segnete Abram. Er sagte: "Gesegnet sei Abram von Gott, dem Höchsten, dem Himmel und Erde gehören. 20 Und gepriesen sei Gott, der Höchste, der deine Feinde dir ausgeliefert hat." Abram gab ihm den zehnten Teil von aller Beute. (1. Mose 14, 18-20 NeÜ)

    Dieses Geben von Zehnten fand ca. 500 Jahre vor dem Gesetz statt!
    Abraham ist unsere geistliche Vater (Galater). Melchisedek ist ein Christophanie (Erscheinung von Christus im Alten Testament!) (Hebräer sagt er is den Sohn Gottes ähnlich)

    An der Stelle, wo ich den Gedenkstein aufgestellt habe, soll das Haus Gottes sein. Ich will dir den zehnten Teil von allem geben, was du mir schenkst.« (1. Mose 28, 22 NLB)

    Dieses Geben von Zehnten fand ca. 400 Jahre vor dem Gesetz statt!

    Alle Zehnten des Landes, sowohl von der Saat des Landes als auch von den Früchten der Bäume, gehören dem Herrn; sie sind dem Herrn heilig. (3. Mose 27, 30 SCHL)

    Wenn Jesus selbst gesagt hätte das wir den Zehnten geben sollten, wurdest du dann Zehnten geben?

    Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr gebt den zehnten Teil von ´Kräutern wie` Minze, Dill und Kümmel und lasst dabei die viel wichtigeren Forderungen des Gesetzes außer Acht: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue. Diese Forderungen solltet ihr erfüllen und das andere nicht außer Acht lassen. (Dies sollt ihr tun, ohne das andere zu lassen) (Matt. 23, 23 NGÜ)

    Er (Melchisedek) aber, der sein Geschlecht nicht von ihnen ableitete, hat den Zehnten von Abraham genommen und den gesegnet, der die Verheißungen hatte. Ohne jeden Widerspruch aber wird das Geringere von dem Besseren gesegnet. Und hier (Auf Erden, in dieser Zeit) zwar empfangen sterbliche Menschen die Zehnten, dort (Im Himmel in der Zukünftige Zeit) aber einer, von dem bezeugt wird, daß er lebt… (Hebr. 7, 6-8ELB)
  3. Das Geben von Zehnten ist ein Segen!

    Situation: König Hiskia bringt Wiederherstellung im Lande von Sachen die verloren gegangen sind. Auch das Geben vom Zehnten wird wiederhergestellt.

    Er befahl auch den Einwohnern von Jerusalem, die Abgaben für die Priester und Leviten zu leisten, damit diese sich ganz ihren Aufgaben widmen konnten, wie sie im Gesetz des HERRN vorgeschrieben sind. Sobald dieser Befehl bekannt geworden war, brachten die Israeliten in großen Mengen das Erstgeerntete von Wein, Olivenöl, Honig und allen Feldfrüchten, dazu von allen ihren Erträgen den vorgeschriebenen Zehnten Teil. Auch die Bewohner der anderen Städte Judas einschließlich der Nordisraeliten, die sich bei ihnen niedergelassen hatten, brachten den zehnten Teil ihrer Rinder und Schafe und andere Gaben, die sie dem HERRN, ihrem Gott, geweiht hatten. Sie schichteten alle diese Abgaben zu großen Stapeln auf, einen neben dem andern. Im dritten Monat begannen sie damit und erst im siebten Monat waren sie mit dem Stapeln fertig. Als Hiskija und die führenden Männer kamen und die aufgeschichteten Mengen sahen, dankten sie dem HERRN und seinem Volk Israel. Hiskija fragte die Priester und Leviten, woher diese Stapel kämen, und der Oberpriester Asarja, ein Nachkomme Zadoks, antwortete: »Seitdem das Volk angefangen hat, seine Abgaben zum Tempel des HERRN zu bringen, haben wir gut und reichlich zu essen und haben große Vorräte übrig behalten. Denn der HERR hat sein Volk so reich gesegnet, dass diese Mengen hier übrig geblieben sind.« (2. Chron. 31, 4-10)

Als das Volk entschieden hat den Zehnten zu geben, wurde der Fresser bedroht, und die Fenster vom Himmel geöffnet! Und den Segen Gottes floss! 

Manchmal sagen wir: Ich kann es mir nicht leisten, den Zehnten zu Gott zu geben. 

„Du wirst es dir nie leisten können deine Zehnte zu geben, bis du beginnst deine Zehnte zu geben!“

Denn erst dann wird der Fresser gescholten/bedroht, erst dann kann das Wunder geschehen dass der Rest langt!

In Johannes 3 Vers 16 steht:

Denn Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht. 

Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. (Joh. 3, 16)

Jesus gab sein alles für uns. 100%! Wenn du dies glaubst, sollst du dich 100% zu Gott geben! Du sollst dein Herz ihn hingeben. Du sollst dein Leben ihn hingeben. Nicht nur 10%, sondern alles. Wo dein Schatz ist, wird auch dein Herz sein! Möchtest du ihm dein Alles geben? All in?

Sonntag, 05. November 2023 - Hans-Claus Ewen

Martin Luthers Apfelbäumchen 02
Christ und Geld
 
„Ich sage das nicht etwa wegen der Entbehrungen, die ich zu ertragen hatte; denn ich habe gelernt, in jeder Lebenslage zufrieden zu sein. Ich weiß, was es heißt, sich einschränken zu müssen, und ich weiß, wie es ist, wenn alles im Überfluss zur Verfügung steht. Mit allem bin ich voll und ganz vertraut: satt zu sein und zu hungern, Überfluss zu haben und Entbehrungen zu ertragen. Nichts ist mir unmöglich, weil der, der bei mir ist, mich stark macht“ (Philipper 4:11-13).
 
Einleitung
Woran denkst Du, wenn Du den Begriff „die Kraft Gottes bzw. Christi“ hörst, und dabei meine ich die „dunamis“ Power, die auch in Apostelgeschichte 1,8 erwähnt wird?
 
Philipper 4,13 ist ein häufig gebrauchter Vers, der nicht selten von Gläubigen fälschlicherweise auf alle erdenklichen schwierigen Situationen des Lebens angewendet wird. Der Zusammenhang macht es allerdings sehr deutlich, dass Paulus hier von materiellem - finanziellem Mangel oder eben Über-fluss spricht. Das wirklich interessante an diesem Vers ist die Aussage, dass der Gläubige sowohl für Zeiten des Mangels, als auch für Zeiten des Überflusses die „dunamis“ Power braucht.
 
Armut und Reichtum sind erst an zweiter oder dritter Stelle eine Frage der tatsächlichen Geldsum-men. Es ist eine Geisteshaltung. Es gibt armselige Reiche und reiche Arme. Eine Studie hat gezeigt, dass einige Millionäre, die alles verloren hatten und bei Null anfangen mussten, innerhalb von fünf Jahren wieder zu Millionären wurden. Eine andere Studie über einige Lottogewinner zeigte, dass viele nach zwei oder drei Jahren finanziell wieder genau da waren wie vor dem Lottogewinn. Im deutschen Fernsehen wurde einmal über einen Mann berichtet, der zweimal einen Millionen Lotto Jackpot geknackt hatte und trotzdem kurz darauf zum Sozialfall wurde. Eine große Geldsumme oder eine große Erbschaft führt nicht zur Erfüllung unserer Bestimmung hier auf der Erde, wenn die Person ihre neue Identität in Christus nicht richtig versteht.
 
Christen können eine Armutsmentalität haben, obwohl sie eigentlich eine Reichs-Gottesmentalität haben sollten. Zum Beispiel:
 
• Der Arme im Geist sieht Geld als Ziel seiner Erwerbstätigkeit mit dem er dann seinen Lebens-unterhalt bezahlt.
 
• Eine Reichs-Gottesmentalität sieht die Erwerbstätigkeit als Teil ihres vernünftigen Gottesdiens-tesund Anbetung und den Lohn oder das Gehalt als Ermöglichung diesen Dienst auszuführen.
 
Wenn "Geld haben" oder Geld verdienen das einzige Ziel ist, das Menschen mit ihrer bezahlten Arbeit verfolgen, stehen sie bereits mit einem Fuß in der Abgötterei des bösen Gottes Mammon. Geld sollte ein Mittel sein, mit dem der Christ seiner Bestimmung in der Welt nachgeht und sie schließlich erfüllt. Geld dient in erster Linie dazu, das Reich Gottes auf dem Planeten Erde zu bauen. Wenn das Thema Geld in evangelikalen Freikirchen angesprochen wird, geht es interessanterweise meistens in erster Linie um die Frage von Beträgen und Prozentsätzen, die der treue Gläubige eigentlich geben sollte. Im Vordergrund stehen dann Themen wie der Zehnte (ob vom Brutto oder vom Netto), der Spenden, der Almosen und manchmal sogar dem Zahlen von Steuern. Leider entsteht bei vielen Geschwistern bewusst oder unbewusst die Einstellung, dass man den Zehnten und die Opfergaben zahlen muss oder sollte. Bei vielen stellt sich dadurch öfter mal ein belastetes Gewissen ein und im schlimmsten Fall endet man mit der inneren Überzeugung für die Erlösung in Christus doch etwas zahlen zu müssen. Wer in dieser Gesinnung lebt, hat in Bezug auf Geld und die Beziehung zu Gott etwas grundlegend missverstanden. Ein gebender Christ investiert, er zahlt nicht. Zahlen und Beträge sind für den HERRN nicht wirklich ein Thema. Unser HERR bewertet materielle Dinge etwas anders als wir, wie folgende Beispiele verdeutlichen: „Jesus setzte sich in die Nähe des Opferkastens und sah zu, wie die Leute Geld hineinwarfen. Viele Reiche gaben große Summen. Doch dann kam eine arme Witwe und warf zwei kleine Kupfermünzen hinein (das entspricht ´etwa` einem Groschen). Da rief Jesus seine Jünger zu sich und sagte: »Ich versichere euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten gelegt als alle anderen. Sie alle haben von ihrem Überfluss gegeben; diese Frau aber, so arm sie ist, hat alles gegeben, was sie besaß – alles, was sie zum Leben nötig hatte“ (Markus 12,41- 44). Paulus schrieb: „Wenn ich meinen ganzen Besitz an die Armen verteile, ... aber keine Liebe habe, nützt es mir nichts“ (1. Korinther 13,3).
 
Ein wahres Kind Gottes hat verstanden, dass alles Geben keine Zahlung, sondern eine Investition ist. Gott, unser Vater, hat beschlossen, uns sein Reich zu schenken: "Du brauchst dich nicht zu fürchten, kleine Herde! Denn euer Vater hat beschlossen, euch sein Reich zu geben" (Lukas 12, 32). Gott betrachtet euch als Söhne, Erben, Partner, Mitarbeiter und Teilhaber an seiner Herrlichkeit. Geben heißt also säen. Wenn wir also entscheiden den Zehnten, die Opfergaben, Almosen oder sonstige Spenden geben, zahlen wir Gott nicht zurück, was wir ihm schulden, sondern wir investieren in das, was uns gehören wird. Aus diesem Grund ist eines der größten Übel, welches wir überwinden lernen müssen, die bewusste oder unbewusste Trennung unseres Lebens in zwei Teile: Der Alltag und unsere Beziehung zu Gott. Obwohl die meisten wissen, dass man als Christ sein Leben eben nicht in heilig und säkular trennen kann, geschieht es doch immer wieder. Wenn unser normales Leben von unserem Glaubensleben getrennt ist, dann haben wir einen falschen Glauben. Wenn Christen Gott nur in Gottesdiensten erle-ben / spüren, wenn die Leidenschaft für Jesus Montags eine andere ist als Sonntagmorgens, ist dies ein Indiz dafür, dass wir innerlich eine Trennung vollziehen. In Bezug auf unser Geld werden wir heute lernen, dass es uns eigentlich gar nicht gehört.
 
Jesus und Geld
 
Ich habe mir mal die Frage gestellt, wie Jesus und das Neue Testament das Thema Geld und den Umgang damit in der Nachfolge Christi darstellen. Das erste, was mir auffiel, war die Häufigkeit, mit der in den Evangelien und im Neuen Testament direkt und im weiteren Sinne von Geld die Rede ist. Es gab so viele Passagen und Begriffe, dass ich meinen Plan, eine vollständige Liste zu erstellen, aufgegeben habe. Die 34 Begriffe, die ich gefunden habe und die alle mit Geld zu tun haben, werden insgesamt 230 Mal verwendet (die Liste ist nicht vollständig).
 
Es gibt ganze Kapitel (2. Korinther 8 und 9), die sich mit Aspekten der Geldverwaltung befassen, und in vielen Lehren und Gleichnissen Jesu ist Geld oft der Ausgangspunkt für seine Lehren, die sich mit Treue, Vergebung, Großzügigkeit, wahrem Reichtum und Schätzen befassen.
 
Jesus selbst hatte ein recht abwechslungsreiches Verhältnis zum Geld:
 
Er kannte Geld-Knappheit. Lukas 9,58: "Die Füchse haben ihren Bau und die Vögel ihre Nester; aber der Menschensohn hat keinen Ort, wo er sich ausruhen kann".
 
Er kannte Luxus. Er erlaubte einer Frau, parfümiertes Salböl im Wert von fast einem Jahresgehalt auf seine Füße zu gießen. Johannes 12,5: "Warum hat man dieses Öl nicht verkauft? Man hätte dreihundert Denare dafür bekommen und das Geld den Armen geben können!"
 
• Er wusste, wie man für einen Lohn arbeitet. Er arbeitete als Hausbauer. Markus 6,3: "Ist er denn nicht der Zimmermann …“
 
Er bestätigte das Geben des Zehnten, Opfern und Almosen als normales Verhalten eines gottes-fürchtigen Gläubigen: „Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr gebt den zehnten Teil von ´Kräutern wie` Minze, Dill und Kümmel und lasst dabei die viel wichtigeren Forderungen des Gesetzes außer Acht: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue. Diese Forderungen solltet ihr erfüllen und das andere nicht außer Acht lassen“ (Matthäus 23,23; siehe auch Matthäus 5,23-24; 6,1-4).
 
Er hatte offensichtlich kein Problem damit, seinen Lebensunterhalt durch Spenden von einigen wohlhabenden Frauen zu bestreiten. Lukas 8,3: "Johanna, die Frau des Chuzas, eines Beamten des Herodes, sowie Susanna und viele andere. Alle diese Frauen dienten Jesus und seinen Jün-gern mit dem, was sie besaßen."
 
Er kannte die übernatürliche Bereitstellung von Geld. Als er einmal eine Steuer bezahlen musste, aber offensichtlich kein Geld hatte, befahl er Petrus, Folgendes zu tun: "Damit wir ihnen aber keinen Anstoß geben, geh an den See und wirf die Angel aus. Nimm den ersten Fisch, den du fängst, und öffne ihm das Maul. Du wirst darin ein Vierdrachmenstück finden. Nimm es und be-zahle damit die Tempelsteuer für mich und für dich!" (Matthäus 17,27).
 
Er wusste um den Diebstahl von Geld durch Judas, einen seiner Jünger. Johannes 12,6: "Er sagte das nicht etwa, weil ihm die Armen am Herzen lagen, sondern weil er ein Dieb war. Er verwaltete die gemeinsame Kasse und entwendete immer wieder etwas von dem, was hineingelegt wurde.“
 
• Er erkannte das Recht der Machthaber an, Steuern zu erheben. Matthäus 22,17-21: „So sag uns nun: Ist es nach deiner Meinung richtig, dem Kaiser Steuern zu zahlen, oder nicht?« Aber Jesus durchschaute ihre böse Absicht. »Ihr Heuchler«, sagte er, »warum stellt ihr mir eine Falle? Zeigt mir die Münze, mit der ihr die Steuer bezahlt!« Sie reichten ihm einen Denar. »Wessen Bild und Name ist darauf?h«, fragte er. Sie antworteten: »´Das Bild und der Name` des Kaisers.« Da sagte Jesus zu ihnen: »Dann gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und gebt Gott, was Gott gehört! «“
 
Am Ende seines irdischen Daseins besaß er nur die Kleider, die er trug, aber er wurde einbalsamiert wie ein reicher Mann und im Grab eines Reichen begraben. "Und man gab ihm bei Gottlosen sein Grab, aber bei einem Reichen [ist er gewesen] in seinem Tod, weil er kein Unrecht begangen hat und kein Trug in seinem Mund gewesen ist." (Jesaja 53,9 elb; Matthäus 27,57-60).
 
Jesus, und später seine Apostel, lehrten durch ihr Leben ein Grundprinzip, welches noch nicht alle Christen verstanden bzw. verstoffwechselt haben. Die Irrlehren des sogenannten Wohlstandsevan-geliums möchten uns glauben machen, dass die Qualität unserer Gottesbeziehung an unserem ma-teriellen Reichtum gemessen werden kann. Das würde im Umkehrschluss bedeuten, dass millionen-schwere Kriminelle „gesegnet“ sind. Der richtige Weg ist ganz einfach:
 
Wer eine funktionierende Beziehung zum Versorger hat, muss sich um die Versorgung keine Gedanken machen. Wer allerdings nur eine Beziehung zur Versorgung hat, hat den Versorger noch nicht wirklich kennengelernt.
 
2. Wie wir mit Geld umgehen, beeinflusst unsere Beziehung zu Gott.
 
In Lukas 16 verwendet Jesus ein etwas schwer verständliches Gleichnis, da ein Mann für seine Lü-gen und Betrug in Bezug auf Geldsummen gelobt wird. Bei der Auslegung von Gleichnissen ist es in den meisten Fällen sehr wichtig, die zentrale Botschaft zu entdecken und sich nicht in den Details zu verlieren. Es geht darum, proaktiv mit Geld umzugehen, de nn es kommt eine Zeit, in der es kein 6 Geld mehr gibt. Für die meisten Menschen ist Geld etwas, was sie im Moment benutzen, um für die Befriedigung ihrer Bedürfnisse zu bezahlen. Nur wenige sehen ihr Geld als etwas, das einen Ein-fluss auf ihre ewige Bestimmung haben könnte. In der Logik dieses Gleichnisses ist jeder, der nicht versteht, dass die Art und Weise, wie er heute mit Geld umgeht, seine Zukunft beeinflusst, ein leichtsinniger Mensch. Es geht nicht darum, wie viel Geld man hat, sondern darum, das, was man jetzt hat, weise für die Zukunft einzusetzen. Christen sollten wissen, dass die Art und Weise, wie sie mit Geld umgehen, geistliche Auswirkungen hat. Dies nicht zu erkennen, ist unkluges Verhalten.
 
In Lukas 16,1-13 stellt Jesus also eine überraschende Verbindung her: Die Art und Weise, wie wir mit Geld umgehen, hat Auswirkungen auf unsere Beziehung zu Gott. Hat die Art und Weise, wie wir mit Geld umgehen, Auswirkungen auch auf unser ewiges Leben? Um Missverständnisse zu ver-meiden, sei hier nur bemerkt, dass es sich nicht um unsere Erlösung handelt. Errettet und erlöst sind wir aus Gnade durch Glauben, was wir allerdings aus unserer Erlösung machen, steht auf einem an-deren Blatt.
 
"Darum sage ich euch: Macht euch Freunde mit dem Mammon, an dem so viel Unrecht haftet, da-mit ihr, wenn es keinen Mammon mehr gibt, in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet. Wer in den kleinsten Dingen treu ist, ist auch in den großen treu, und wer in den kleinsten Dingen nicht treu ist, ist auch in den großen nicht treu. Wenn ihr also im Umgang mit dem unrechten Mammon nicht treu seid, wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen? Wenn ihr das nicht treu verwaltet, was euch doch gar nicht gehört, wer wird euch dann euer ´wahres` Eigentum geben? Ein Diener kann nicht für zwei Herren arbeiten. Er wird dem einen ergeben sein und den anderen abweisen. Für den einen wird er sich ganz einsetzen, und den anderen wird er verachten. Ihr könnt nicht Gott die-nen und zugleich dem Mammon" (Lukas 16,9-13).
 
Das griechische Wort mammonas ist ursprünglich von dem aramäischen Wort mamona (Reichtum, Besitz) abgeleitet. Nach einer anderen Quelle ist es vom aramäischen oder chaldäischen Wort aman abgeleitet, was "das, worauf man vertraut" bedeutet. Das griechische Wörterbuch von Strongs enthält den Hinweis, dass das Wort in seiner ver-göttlichten Form auch Gier bedeuten kann. In die Bibel gelangte das Wort in seiner griechischen Schreibweise, und in der Vulgata wird es zum lateinischen m am[m]ona. Martin Luther übersetzte das Wort nicht, so dass es ab dem 16. Jahrhundert als „Mammon“ ins Deutsche gelangte. Bis heute wird es in Deutschland in idiomatischen Kontexten verwendet. In dem bekannten Theaterstück „Jedermann" von Hugo von Hofmannsthal ist Mammon eine Person, mit der die Hauptfigur Jeder-mann u.a. zu tun hat. Auf die Frage Jedermanns, wer er denn sei, antwortet Mammon:
 
„Dein Reichtum bin ich halt, dein Geld, Dein eins und alles auf der Welt.“
 
Jesus verwendet diesen Begriff für reales Geld, aber auch im übertragenen Sinne als Personifikation, d.h. es bezeichnet auch einen bösen Geist, der Menschen zur Habgier verführen will, die in der Schrift sehr unmissverständlich als eine Form des Götzendienstesbeschrieben wird. Es ist wichtig 10 zu beachten, dass Jesus in unserem Text in Lukas 16 bis Vers 12 den Begriff Mammon (Reichtum) für echtes Geld verwendet, aber in Vers 13 wird der Mammon zu einer Person, die wir an Gottes Stelle lieben und ihr dienen sollen. Hinter jedem Götzen verbirgt sich ein Dämon, so dass der Um-gang mit einem physischen Gegenstand zu einem ernsten geistlichen Problem führen kann. Paulus lehrte u.a. in 1. Korinther 10,19-20: „Was sage ich nun? Daß das einem Götzen Geopferte etwas sei? Oder daß ein Götzenbild etwas sei? [Nein], sondern daß das, was sie opfern, sie den Dämonen opfern und nicht Gott. Ich will aber nicht, daß ihr Gemeinschaft habt mit den Dämonen.“ Es ist relativ einfach festzustellen, ob wir in Bezug auf unsere finanziellen Ressourcen dem Geist Mammon oder Gott dienen. Gott präsentiert sich vom ersten Vers der Bibel als ein WIR - 1. Mose 1,1: „ Im Anfang schuf Gott (elohim) die Himmel und die Erde.“ elohim ist die Pluralform von eloah, Gott. In Vers 26 sagt Gott: „Laßt uns Menschen machen in unserm Bild, uns ähnlich!“ Gott ist ein WIR. Satan präsentiert sich als ICH: „Und du, du sagtest in deinem Herzen: »Zum Himmel will ich hinaufsteigen, hoch über den Sternen Gottes meinen Thron aufrichten und mich niedersetzen auf den Versammlungsberg im äußersten Norden. Ich will hinaufsteigen auf Wolkenhöhen, dem Höchsten mich gleich machen“ (Jesaja 14,13-14). Wenn die materiellen Mittel nur MIR dienen sollen, anstatt den größeren WIR, sind wir auf einem gottlosen Weg.
 
Für Jesus ist Geld etwas Kleines, er nennt es ja sogar „Kleinstes“, das keinen wirklichen oder ewigen Wert hat, welches aber, wenn man lernt, richtig damit umzugehen, den Gläubigen den Vorteil verschafft, dass ihnen wahre und ewige Werte anvertraut werden. Daher ist der Umgang mit Geld definitiv ein Aspekt des christlichen Lebens, der schon früh gelernt werden sollte.
 
Das Gleichnis in Lukas lehrt recht unmissverständlich folgende These: "Wer nicht gelernt hat, mit Geld richtig umzugehen, wird nie die wahren göttlichen Werte in Fülle besitzen und erleben". Bevor man über den konkreten Einsatz der persönlichen Geldmittel spricht, wie ihn der Herr von seinen Nachfolgern erwartet, müssen wir uns über die notwendigen Grundhaltungen und Überzeugun-gen im Klaren sein.
 
Überblick der finanziellen Verantwortungsbereiche von Christen: Das Reich Gottes Die weltweite Mission Die Versorgung der Familie Die Gefangenen Die Armen der Gemeinde Die Armen im Allgemeinen Die staatlichen Steuern
 
Jesus beschreibt Geld, Besitz oder Güter mit zwei sehr wichtigen Begriffen. Zum einen nennt er sie "das Kleinste“, zum anderen „was euch doch gar nicht gehört“ (< so im griechischen Grundtext). Die Verheißung ist, dass wir das ´Wahre` und das ´Eigene` nur dann bekommen, wenn wir mit dem Kleinsten und dem Anvertrauten, was uns nicht gehört, treu umgehen. Jesus zufolge ist das Geld, das wir in Händen halten, und all der materielle Reichtum, den wir damit schaffen, nicht unser Ei-gentum, sondern das Eigentum eines anderen, das uns zur Verwaltung anvertraut wurde. Wer ist dann der Eigentümer?
 
In den Gleichnissen von den Talenten oder den Pfunden (Matthäus 25,15-30; Lukas 19,12-26) wird deutlich, wer der wahre Eigentümer aller materiellen Güter ist: Gott. Jesus bestätigt damit klare Aussagen aus dem Alten Testament:
 
„… mir gehört die ganze Erde" (Exodus 19,5 elb). "Siehe, dem HERRN, deinem Gott, [gehören] die Himmel und die Himmel der Himmel, die Erde und alles, was in ihr ist" (5. Mose 10,14 elb). "Mein ist das Silber und mein das Gold, spricht der HERR der Heerscharen" (Haggai 2,8 elb).
 
Auch der Apostel Paulus bestätigt den wahren Besitz des Planeten Erde: "die Erde und alles, was darauf lebt, gehört dem Herrn" (1. Korinther 10,26; Psalm 24,1; 50,10-11).
 
Gott stellt sein Eigentum zur Verfügung und erwartet, dass man mit ihm weder egoistisch noch feige umgeht. Das Herz desjenigen, dem Geldwerte anvertraut werden, muss auf den "Gewinn" für Gott ausgerichtet sein. Es geht also darum, Geld als ein anvertrautes Gut zu sehen, mit dem der Mensch als treuer Verwalter Gottes Ziele auf Erden verfolgt. Die Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse ist ein Nebenprodukt dieses Unternehmens, niemals das wichtigste Ziel. Letztlich ist der materielle Gewinn zweitrangig, denn Gott geht es darum, die Treue der Menschen zu prüfen.
 
Jetzt bleibt noch die Frage, was "das Wahrhaftige (elb)“ in Lukas 16,11 ist. Die ngü übersetzt „das wahre Gut“; Schlachter 1951 „das Wahre“. Manche Bibelübersetzungen und -kommentare sehen dieses Wahrhaftige im himmlischen Reichtum. Ich kann diese Sichtweise verstehen, denke aber, dass es bei den Vergleichen Jesu hier eher darum geht, im Jetzt und Heute etwas zu bekommen, das bis in die Ewigkeit hineinwirkt.
 
Das griechische Wort für Wahrheit ist recht interessant, denn es handelt sich um eine negativ Aussage: alethinos. A ist im griechischen eine Form der Verneinung im Sinne von „nicht“. Wir kennen dies von Fremdwörtern wie Atheist (a = nicht oder kein; theos = Gott), oder Agnostiker (a = nicht oder kein; gnosis = Erkenntnis) . alethinos bedeutet wörtlich: a = nicht, lanthano = sich verste-11 cken). Obwohl die Wörter nicht miteinander verwandt sind, hat das Wort Offenbarung im griechi-schen eine ähnliche Bedeutung, denn apokalupsis bedeutet: ´Offenlegung: – Erscheinen, Kommen, Erhellen, Manifestation, offenbart werden, Offenbarung´. Der Wahrheitsbegriff hat also damit zu tun, dass etwas enthüllt, entdeckt bzw. sichtbar gemacht wird, was bisher verborgen war. Als Christen wissen wir ziemlich genau, was das ist: „Es ist das Geheimnis, das von den Weltzeiten und von den Geschlechtern her verborgen war, jetzt aber seinen Heiligen geoffenbart worden ist. Ihnen wollte Gott kundtun, was der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses unter den Nationen sei, und das ist: Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit (Kolosser 1,26-27 elb). Oder: „Mir, dem Allergeringsten von allen, die zu Gottes heiligem Volk gehören, hat Gott in seiner Gnade den Auftrag gegeben, den nichtjüdischen Völkern zu verkünden, was für ein unermesslich großer Reichtum uns in der Person von Christus geschenkt ist. Es ist mein Auftrag, allen Menschen die Augen dafür zu öffnen, wie der Plan verwirklicht wird, den Gott, der Schöpfer des Universums, vor aller Zeit gefasst hatte. Bisher war dieser Plan ein in Gott selbst verborgenes Geheimnis, doch jetzt sol-len die Mächte und Gewalten in der unsichtbaren Welt durch die Gemeinde die ganze Tiefe und Weite von Gottes Weisheit erkennen. Genauso hatte Gott es sich vor aller Zeit vorgenommen, und dieses Vorhaben hat er nun durch Jesus Christus, unseren Herrn, in die Tat umgesetzt“ (Epheser 3, 8-11).
 
Im Deutschen gibt es ein bekanntes Sprichwort: "Beim Geld endet die Freundschaft". Jesus weiß, dass der Umgang mit Geld eine der einfachsten Möglichkeiten ist, unseren Glauben zu testen. In gewisser Weise deutet Jesus an, dass wir unsere Freundschaft zu ihm im Umgang mit Geld testen können. Auch wenn es für manche schwer zu verdauen sein mag, weist Jesus darauf hin, dass unser Umgang mit Geld und materiellen Gütern die Qualität unserer Beziehung zu ihm und seinen Visio-nen widerspiegeln kann. Wen, glaubst Du, meinte Jesus, als er sagte: "Darum sage ich euch: Macht euch Freunde mit dem Mammon, an dem so viel Unrecht haftet, damit ihr, wenn es keinen Mam-mon mehr gibt, in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet“ (Lukas 16,9)?
 
Abraham, unser aller Vater im Glauben , war ein sehr wohlhabender G eschäftsmann. Er ist der ein-12 zige in der Bibel, der als "Freund Gottes" bezeichnet wird, und das gleich dreimal u.a. im Jako-13busbrief, dessen zweites Kapitel über Reichtum, Armut und Geld spricht. Von ihm sagt Gott, als er ihn berief: "Und ich will dich zu einer großen Nation machen und will dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein!“ (1. Mose 12,2 elb).
 
Schlussgedanke
 
Der berühmteste indische Dichter und Mystiker, Literatur Nobelpreisträger Revindranath Tagore, schrieb ein Lied, das diese kleine Geschichte enthält:
 
"Als Bettler ging am Dorfweg ich von Tür zu Tür, als in der Ferne mir erschien dein goldner Wagen gleich einem herrlich schönen Traum. Ich fragte mich, wer dieser König aller Kön’ge sei.
 
Hoch flog die Hoffnung mir, dass meine Unglückszeit vorüber. So stand ich, wartete auf milde Gaben, die unerbeten mir zuteil, und Reichtum, Fülle rings im Staub verstreut.
 
Der Wagen hielt, dort wo ich stand. Es fiel dein Blick auf mich und lächelnd stiegest du herab. Ich spürte, endlich sei mein Lebensglück gekommen. Dann hieltest plötzlich du die Rechte mir entgegen und sprachst: „Hast du denn etwas, mir zu geben?“ O welch ein königlicher Scherz war dies, dem Bettler bettelnd deine Hand zu halten hin! Ich war verwirrt, stand unentschlossen. Aus meinem Beutel kramte langsam ich das allerkleinste Korn und gab es dir.
 
Wie groß jedoch am Abend mein Erstaunen, als ich den Beutel ausgeleert und in der dürft’gen Habe fand ein kleines Korn aus Gold. Ich weinte bitterlich. Ach hätt’ ich doch das Herz gehabt, dir alles hinzugeben.

Sonntag, 29. Oktober 2023 - Winston Tjong-Ayong

Martin Luthers Apfelbäumchen 1
Herzenssache und Investition

„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“

– angebliches Zitat Martin Luthers

Dieses Zitat, erlangte als Symbol für den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg landesweite Bekanntheit und bewirkte einen Mentalitätswandel. Leute begannen zu sich neu zu investieren in Deutschland und begannen zum Beispiel wieder Bäume zu pflanzen.

Es spricht von der Hoffnung die entsteht wenn wir bereit sind zu investieren.

Es ist ungewohnt, in der Kirche über Geld zu reden, weil es leider von Pastoren missbraucht worden ist. Wir über reagieren dann, indem wir überhaupt nicht über Geld sprechen, bis die Kirche es dringend braucht. So sollte es aber nicht sein. 

Wir sollen nicht aus der Not heraus geben, sondern weil es ein Prinzip in Gottes Reich ist.

Wenn wir über Finanzen reden ist es wichtig zu verstehen dass alles was wir tun, eine

Herzenssache ist. Es geht im erste Linie um unser Herz.

Diese Predigt soll wie eine vorsorgliche "Herz"-Untersuchung beim Kardiologen sein. Eine Herz

Untersuchung, bei der wir uns Jesu Lehre über Geld ansehen.

  • 19 Sammelt euch keine Schätze hier auf der Erde, wo Motten und Rost sie zerfressen oder Diebe einbrechen und stehlen. 20 Sammelt euch lieber Schätze im Himmel, wo sie weder von Motten noch von Rost zerfressen werden können und auch vor Dieben sicher sind. 21 Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein. 
  • 22 Dein Auge bringt deinem Körper das Licht. Wenn dein Auge klar ist, kannst du dich im Licht bewegen. 23 Ist es schlecht, dann steht dein Körper im Finstern. Wenn nun das Licht in dir Dunkelheit ist, welch eine Finsternis wird das sein! 
  • 24 Niemand kann zwei Herren gleichzeitig dienen. Entweder wird er den einen bevorzugen und den anderen vernachlässigen oder dem einen treu sein und den anderen hintergehen. Ihr könnt nicht Gott und dem Mammon gleichzeitig dienen. 
  • 25 Deshalb sage ich euch: Sorgt euch nicht um Essen und Trinken zum Leben und um die Kleidung für den Körper. Das Leben ist doch wichtiger als die Nahrung und der Körper wichtiger als die Kleidung. 26 Schaut euch die Vögel an! Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln auch nichts in Scheunen. Doch euer Vater im Himmel ernährt sie. Und ihr? Seid ihr nicht viel wertvoller als sie? 27 Wer von euch kann sich denn durch Sorgen das Leben auch nur um einen Tag verlängern? 28 Und warum macht ihr euch Sorgen um die Kleidung? Seht euch die Wiesenblumen an, wie sie ohne Anstrengung wachsen und ohne sich Kleider zu nähen. 29 Ich sage euch, selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht so schön gekleidet wie eine von ihnen. 30 Wenn Gott sogar das wilde Gras, das heute steht und morgen in den Backofen gesteckt wird, so schön schmückt, wie viel mehr wird er sich dann um euch kümmern, ihr Kleingläubigen! 31 Macht euch also keine Sorgen! Fragt nicht: 'Was sollen wir denn essen? Was können wir trinken? Was sollen wir anziehen?’ 32 Denn damit plagen sich die Menschen dieser Welt herum. Euer Vater weiß doch, dass ihr das alles braucht! 33 Euch soll es zuerst um Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit gehen, dann wird er euch alles Übrige dazugeben. 34 Sorgt euch also nicht um das, was morgen sein wird! Denn der Tag morgen wird für sich selbst sorgen. Die Plagen von heute sind für heute genug!“ (Matt. 6, 19-34 NeÜ)
  • 19 Sammelt euch keine Schätze hier auf der Erde, wo Motten und Rost sie zerfressen oder Diebe einbrechen und stehlen. 20 Sammelt euch lieber Schätze im Himmel, wo sie weder von Motten noch von Rost zerfressen werden können und auch vor Dieben sicher sind. 21 Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.

Dein Schatz ist nicht nur Geld. Er kann aus vielen Dingen bestehen, z.B. Zeit, Geld, Materielle Dinge, Erfolg, Karriere, Ruhm usw.

Schatz = Alles, wofür du auf der Suche nach Freude deine Ressourcen einsetzt.

Schätze im Himmel zu sammeln bedeutet, Schätze bei Gott zu sammeln. Jesus sagt nicht, dass er uns ein Haus im Himmel geben wird, wenn wir hier auf der Erde kein Haus kaufen. Es geht um die richtige Investition und die richtige Herzensmotivation.

In was investierst du deine Zeit und Energie? In Schätze auf der Erde, die nicht von Dauer sind. Oder in Schätze aus dem Himmel, die dir niemand wegnehmen kann?

Schau dir deinen Kalender für die letzten 6 Monate an, was du wichtig fandest und deine Kontobewegungen für die letzten 6 Monate und du wirst schnell herausfinden, wo dein Schatz ist, wo dein Herz ist.

Was ist der Grund deiner Freude?

Geld, Materielle Sachen, Erfolg (Eine Beförderung auf der Arbeit - Mehr followers auf Instagram) 

oder

Gott?

  • 24 Niemand kann zwei Herren gleichzeitig dienen. Entweder wird er den einen bevorzugen und den anderen vernachlässigen oder dem einen treu sein und den anderen hintergehen. Ihr könnt nicht Gott und dem Mammon gleichzeitig dienen.

Der einzige rivalisierende Gott, den Jesus hier beim Namen nennt, ist nicht Zeus oder Aphrodite, sondern Mammon, der Geldgott.

Und Jesus sagt nicht, dass es falsch ist, Gott und dem Mammon zu dienen. 

Er sagt, es ist unmöglich! 

Aber wie sehr wollen wir Jesus das Gegenteil beweisen! Jesus gibt uns Alternative A. und B. Und wir behaupten es gibt auch noch Alternative C. „In diesen Bereich diene ich Jesus und in den anderen privaten Teil, diene ich auch ein kleines bisschen den Mammon?“ Aber in den Augen von Jesus ist das unmöglich. Es ist entweder, oder.

Gleich nachdem Jesus über "Schätze" gesprochen hat, spricht er über das Sorgenmachen. Das liegt daran, dass es eine symbiotische Verbindung zwischen Schätzen und Sorgen gibt und wie diese mit unserem Herzen verbunden sind.

Wenn du Geld liebst und verehrst, wirst du dir Sorgen über die Wirtschaft, deine Gehaltserhöhung, deinen Job, die Preise im Supermarkt usw. machen.

Jesus sagt: Mach dir keine Sorgen! 

Ich: Ja, aber du verstehst nicht, wie schwer das ist! Wenn du nur Einblick in unser Konto hättest, Jesus! Etc.

  • 25 Deshalb sage ich euch: Sorgt euch nicht um Essen und Trinken zum Leben und um die Kleidung für den Körper. Das Leben ist doch wichtiger als die Nahrung und der Körper wichtiger als die Kleidung. 26 Schaut euch die Vögel an! Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln auch nichts in Scheunen. Doch euer Vater im Himmel ernährt sie. Und ihr? Seid ihr nicht viel wertvoller als sie? 27 Wer von euch kann sich denn durch Sorgen das Leben auch nur um einen Tag verlängern? 28 Und warum macht ihr euch Sorgen um die Kleidung? Seht euch die Wiesenblumen an, wie sie ohne Anstrengung wachsen und ohne sich Kleider zu nähen. 29 Ich sage euch, selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht so schön gekleidet wie eine von ihnen. 30 Wenn Gott sogar das wilde Gras, das heute steht und morgen in den Backofen gesteckt wird, so schön schmückt, wie viel mehr wird er sich dann um euch kümmern, ihr Kleingläubigen! 31 Macht euch also keine Sorgen! Fragt nicht: 'Was sollen wir denn essen? Was können wir trinken? Was sollen wir anziehen?’ 32 Denn damit plagen sich die Menschen dieser Welt herum. Euer Vater weiß doch, dass ihr das alles braucht!

Und dann kommt dieser bekannte Satz: 

  • 33 Euch soll es zuerst um Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit gehen, dann wird er euch alles Übrige dazugeben.

Das ist die Mentalität und Herzenshaltung Martin Luthers in sein „Apfelbäumchen“ Zitat. 

Statt uns Sorgen zu machen, werfen wir unsere Sorgen auf Jesus, denn er kümmert sich um uns und wir lernen, ihm neu zu vertrauen, indem wir zuerst investieren in Sein Königreich. Wir sähen unser Apfelsame zuerst, und schauen was daraus wird und lassen uns nicht von der dieser untergehende Welt abhalten das richtige zu tun.

Wie können wir zuerst in Gottes Reich investieren? Wie sammeln wir Schätze im Himmel?

  1. Durch die geistliche Übung von „Einfach leben“ und Genügsamkeit

    Je mehr du bekommst, desto mehr begehrst du. Mit einem einfachen Leben reduzieren wir unser Leben auf das, was wirklich wichtig ist, damit wir mehr Platz für das Leben haben, das Gott für uns hat.

    Es gibt zwei Möglichkeiten, genug zu bekommen. Die eine ist, immer mehr und mehr anzuhäufen. Die andere ist, sich weniger zu wünschen.     G.K. Chesterton

    Lerne, das zu genießen, was du hast, anstatt von dem Besitz zu ergriffen zu werden, den du nicht hast. Altes Wort in der Kirche: Genügsamkeit.
  2. Durch die geistliche Übung von Großzügigkeit.

    Je mehr du gibst, desto mehr bist du mit dem zufrieden, was du hast.

    Heute gibt es diese hedonistische Tretmühle des Materialismus. Geben ist der Weg, um aus dieser Tretmühle herauszukommen. Geben ist seliger als Nehmen.

    Wie sieht dieser Übung der Großzügigkeit bei dir aus?

    Deine 10ten in deine lokale Gemeinde geben. Das ist eine gute Ausgangsbasis für Großzügigkeit. Aber auch Soziale Gerechtigkeit praktizieren ist ein Weg in deine Großzügigkeit zu wachsen.
    Beispiel: Fasten und das Geld spenden. Dich so mit die Armen zu identifizieren.
  • 10 Elija machte sich auf den Weg und ging nach Zarpat. Als er ans Stadttor kam, begegnete ihm eine Witwe, die gerade Holz sammelte. Er sprach sie an und bat: "Hol mir doch ein wenig Wasser zum Trinken!“ 11 Als sie ging, um es zu holen, rief er ihr nach: "Bring doch bitte einen Bissen Brot mit!“ 12 Da sagte sie: "So wahr Jahwe, dein Gott, lebt: Ich habe keinen Vorrat mehr, nur noch eine Handvoll Mehl im Topf und ein bisschen Öl im Krug. Ich sammle gerade ein paar Holzstücke auf, um mir und meinem Sohn etwas zuzubereiten. Wenn wir das gegessen haben, bleibt uns nur noch der Tod.“ 13 Da sagte Elija zu ihr: "Hab keine Angst (keine Sorgen), mach nur, was du gesagt hast! Aber back zuerst einen kleinen Brotfladen für mich und bring ihn mir heraus! Den Rest kannst du für dich und deinen Sohn zubereiten. 14 Denn so spricht Jahwe, der Gott Israels: 'Das Mehl im Topf wird nicht ausgehen und das Öl im Krug wird nicht abnehmen, bis Jahwe wieder Regen gibt.’" 15 Da ging sie und machte, was Elija ihr aufgetragen hatte. So hatten sie und Elija und ihr Sohn für viele Tage zu essen. 16 Das Mehl im Topf ging nicht aus und das Öl im Krug nahm nicht ab, wie es Jahwe durch Elija versprochen hatte. 1. Kön 17, 10-16 GNB

Investition macht im erste Linie keinen Sinn. Wenn die Welt Morgen untergeht werde ich doch kein Apfelbäumchen pflanzen? Es ist eine Glaubenssache! Saat und Ernte Prinzip. Wenn wir Sähen werden wir Ernten.

Zeugnis: Gott wieder zu vertrauen. Es hört nicht auf um aus dem Glauben zu leben. Lückenlose Versorgung in der Vergangenheit. Finanzieller Kampf in letzter Zeit. Gott fragt mich: Wo ist dein Sinn für Abenteuer? Wo ist dein kindliches Vertrauen? Die richtige Hernzenshaltung?

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Verändert durch Liebe – Identität (Folien)

Oase – 1.Oktober 23

Folie #1

Verändert durch Liebe

Folie #2

„Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, von dem jede Vaterschaft in den Himmeln und auf Erden benannt wird…Ich bete, dass Christus durch den Glauben in eurem Herzen wohnt und ihr in der Liebe eingewurzelt und gegründet werdet, damit ihr mit allen Heiligen begreifen könnt was die Breite und die Länge und die Tiefe und die Höhe ist, auch die Liebe Christi erkennen, die alle Erkenntnis übersteigt, damit ihr erfüllt werdet mit der ganzen Fülle Gottes.“    Epheser 3;14-15, 17-19 

Folie #3

Bild vom Licht auf dem Weg. 

Folie #4

„Jesus sagte zu ihm: »Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.“  Johannes 14:6

Folie #5

„Und Gott (Elohim) sprach: Lasst uns Menschen machen in unserm Bild, uns ähnlich! Sie sollen herrschen über die Fische, Vögel, das Vieh und über die ganze Erde.  Und Gott schuf den Menschen nach Seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf Er ihn; als Mann und Frau schuf Er sie.“  1 Mose 1:26-27

Folie #6   

„An dem Tag, als Gott den Menschen schuf, machte er ihn Gott ähnlich; als Mann und Frau schuf er sie; und er segnete sie und gab ihnen den Namen »Mensch«, an dem Tag, als er sie schuf. Und Adam war 130 Jahre alt, als er einen Sohn zeugte, ihm selbst gleich, nach seinem Bild, und er nannte ihn Seth.“   1 Mose 5:1-3

Folie #7

Der Vater sprach Seinem Sohn Identität zu:

„Als Jesus gerade aus dem Wasser stieg, öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabschweben und sich auf ihm niederlassen. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: »Dies ist mein geliebter Sohn, an ihm habe ich große Freude.« 

                                                                                                              Matthäus 3:16-17

Folie #8

Vater hat uns durch das Erlösungswerk Jesu und das Wirken des Heiligen Geist in der Lage versetzt, um als Seine geliebte Söhne und Töchter zu leben wie Sein Sohn, Jesus Christus.

„All denen aber, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden.“   Johannes 1:12 

„Weil ihr nun also seine Söhne und Töchter seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der ruft: „Abba Vater!“  Galater 4:6 

Folie #9

Die Vaterliebe Gottes ist mit unserer Identität (SEIN) und nicht mit unserer Leistung (TUN) verbunden.

Zwei wichtige Botschaften im Gleichnis von den zwei verlorenen Söhnen.

  • Der jüngere Sohn:  Du kannst nichts tun, wodurch Vater dich weniger lieben würde. 
  • Der ältere Sohn:   Du kannst nichts tun, wodurch Vater dich mehr lieben würde. 

Folie #10

Die erste Liebe.

Der tiefste Grund für unsere Zuversicht liegt in Gottes Liebe zu uns: Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.  (1 Johannes 4:19)

Die erste Liebe:   Vater liebt dich von ganzem Herzen, mit Seiner ganzen Seele, mit Seinem ganzen Verstand und mit aller Seiner Kraft!  (Matthäus 22:37) 

STANDORT

  • Oase Freie Christengemeinde
  • Fordstraße 1

  • 56288 Kastellaun, DE

Gottesdienst

  • Oase Gruppen an versch. Orten
  • Sonntag 10:30 Uhr – 12:00 Uhr

  • Seelsorge nach Absprache

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